Wanderspezial – Basilicata (Süditalien)

Beim Thema Wandern fällt sicherlich nicht jedem gleich Süditalien ein. Die zwischen Kampanien, Apulien und Kalabrien gelegene Basalicata hat allerdings mit einer einzigartigen Natur, einer langen, ereignisreichen Geschichte, einer traditionellen Küche aus regionalen Lebensmitteln und Weinen alles zu bieten, was einen Wanderurlaub im Frühjahr und Herbst  zum Genuss macht.
                                  
Das Klima ist eher kontinental, da der Einfluss des Meeres begrenzt ist. Während die Temperaturen im Sommer mit bis zu 40° C eher zum Baden einladen, sind die Temperaturen im Frühjahr und Herbst ideal zum Wandern. Im Winter sind die Temperaturen in den Gebirgsregionen meist unterhalb der 0°C Grenze und so ist hier sogar Skitouren gehen und Schneeschuhwandern möglich.


Die Basilicata bietet eine gebirgige und waldarme Landschaft. 90% der Fläche sind hügelig und gebirgig. Die Region verfügt darüber hinaus über zwei komplett verschiedene Küsten. Die westliche 15 km lange Küste am Tyrrhenischen Meer ist steil und felsig, die 34 km lange Küste am Ionischen Meer ist flach und lädt zum Baden ein.

Zahlreiche Nationalparks bezeugen die von der einzigartigen Flora und Fauna. Neben den Regionalparks wie den Gallipoli Cognato e delle Dolomite Lucane und Regionen wie das Vulturegebiet, findet man hier auch den größten Nationalpark Italiens, den Parco Nazionale del Pollino.

Die Basilicata teilt sich in die beiden Provinzen  Potenza und Matera. Die Provinz Matera ist ein hügeliges Gebiet, das von den Wasserläufen der lukanischen ionischen Flüsse durchzogen wird. Die Gebirgsregion der Basilicata entspricht in etwa der Provinz Potenza und gehört zum lukanischen Appenin. Die gleichnamige Hauptstadt liegt auf über 800 Hm. In dieser Region findet
man ein ganz besonderes Wanderparadies mit 5 Bergen über 2.000 Hm. Gekennzeichnete Rundwanderwege in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden zeigen die nahezu unberührte Tier- und Pflanzenwelt der Potenza.

Die geringe Bevölkerungsdichte trägt zu dieser Unberührtheit der Natur bei. Mit durchschnittlich 59,6 Einwohnern pro km² (zum Vergleich Bayern hat durchschnittlich 177,5 Einwohner pro km²) findet man in dieser Region noch die Ruhe beim Wandern, die man in vielen Alpenregionen oft schmerzlich vermisst.

Das Armenhaus Italiens ist reich an Geschichte und Kultur und bietet so für jeden, der gerne Wandern und Kultur im Urlaub verbindet, ein ideales Ziel. Unter den Normannen und Staufern waren in dieser Region die „Basislager“ für die ersten Kreuzzüge. Tempelritter und Ritter des Deutschordens gaben sich hier ein nicht immer friedliches Stelldichein. Zahlreiche Bauwerke und Ruinen zeugen von der abwechslungsreichen, bedeutenden Geschichte der Basilicata.


Vielen werden Bilder von Städten der Region bekannt vorkommen. Dies ist nicht verwunderlich, dienten Städte wie Matera und Craca, die Geisterstadt schon ab den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts als Filmkulissen. Filme wie z.B. „Die Passion Christi“ von Mel Gibson wurden hier gedreht. Und von Francis Ford Coppola stammt die Aussage: „wenn man die Basilicata sieht, sieht man Weinberge und wunderschöne Landschaften. Man sieht die Erde, wie sie sein sollte.“

Die  regionale Küche ist eine deftige, bodenständige Küche.  Neben Lamm- und Hammelfleisch wird vor allem Schweinefleisch eingesetzt. Hier wird nahezu alles genutzt. Nicht zuletzt die aus dem Blut hergestellte Süßspeise „sanguinaccio“  ist hierfür ein gutes Beispiel. Während neben Gemüse Produkte aus Schafsmilch den Speisezettel abrunden, sucht man meist vergeblich nach Fischgerichten. Dies liegt daran, dass die Basilicata nur relativ kurze Küstenabschnitte besitzt.

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