Tirol – Wofür schlägt dein Herz

Tirol – Wofür schlägt dein Herz - (c) Tirolwerbung

Während der ITB in Berlin stellt Tirol Lieblingsorte und Ereignisse in den Bergen vor

Carola Trojer aus Osttirol begleitet im Nationalpark Hohe Tauern als Nationalpark-Rangerin begleitet Touristen auf Streifzügen durch die Natur und kennt jeden Winkel des Nationalparks. Seit 15 Jahren arbeitet sie als Nationalpark-Rangerin und ist auf die Beobachtung von Wildtieren spezialisiert. „Ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit“, sagt die 36-jährige. Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, nun bezeichnet sie die Natur als ihr Klassenzimmer. Von Senioren bis zu kleinen Kindern zählen zu ihren Schülern. Die Ranger führen Besuchergruppen durch das Schutzgebiet und erklären ihnen die Natur. Wenn die „Big 5“ der Alpen zu sehen sind, also Bartgeier, Steinadler, Steinböcke, Murmeltiere und Gämsen, ist dies ein ganz besonderes Erlebnis für die Nationalpark-Rangerin und vor allem für ihre Gäste.

„Bergfeuer Momente“ – Thomas Koch, Bergfeurer
Bereits mit vier Jahren begleitete der heute 38-jährige Thomas Koch seinen Vater zum „Feuern“. Zur Sonnenwende im Juni sind in der Tiroler Zugspitz Arena Jahr für Jahr aufwändige Feuerbilder zu sehen. Mit meterhohen Flammen werden Bilder aus Mythologie und Religion auf den Berg „gezeichnet“. Thomas Koch ist federführend an diesen Bergfeuern beteiligt, die seit 2010 sogar zum immateriellen UNESCO Kulturerbe zählen. Bereits Monate vorher beginnt er mit der Planung der Sonnendfeuer. Für ihre Aufgabe brauchen Thomas Koch und die Bergfeurer viel Ausdauer und bergsteigerisches Können. Bis zu 700 Säcke, gefüllt mit Sägemehl und Rapsöl, müssen sie für die Bergfeuer auf die Berge schleppen. „Es ist immer ein gewisser Nervenkitzel dabei. Wenn alles gut klappt, ist das ein ganz besonderer Moment“, sagt Thomas Koch.

Alle drei Wochen kommt der Hubschrauber mit Lebensmitteln – Olperer Hütte im Zillertal
Mächtig ragt der breite Rücken des 3.476 Meter hohen Olperers hinter dem Haus auf. Wer ihn bezwingen will, sollte geübt im Bergsteigen sein. Katharina Daum, die Hüttenwirtin der Olperer Hütte im Zillertal ist geübt. Sie war schon oft auf dem Gipfel. Warum? Erstens ist der Olperer ein guter Trainingsberg, wie sie sagt, schließlich besteigt sie in ihrer Freizeit zahlreiche Gipfel rund um den Globus. Und zweitens wohnt sie ihm quasi zu Füßen. Daum ist die Wirtin der Olperer Hütte. „2.389 Meter über dem Alltag“, heißt es auf der Webseite, die die zuständige DAV-Sektion Neumarkt i. d. Oberpfalz für die Olperer Hütte eingerichtet hat. So empfindet es auch Daum: „Wir leben den ganzen Sommer über abseits des normalen Alltags, weit weg vom Autoverkehr. Es ist ein anderes Leben, ein spezielles Leben. Aber wir vermissen nichts.“ Mit „wir“ meint Daum auch ihren Sohn, mit dem sie vor 23 Jahren beschloss sich als Hüttenwirtin zu verdingen. Damals war sie selbst erst 27 Jahre alt und alleinerziehende Mutter eines 7-Jährigen. Mittlerweile ist der Sohn 30 und bewirtschaftet die Olperer Hütte seit 2007 zusammen mit seiner Mutter. Damals war die 1881 erbaute Hütte von der DAV-Sektion gerade abgerissen und ganz neu und modern wieder aufgebaut worden. Seitdem ragt die Giebelseite der Hütte mit einem riesigen Panoramafenster über die Hangkante hinaus, so haben die Gäste einen spektakulären Blick über den Schlegeis Speichersee und in die Zillertaler Berge. Das Sommerdomizil von Katharina Daum liegt auf der Peter-Habeler-Runde und am Berliner Höhenweg. Entsprechend viele Wanderer kommen hier vorbei. „So eine Hütte zu betreiben ist schon eine Herausforderung, wir müssen gut planen. Alle drei bis vier Wochen kommt der Hubschrauber und bringt neue Lebensmittel. Aber wenn es mal zu neblig ist, müssen wir eben hinunter zu Stausee und die Sachen im Rucksack zu Fuß hochschleppen“, sagt Daum. „Aber auch wenn es oft umständlich und anstrengend ist, möchte ich es nicht gegen ein anderes Leben eintauschen. Ich würde alles wieder genauso machen“.

Michael Ploner, Koch in Nauders am Reschenpass
Nach dem Mandarin Oriental in Bangkok, Lafers Stromburg, dem Noma in Kopenhagen und der Goldmedaille bei den Koch-Staatsmeisterschaften 2016 kocht Michael Ploner nun endlich wieder am heimischen Herd. Und der steht in der Küche des Alpen-Comfort-Hotels Central in Nauders am Reschenpass. Ploner ist ein echtes Koch-Ausnahmetalent. „Mit acht Jahren bin ich durch meinen Opa zum Kochen gekommen, das erste Rezept, das ich gelernt habe, war Palatschinken. Damit habe ich dann mit einem kleinen Flambierwagen bei uns im Hotel angefangen“, sagt der 25-Jährige. Heute interessiert er sich mehr für das Ursprüngliche. „In vielen Restaurants heißt es zurück zu den Wurzeln und es kommt tatsächlich viel wieder zurück.“ Die Verarbeitung von Wiesenkräutern beispielsweise. Wo Ploner in Kopenhagen noch 50 Kilometer vor die Tore der Stadt geschickt wurde, um Klee zu sammeln, muss er heute nur ein bisschen den Berg hinauf und schon kann er sich die Zutaten frisch pflücken. „Am liebsten mache ich das mit Rosemarie und Barbara Waldegger, unsere Kräuterexpertinnen in Nauders. Wenn ich alleine mit dem Bike unterwegs bin und etwas finde, das ich nicht kenne, schicke ich den beiden Fotos von den Pflanzen und frage, was das ist und ob man das essen kann.“

Kontakt
Tirol info www.tirol.at, www.love.tirol

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.