SkiWelt Wilder Kaiser – Ökologisch eindrucksvoll

SkiWelt Wilder Kaiser – Ökologisch eindrucksvoll - (c) Anita Baumgartner

Eines der größten Skigebiete der Welt liegt in Tirol und begeistert Skifans in der SkiWelt Brixental am Wilden Kaiser. „Mit der Verknüpfung von 83 modernen Bahnen bieten die neun Orte Brixen im Thale, Ellmau, Going, Hopfgarten, Itter, Scheffau, Söll, Westendorf und Kirchberg über 80 urgemütliche Hütten für unser familiär-heimeliges Wintersportvergnügen“, weiß Anita Baumgartner zu berichten. Die Marketingleiterin der irrsinnig großen SkiWelt Wilder Kaiser- Brixental betont das besondere Skierlebnis und hebt die mehr als 270 abwechslungsreichen Pistenkilometer hervor, mit der eine der erfolgreichsten Skidestinationen nicht nur alle Schwierigkeitsgrade abdeckt, sondern zudem auch aus ökologischer Sicht punktet. Denn die SkiWelt wird zu 100 Prozent durch Ökostrom aus erneuerbarer Wasserkraft gespeist.

Erfolgsgeschichte aus Tirol
Bereits 1977 startete die Zusammenarbeit zwischen den Bergbahnbetreibern im Brixental und am Wilden Kaiser. Mit Investitionen von insgesamt über einer halben Milliarde Euro ist in den vergangenen 45 Jahren nur knapp eine Autostunde von München entfernt eines der größten und ökologischsten Skigebiete der Welt am Wilden Kaiser in Österreich entstanden. Die Region im Osten des Bundeslandes Tirol, die durch die emotionalen Geschichten rund um den „Bergdoktor“ mit TV-Liebling Martin Gruber alias Hans Sigl bereits einem Millionenpublikum bekannt ist, bietet nicht nur unvergleichliche Natur- und Bergerlebnisse, sondern auch eine kontinuierliche Erfolgsgeschichte durch bahnbrechende Projekte.

Erster solarbetriebener Lift der Welt
1970 entstand die längste Standseilbahn Europas in der SkiWelt Ellmau, 1988 die erste 8er-Sesselbahn Europas in der SkiWelt Söll und seit 2002 wird der Strom für alle Anlagen zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen. 2017 erhielt die SkiWelt die Auszeichnung „World Snow Award” der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ in London. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass das Skigebiet seit Jahren auf skiresort.at den Testsieger im Bereich „Umweltfreundlichster Skibetrieb“ für sich entscheiden kann und regelmäßige Auszeichnungen für den umweltfreundlichen Skibetrieb erhält, in dem mittlerweile auch Solarenergie zum Einsatz kommt. Seit 2008 zählt der „Sonnenlift“ in der SkiWelt Brixen zum ersten komplett solarbetrieben Lift der Welt. (Mehr zu den Projekten, zu Mülltrennsystemen und E-Ladestationen unter skiwelt.at/oekologie.)

Einsparungen von Energiekosten
Innovation in Technik und Ökologie wird in der SkiWelt großgeschrieben. 2022 flossen in die Ressourcenschonung durch die Optimierung der technischen Schnee-Erzeugung der SkiWelt Ellmau sowie den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen 14 Mio. Euro. Durch die Vergrößerung der Speicherseen Hartkaiser und Tanzboden kann das Skigebiet in nur vier Tagen voll beschneit werden – doppelt so schnell und dabei um ein Viertel günstiger als bisher. Zusätzlich wurde die Tal- und Bergstation der SkiWelt Ellmau mit 350 Kilowatt peak PV-Anlagen ausgestattet. Damit können der zusätzliche Strombedarf und die Energiekosten halbiert werden. „Auch die SkiWelt Scheffau investierte in weitere PV-Anlagen und optimierte die Beschneiung durch den Zusammenschluss der Speicherseen Scheffau und Brixen“, so Rudi Köck, Vorstand der Bergbahnen Brixen im Thale. Mit der Eröffnung der ersten Seilbahn in Österreich im Jahr 1926 sind die Seilbahnen eng mit den Aufstieg Österreichs zur Wintersportdestination Nr. 1 verknüpft und zählen zu den prägenden Wirtschaftsfaktoren des ländlichen Raums. Beim Gesamtenergieverbrauch liegt die SkiWelt mit 15 kWh deutlich unter dem Durchschnitt den die Wirtschaftskammer Österreich für die Seilbahnen Österreichs mit 18 kWh pro Skifahrer und Tag für Seilbahnen, Beschneiung, Pistenpräparierung und Gastronomie angibt. Mit über 50 Mio. Ski Tagen pro Jahr zählt Österreich zu den Spitzenreitern in Europa, wovon die SkiWelt in den Wintermonaten von November bis April allein rund 2,35 Mio. Skitage verbuchen kann.

Speicherteiche liefern das Wasser
Für die Beschneiung gibt es in der SkiWelt 16 naturnahe und bestens in Flora und Fauna integrierte Speicherteiche, die zum überwiegenden Teil durch Schneeschmelze, Niederschläge und Quellen gefüllt werden. Damit ist der technisch erzeugte Schnee in Tirol „nur reines Trinkwasser anderer Form“, erklärt Harald Reichel. Der Verantwortliche für die gut präparierten Pisten koordiniert die Mitarbeiter der 65 Maschinen, die Nacht für Nacht rund 35 Pistenkilometer für ein unbeschwertes Skivergnügen der Gäste präparieren und den Schnee dorthin transportieren, wo er benötigt wird.

Durch die Schneeschmelze im Frühling wird das Wasser so auf natürlichem Weg der Natur wieder zurückgeführt und dient zur Bewässerung der vielfältigen Fauna. 65 Pistenmaschinen präparieren in der SkiWelt Nacht für Nacht die Skipisten und sind dazu seit seit fünf Jahren mit einem GPS-System ausgestattet. Dadurch kann die Schneehöhe gemessen und bei Bedarf punktgenau dorthin verteilt werden, wo er tatsächlich benötigt wird. Damit spart die SkiWelt seit 2017 rund 25 Prozent an Wasserressourcen, Strom und Kosten ein.

Sonnenkraft und Abwärme
Skifahren mit der Kraft der Wintersonne: Photovoltaik-Module gibt es an immer mehr Gebäuden und Liften (z.B. Jochlift und Zinsbergbahn – SkiWelt Brixen, Brandstadl - SkiWelt Scheffau). Bereits 2008 wurden die ersten Anlagen installiert und seit Frühling 2022 setzen auch die Bergbahnen Ellmau mit dem Vollausbau der Tal- und Bergstation auf Sonnenenergie. Mit 350 Kilowatt peak können die Anlagen in Zukunft bis zu 50 Prozent an Fremdstrom und Energiekosten bei den Gebäudeanlagen einsparen. Auch für die Beheizung von Betriebsgebäuden kommt in der SkiWelt erneuerbare Energie zum Einsatz. Neben Pellets und Biomasse wird mit Hilfe von Wärmepumpen vermehrt Abwärme von Liftanlagen, Schneeerzeugern und Transformatoren genutzt (Hexenwasserbahn – SkiWelt Söll, SkiWeltBahn – SkiWelt Brixen im Thale und Alpenrosenbahn – SkiWelt Westendorf). Bereits seit 2008 wird das Bergrestaurant Choralpe aus der Rückwärme der SkiWeltbahn und Choralmbahn beheizt.

Gaumenfreuden
Wer Skifahren mit Genuss verbinden möchte, entdeckt hier ganz besondere Gaumenfreuden, denn rund alle 3,5 Kilometer laden regionale Schmankerl zur Einkehr ein. Mit einer stattlichen Anzahl von über 80 familiengeführten Hüttenbetrieben gibt es unzählige Varianten von Tiroler Gröstel, Kaspressknödeln und Kaiserschmarrn zu verkosten. Jeder Wirt begeistert. Denn nicht nur die traditionellen Gerichte bestechen mit individueller Note.

Mit der Bahn in die SkiWelt
Von Beginn an zählte die SkiWelt zu den Pionieren bei der angenehmen Bus- und Bahnanreise. Seit über 75 Jahren bietet die SkiWelt Hopfgarten eine Bahnstation die zudem „Skilift“ heißt und nur rund 100m von der Bergbahn Hopfgarten entfernt ist. Der einst von München und von Dänemark ins Brixental initiierte Skizug in die SkiWelt ist heute aktueller denn je und so gibt es nicht nur für Österreich ein ÖBB Nightjet und ein ÖBB Winter-Kombiticket sondern seit 2022/23 auch für Gäste aus Hamburg, Düsseldorf und Amsterdam einen Zug für Skifans, die gleich am Morgen und ausgeruht auf die SkiWelt-Pisten starten möchten. Als Extra Service werden die Gäste, die mit der Bahn anreisen mit einem attraktiven Bonus belohnt und direkt am Bahnhof Kufstein oder Wörgl abgeholt und zur gebuchten Unterkunft in alle SkiWelt-Orte gebracht. Neu ist im Winter 2022/23 die Nachtverbindung aus Schweden und Dänemark sowie die Fortführung des Nachtzuges aus London. Zudem verbindet ein täglicher Skibus München mit der SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental.

Über den Autor*Innen

Sabine Zoller

Sabine Zoller lebt im Schwarzwald und hat sich als Historikerin intensiv mit der Region beschäftigt. Als freie Journalistin schreibt sie für verschiedene online Portale, Magazine und Tageszeitungen. Kultur, Handwerk und Brauchtum fasziniert Sie ebenso wie gute Küche und Natur. Ihre Berichte beschäftigen sich mit landschaftlich reizvollen Regionen und lukullisch attraktiven Stationen und machen Lust auf Reisen.