Immer wieder Mittwochs geht der Schwarzwald-Botschafter Hansy Vogt auf Tour, um die schönsten Regionen von Deutschlands höchstem und größten zusammenhängendem Mittelgebirge gemeinsam mit Gästen zu erkunden. Der Schlagersänger und SWR-Moderator ist ein echter Schwarzwälder. Er kennt seine Heimat und lässt sich daher gerne genussreich verwöhnen.
Für das Projekt der Schwarzwald Tourismus GmbH, die immer wieder Mittwoch mit Hansy Vogt zu besonderen Genusstouren einlädt, hat die Teinachtal Touristik in diesem Sommer den Zuschlag für den Nordschwarzwald erhalten. „Das haben wir Jürgen Rust zu verdanken, der mit seiner Wanderung ein anspruchsvolles Konzept dramaturgisch auf den Punkt gebracht hat“, erklärt Franziska Bürkle. Die Chefin der Teinachtal Touristik ist sichtlich angetan von der Idee, die Historie des Teinachtales in den Fokus zu rücken, denn schließlich und endlich sind die baulichen Besonderheiten dem Adelshaus der Württemberger zu verdanken.
Großes Lob für eine grandiose Genusstour im Nordschwarzwald
„Auf den Spuren des Württemberger Adels“ lautete das Motto einer ausgeklügelten Premierentour von Schwarzwald-Guide Jürgen Rust, der damit nicht nur das Herz und den Gaumen von Schwarzwaldbotschafter Hansy Vogt erfreute. Passend zu der knapp elf Kilometer langen Wandertour durch das Teinachtal waren im Juli Gäste aus dem Odenwald, der Bodenseeregion und aus dem Ländle angereist, um auf neuen Genießerpfaden und alten Flanierwegen wissenswertes rund um die Region zu erfahren. Die Wanderung mit Entertainer Hansy Vogt wurde bereichert durch historische Persönlichkeiten, dargestellt von Schauspielern des Regionentheaters aus dem schwarzen Wald, sowie kulinarischen Besonderheiten aus Küche und Keller der lokalen Gastronomie.
Historische Häppchen zum Auftakt
Kein Wunder also, dass der Rundgang der wanderhungrigen Gäste nach einer Ansprache von Bürgermeister Markus Wendel im Residenzsaal vom Hotel Therme beginnt. Dort, wo einst der Adel residierte, begrüßt Ricarda Becker die Wanderer unter exklusiven Kristalllüstern und kredenzt historische Häppchen. „Ich serviere ihnen Pumpernickel mit Forellenmousse“, so die Direktorin des Hotels, die damit nicht nur einen typischen Speisefisch aus dem Teinachtal, sondern passend dazu Neckarwein mit leichtem Essiggeschmack aus der Karaffe kredenzt und einen Lobgesang von keinem geringeren als Kaiser Maximilian als Zitat auf den Wein verkündet.
Frisch gestärkt nimmt Jürgen Rust an der Spitze der kleinen Wandergruppe die ersten Stufen zum Waldsaum. „Hier standen einst keine Tannen, den der Adel wollte flanieren und seinen Blick über das Tal schweifen lassen.“ Rust bleibt bei einem besonderen Stein stehen und deutet auf die Inschrift „Sitzstein“. Ausgebuchtete Rundungen bieten zwei Menschen Platz um zu verschnaufen – oder zu flirten und lachend berichtet Kenner: „Man sieht nur das was man auch kennt, denn viele Menschen laufen hier einfach vorbei und nehmen den Sitzstein gar nicht wahr.“ Dass es vieles zu entdecken gibt, untermauert der kundige Führer mit Versen von Victor von Scheffel (1826-1886), der als Dichter im 19. Jahrhundert gerne im „Tal der Sprudelquelle“ kurte. Dabei lässt nur wenige Schritte weiter die „Jahrhundertbank“ mit in Stein gemeißelten Danksagungen erahnen, wieviele Menschen bereits im Teinachtal Heilung erfahren haben und auch Gäste wie Hansy Vogt aus dem Südschwarzwald ins Teinachtal locken.
Historische Begebenheiten hautnah erleben
Bei dem nach der Tochter König Friedrich von Württemberg benannten Gedenkstein „Katharinenplaisier“ wartet nicht nur eine deftige Stärkung aus der Küche vom Landhotel Talblick, sondern als historische Persönlichkeit Katharina höchstpersönlich. Während die Königin des Königreiche Westphalen
tränenreich über ihre von Napoleon politisch klug eingefädelte Heirat mit seinem Bruder Jerome berichtet, damit ihr Vater zum ersten württemberischen König avancieren konnte, lassen sich die Teilnehmer Kartoffelsuppe und schwäbischen Most schmecken.
Unterricht inmitten der Natur
Auf dem weiteren Weg zum traumhaft gelegenen Lautenbachhof gibt es Unterricht aus der Naturkunde, denn nur wenige wissen, dass das duftende Mädesüß besondere Heilwirkungen besitzt. Statt Aspirin war das Kraut im Mittelalter wirkungsvoll im Einsatz gegen Kopfschmerzen.
Am 1916 erbauten Lautenbachhof wartet eine besondere Begrüßung von Karl Eugen, dem 12. Herzog von Württemberg, der oftmals mit mehr als 300 Personen Gefolge ins beschauliche Teinachtal reiste. Für Margret Anissimo ein besonderes Erlebnis. „Ich laufe oft mit geführten Touren, aber da gibt es selten etwas Neues.“ Die Genusstour bezeichnet sie als „Horizonterweiterung“, bei dem wissenswertes aus Natur und Kultur vermittelt wird. Nach Kaffee und Kuchen im Lautenbachhof beginnt der abenteuerliche Teil der Wanderung, bei dem noch kaum betretenen Wege auf die Gruppe warten. Der Kollbach wird überquert und am nährstoffreichen Gewässer in sonniger Lage selbst gepflückte Brunnenkresse gekostet, die ersten Heidelbeeren gezupft und auf weichen Waldwegen zurück in Richtung Bad Teinach immer wieder Walderdbeeren gepflückt.
Die Wanderer sind begeistert
Nach verschlungenen Pfaden bieten die bequemen Wege genügend Zeit für Gespräche. „Wir hätten nicht gedacht, dass Bad Teinach so viel schöne Natur zu bieten hat und sind heute ganz früh losgefahren, um bei diesem schönen Event dabei zu sein“, erklärt Jürgen Kugler aus dem Odenwald, der mit seiner Frau Sabine gerne wandert. Auch für Michael Leifels aus Oberreichenbach ist die Tour etwas ganz Besonderes: “Wir sind im Schwarzwald Verein und haben lange keine so schöne Wanderung gemacht. Wir haben das im Schwarzwälder Boten gelesen und uns sofort angemeldet.“ Zügigen Schrittes geht es zur Mathildenanlage, benannt nach der Königwitwe Charlotte Auguste Mathilde von Württemberg (1766-1828). Die erste Königin des Landes, die als Gönnerin die Treppenanlage mit 600 Stufen erbauen ließ präsentiert sich wahrhaftig. Begleitet von viel Applaus berichtet sie über ihre Liebe zur Region und die Stiftung zur jährlichen Abhaltung des Jacobifestes.
Die schönste Tour mit Hansy Vogt
„Wir sind schon oft mit Hansy gewandert, aber das hier ist eine der schönsten Touren“, erklären Rosemarie und Georg Grün, die eigens für Entertainer Hansy Vogt aus dem Bodensee Raum angereist sind und die die Schauspieler Birgit Haintel und Andreas Jendrusch als besonderes Highlight loben. Als Überraschung präsentiert Ilona Trimbacher ihre Illustrationen. Die bildende Künstlerin aus Calw hat als stille Beobachterin auf der Tour viele Zeichnungen von Landschaft und Leuten gefertigt und in ihrem Skizzenbuch festgehalten. Ein absolutes Novum für eine Wandertour wie Hansy Vogt bezeugt, der sich bei strahlendem Sonnenschein bei allen Wanderern für die Begleitung und die besonders eindrucksvolle Tour bei Franziska Bürkle und Jürgen Rust bedankt: „Das war mehr als nur gelungen, das war einfach grandios!“
Zum Abschluss singt der Schlagerstar
Bis zur letzten Wanderstation sind nun nur noch wenige Höhenmeter hoch zur Schlossberghütte zu bewältigen. Hier wartet eine rustikale Vesper für alle und als gemütlicher Ausklang des Tages und zum krönenden Abschluss sagt Schlagerstar Hansy Vogt musikalisch „Danke“. Damit lässt er eine im wahrsten Sinne des Wortes genussreiche Wanderung mit aktuellen Liedern aus seiner neuen CD ausklingen. Ein rundum gelungener Tag, der nicht nur alle Gäste begeistert, sondern auch Franziska Bürkle adelt, die sich darüber freut, „dass unsere Konzepte mit Schwarzwaldguide Jürgen Rust so wunderbar ankommen.“
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Über den Autor*Innen
Sabine Zoller
Sabine Zoller lebt im Schwarzwald und hat sich als Historikerin intensiv mit der Region beschäftigt. Als freie Journalistin schreibt sie für verschiedene online Portale, Magazine und Tageszeitungen. Kultur, Handwerk und Brauchtum fasziniert Sie ebenso wie gute Küche und Natur. Ihre Berichte beschäftigen sich mit landschaftlich reizvollen Regionen und lukullisch attraktiven Stationen und machen Lust auf Reisen.