Romantik pur bei der Tafelrunde

Man bleibt stehen, macht eine Pause und überlässt sich der wunderbaren Natur der Leoganger Steinberge. Doch dann müssen wir unsere Wanderung fortsetzen, denn heute Abend steht uns nach Aussagen unseres Gastgebers noch ein besonderes Highlight des Leoganger Herbst Schnuraln bevor, die Tafelrunde.

Zurück von der Wanderung im Hotel, noch schnell unter die Dusche, wir wechseln unsere Wanderkleidung mit Abendgarderobe und schon geht es los nach Hütten. Treffpunkt in Hütten ist der Dorfplatz.

Wenige Schritte noch und wir stehen vor der Hüttschmiede. Drei weitere Paare gesellen sich zu uns und wir werden mit einem Aperitif vor der Schmiede von Andi und René vom Hüttwirt, den Kochkünstlern des heutigen Abends empfangen. Unsere Neugierde lässt sich nicht lange unterdrücken und schon bald stehen wir in der ca. 500 Jahre alten Schmiede, die heute den Rahmen für ein wunderbares Menü bilden soll, Romantik inklusive. In der Esse brennt bereits ein Feuer, auf dem später noch einer der insgesamt sieben Gänge gegrillt werden soll. Auf der wunderbar gedeckten Tafel brennen Kerzen und man hat den Eindruck, dass jeder von diesem märchenhaften Ambiente gefangen ist. (zur Bildgalerie)

Wein begleitend starten wir das Menü mit Bergkräuterbrot, Bauernbrot und Seealmbutter. Allein die Butter und das Bergkräuterbrot sind ein Gedicht und man neigt mit den Worten eines bekannten Fernsehkochs zu sagen: „Es gibt nix besseres als was guats.“ Doch wir müssen uns eines besseren belehren lassen. Eierschwammerl-Tatar, Sashimi vom Wildfang Zander und Leoganger Lachsforelle mit Rohenknödel (Rote Bette-Knödel) und Krensauce (Meerrettich) sind die nächsten Gänge. Das Kochduo Andi und René übertreffen sich gegenseitig von Gang zu Gang.  (zur Bildgalerie)

Wir machen eine Pause, genießen unsere ersten Eindrücke des Menüs und lauschen den begeisterten Ausführungen von Sigi Riedlsperger über die Geschichte und Gegenwart der Schmiede. Die Schmiede 1594 von Michael Auer übernommen, zuvor bereits 1585 erstmals urkundlich erwähnt, blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Neben dem Beschlagen von Pferden, dem Bereifen von Holzrädern wurden in der Hüttschmiede auch
das Werkzeug für den Bergbau hergestellt. Mit dem Tod des letzten Hüttschmiedes Otto Eder starb die Tradition der Hüttschmiede Ende der 1960ziger Jahre aus. Erst vor wenigen Jahren fanden sich einige Freunde der Schmiede um diese instand zu halten und für besondere Anlässe zu öffnen. Kurzweilig sind die Ausführungen und alle bewundern die Transmission, die inzwischen nicht mehr mit Wasserkraft, sondern einem Elektromotor angetrieben, aber voll funktionsfähig ist.  (zur Bildgalerie)

Inzwischen steht der nächste Gang bereit, Gamsragout mit Kürbistascherl und Amerettini lassen uns erneut das Wasser im Mund zusammen laufen. Während wir das wunderbar zarte Gamsfleisch auf dem Gaumen zergehen lassen, bereiten die Köche das Grillfeuer in der Esse vor. Als weiteren Gang gibt es gegrillte Jungstierhaxe. Ein Loigoma Honig-Topfen-Schmarrn mit Curryeis und Safranbirne runden das Menü ab. Eine letzte Geschmacksexplosion bevor wir bei einem Schnapserl den Tag noch einmal Revue passieren lassen.  (zur Bildgalerie)

Der ideale Abschluss für den perfekten Romantiktag ist der Rückweg ins Hotel. Wir genießen erneut die Leoganger Natur und das Rauschen des Baches lässt uns auch jetzt noch einmal Pause machen, auf der Bank Platz nehmen und die Sterne über den Leoganger Steinbergen betrachten.

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