Weihnachten im Stubaital – das besinnliche Fest mit Tradition

Weihnachten liegt ein besonderer Zauber über Neustift im Stubaital

Schon von weitem hört man die feierlichen Klänge der Alphornbläser, die vor der Rokoko Pfarrkirche in Neustift spielen. Die Berge, die den Ort Neustift umgeben, sind tief verschneit und auf dem Friedhof neben der Kirche leuchten unzählige Grablichter. In der Kirche werden zehn Minuten vor Beginn der weihnachtlichen Veranstaltung die Musikinstrumente gestimmt und die Kerzen angezündet. Je ein Weihnachtsbaum steht rechts und links neben dem Altar. Sie sind nur schlicht mit Strohsternen geschmückt, so wie es früher üblich war. Die Kirche ist kalt, man muss sich warm anziehen. In der geheizten Stube wäre Geburt Christi nicht nachzuempfinden. Nach ein paar einführenden Worten zur Weihnacht – ein Fest der Kunst und Kultur von Peter Koster vom ORF Tirol – spielt die Stubaier Freitagsmusig eine Volksweise „Jodler & Harbe Lenz Stadler“. Peter Margreiter von der Freitagsmusig ist auch für die Gestaltung der Stubaier Weihnacht zuständig. Dann spielen die Holadrei-Gsang die Volksweise „Als Maria übers Gebirge ging und die Wiltener Holzbläser spielen den „Zeisler Krippenwalzer“, den Peter Kostner komponiert hat.

Keine Krippe für die Katz
Peter Kostner liest eine Geschichte von Bischof Reinhold Stecher „Keine Krippe für die Katz“. „Es war im Bregenzerwald, in einem der wunderbaren Bauernhäuser, in dem ich zu Gast sein durfte. Es war um die Weihnachtszeit, und in der heimeligen Stube war neben dem Christbaum eine große Krippe aufgestellt. Alles atmete festliche Feierlichkeit. Im Haus lebte auch ein behäbiger Kater, der die Wärme liebte und immer auf der Suche nach exquisiten Ruheplätzen war, wie das Kater so an sich haben. Es gelang ihm auch, am Abend in die Stube zu schleichen, die an sich nicht als sein Nachtquartier vorgesehen war. Auf der Suche nach einem besonders angenehmen Schlafplatz stieß er auf den Stall von Bethlehem. Kurzerhand räumte er die Heilige Familie, einen danebenstehenden Engel sowie Ochs und Esel hinaus und rollte sich dann an heiliger Stätte wohlig zusammen. Als man am Morgen in die Stube trat, erkannte man den Frevel. Aus dem Hirtenstall blinzelte der faule Kater, und über ihm hielten die Engel mit entzückten Gesichtern das Band „Ehre sei Gott in der Höhe“. Sie hatten nämlich die wesentliche Veränderung zu ihren Füßen noch nicht mitbekommen. Natürlich wurde der Kater hinausgejagt, erhielt für die restliche Weihnachtszeit striktes Stubenverbot; und im übrigen hat man über dieses einmalige Krippenspiel viel gelacht.“ Peter Kostner liest noch zwei weitere Geschichten im Tiroler Dialekt und alle in der gut besetzten Kirche hören andächtig zu.

Stille Nacht
Am Ende spielen die Wiltner Holzbläser drei Strophen von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ und alle singen mit. Feierlicher könnte die Stimmung nicht sein. Vor der Pfarrkirche geben die Alphornbläser noch einmal ihr Bestes und dann geht es in den Hoferwirt am Dorfplatz in Neustift. Dort bekommen alle Darsteller eine Suppe zum Aufwärmen.

Kontakt
Tirol Tourismus www.tirolwerbung.at, www.tirol.at
Tourismusverband Stubai Tirol, Dorf 3, A-6167 Neustift, Tel.: +43-501-881-199, info@stubai.at, www.stubai.at
Hotel und Restaurant Hoferwirt, Neustift www.hoferwirt.at
Stubaier Freitagsmusig www.stubaierfreitagsmusig.at

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.