Bei der Planung einer Wanderung müssen wir davon ausgehen, dass das Wetter nicht mitspielt und wir plötzlich von Regen überrascht werden. Um in solchen Situationen nicht hilflos ausgeliefert zu sein, bietet sich die Mitnahme einer Regenjacke an. Regenjacke ist jedoch nicht gleich Regenjacke, sondern es gibt verschiedene Arten mit individuellen Merkmalen. Schauen wir uns an, worauf es bei der Auswahl einer guten Regenjacke ankommt.
Regenschutz/Wasserdurchlässigkeit
Das wichtigste Kriterium bei der Auswahl einer Regenjacke ist selbstverständlich der Regenschutz beziehungsweise die Wasserdurchlässigkeit, die in Wassersäule pro Millimeter gemessen wird. Sie gibt an, wie viel Wasserdruck erforderlich ist, um die Regenjacke mit Feuchtigkeit zu durchdringen. Grundsätzlich gilt eine Regenjacke bereits ab einer Wassersäule von 1.500 Millimeter als wasserdicht. Allerdings hilft dieser Wert nur bei moderaten Regenbedingungen. Für längere Wanderungen mit schweren Regenfällen sollte der Wert mindestens das Doppelte betragen. Empfehlenswert ist eine Wassersäule von etwa 5.000 Millimeter.
Material und Verarbeitung
Eine Regenjacke kann aus unterschiedlichen Materialien bestehen, darunter Gore-Tex, Nylon, Pertex, Polyester und Polyurethan. Sie alle haben individuelle Eigenschaften, die sich nicht nur auf den Regenschutz auswirken. Aus welchen Materialien die Regenjacke besteht, hat beispielsweise Einfluss auf ihre Reinigung. Die Reinigung einer Regenjacke muss zwar nicht regelmäßig erfolgen, aber sollte das Kleidungsstück stark verschmutzt sein, kommt man nicht darum herum. Während Regenjacken einiger Materialien bequem in der Waschmaschine mit Waschmittel gewaschen werden können, erfordern andere eine mühsame Reinigung von Hand. Allein deswegen sollte die Materialwahl gut überlegt sein. Neben den Materialien ist auch die Verarbeitung wichtig. Eine hochwertig verarbeitete Regenjacke aus hochwertigen Materialien hält im Schnitt deutlich länger als eine, bei der diese beide Kriterien nicht gegeben sind. Zudem lässt sie sich guten Gewissens mit Waschmittel saubermachen.
Atmungsaktivität
Wanderungen können ziemlich anstrengend sein und nach einiger Zeit kommen wir mächtig ins Schwitzen. Das kann zu Unbehagen oder gar gesundheitlichen Problemen führen, weswegen es wichtig ist, atmungsaktive Materialien zu tragen. Wie eine Regenjacke in puncto Atmungsaktivität abschneidet, wird in RET (Resistance to Evaporating Heat Transfer) angegeben. Optimal ist ein Wert zwischen null und sechs RET.
Komfort und Passform
Sobald es um Kleidung zum Wandern geht, nimmt das Design eine untergeordnete Rolle ein, denn im Vordergrund steht ganz klar die Funktionalität. Einer der mit Abstand wichtigsten Aspekte ist der gebotene Komfort, da wir die Kleidung voraussichtlich mehrere Stunden am Stück tragen. Regenjacken bilden hier keine Ausnahme: Sie sollten sich gemütlich tragen lassen und eine gute Passform aufweisen.
Packbarkeit/Transport
An sich lässt sich eine Regenjacke leichter transportieren als eine Winterjacke, da sie leichter ist und weniger Platz beansprucht. Trotzdem kann es nicht schaden, einen Blick auf die Packbarkeit zu werfen. Zumindest bei längeren Wanderungen ist eine kompakt verpackbare Regenjacke definitiv von Vorteil. Sollte sie nicht benötigt werden, kann sie einfach bequem im Rucksack transportiert werden.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Wie bei anderen Kleidungsstücken ist das Preis-Leistungs-Verhältnis ein zu berücksichtigender Aspekt. An sich sind Regenjacken für Wanderungen immer noch günstiger als Winterjacken, aber mindestens 100 Euro sollte man bei einem Kauf einplanen. Es ergibt schließlich wenig Sinn, eine günstige Regenjacke zu kaufen, die nicht einmal ihre Aufgabe erfüllt.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.