Endlich war es wieder soweit, meine liebste Zeit des Jahres war angebrochen und ich konnte meiner jährlichen Tradition nachgehen; einer Spätsommer/Herbstwanderung durch die Eifel. In diesem Jahr musste sie arbeitsbedingt schon gegen Ende August stattfinden, aber das sollte mich nicht weiter stören.
Vor einigen Jahren hatte ich mich auf einer Wanderung in die Region verliebt und komme seither jedes Jahr wieder, um ein weiteres Teilstück zu erkunden. Im letzten Jahr hatte ich mit dem Hauptwanderweg 15 begonnen, einer ca. 80km langen Strecke über den Karolingerweg von Prüm nach Cochem. Da ich den größten Teil schon hinter mir habe, blieb für mein Wochenende noch das letzte Teilstück von Ulmen nach Cochem.
Hierzu hatte ich mir vorab bereits eine nette Unterkunft in Ulmen rausgesucht, meinem Ausgangspunkt. Von dort begab ich mich auf die ungefähr 20km durch das Enderttal Richtung Cochem. Bereits kurz nach dem Verlassen des Ortes erschloss sich mir auf ein Neues die Schönheit dieser Natur. Aus einem Buchenwald kommend eröffnet sich einem ein Blick auf weite talwärts liegende Wiesen und Weiden. Alles erscheint einem sehr ursprünglich und unberührt, Naturromantik, wie ich sie zum Ausgleich zum Stadtleben einfach benötige.
Von dort erreicht man kurze Zeit später den noch kleinen Bach Endert. Der Weg führt von nun an dem zunehmenden Gewässer folgend das Tal hinunter. Die steilen Hänge und die vielen Bäume erzeugen gemeinsam mit dem plätschernden Bach eine tolle Atmosphäre. Diese gipfelt mit dem Highlight dieses Teilstückes; einem Wasserfall nahe der Wallfahrtskirche Maria Martental.
Aus ungefähr 7 Metern Höhe fällt das Wasser an dieser Stelle über die Klippe, nur um danach sanft und als wäre nichts gewesen, seinem weiteren Weg zu folgen. Ein Holzsteg am oberen Ende ermöglicht einen tollen Blick auf dieses Naturschauspiel. Wer einem kleinen Umweg nicht abgeneigt ist, sollte die Mühe auf sich nehmen und dem Wallfahrtsort Maria Martental einen Besuch abstatten.
Der nächste Teilbereich spiegelt meine Begeisterung für das Wandern in der Eifel ziemlich gut wieder. Auf den folgenden Kilometern entlang des anwachsenden Baches begegnet man ungefähr einem halben Dutzend ehemaliger Mühlen. Diese sind teilweise renoviert und als Wohnhaus genutzt, teilweise bieten sie als Gasthaus Wanderern einen Ort zum Verweilen und zum Stärken mit einfacher, regionaler Küche.
Der Weg führt weiter entlang im engen Tal Richtung Mosel. Nach ungefähr 2 Stunden öffnet sich das Tal und man begeht langsam wieder breitere Wege. Die ersten Vorläufer des Moselstädchens Cochem sind nun schon erkennbar und man nähert sich dem Ende der Wanderung. Nach einer kurzen Stärkung in einem der vielen urigen Weinstuben, machte ich mich mit dem Bus auf den Rückweg in Richtung Ulmen.
Zusammenfassend kann ich diese Teilstrecke nur empfehlen, bietet sich einem neben Wasserfall und Mühlen vor allem auch einen wunderschönen Pfad entlang der Endert durch die Wälder und Täler der Eifel.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.