Colorado to go – Espengelb im Herbst

Bügeleisenberge in Colorado

Denver ist das Sprungbrett in die Rocky Mountains, die quasi in Reichweite vor der Stadt liegen. Die „Rockies“ sind nicht nur ein Eldorado für den Wintersport, sondern sie sind mit den gelben Espenhainen, den roten Felsen und der klaren Luft ein perfektes Outdoor-Paradies.

Boulder, Bier und Bügeleisenberge

Wer Bier mag, ist in Colorado genau richtig. Überall gibt es frisch gezapftes Bier – das ist ein wahrer Genuss, da es aus dem reinen Bergwasser Colorados herstellt wird. In Colorado wird mehr Bier gebraut als in jedem anderen Bundesstaat der USA. Allein in Boulder gibt es 20 Brauereien. Nach einer Besichtigung und Einführung über die Kunst des Bierbrauens in der „Mountain Sun Pub & Brewery“ in Boulder, darf das Bier probiert werden. Wo kommt der Hopfen her, den man zum Brauen benötigt? Zumeist aus Deutschland. Das Bier schmeckt erfrischend und der Burger ist saftig, aber der Jet Lag macht sich leider bemerkbar, Müdigkeit breitet sich aus.

Besser kann man einen Tag nicht beginnen als mit einem deftigen Cowboy-Frühstück mit Rühreiern und Speck, so ist man gestärkt für eine kleine Wanderung. Der Chautauqua Trail unterhalb der markanten „Flatiron Mountains“, der Bügeleisen Berge, die schon mit Frost und etwas Neuschnee überzuckert sind. Hier beginnen die Rocky Mountains. Alles ist anders, entdeckt man bei der kleinen Wanderung. Die Stämme der Panderosa Bäume riechen süß, kleine Kakteen wachsen am Boden, Geier kreisen am Himmel und eine Gottesanbeterin sitzt am Wegesrand. Es soll hier Bären geben, doch ein Bär ist leider oder Gottseidank weit und breit nicht zu sehen, nur „Bärenscheiße“ liegt mitten auf dem Weg. Das ist ja schon Mal ein Anfang für die Bärensuche in Colorado.

In Downtown Boulder ist belebte Flaniermeile, die Pearl Street Mall, das pulsierende Zentrum der Stadt, ist mit Bäumen und Blumen geschmückt. Hier reihen sich Modeboutiquen, Sportgeschäfte, Galerien, Restaurants und Straßencafés aneinander. Durch die vielen Studenten geht es in der kleinen Stadt lässig zu. Ob im Coffee Shop oder in der Pearl Mall überall treten Musikgruppen auf und sorgen für eine fröhliche Atmosphäre. Auch Promis schätzen Boulder, Robert Redford hat als Student in einem Restaurant gearbeitet.

In der „West Flander Brewery“ gibt es natürlich wieder ein Bier und Burger. Brauereikessel stehen in der Gaststube. Brian Lutz, einer der Besitzer erzählt, dass er DJ war. Er kam nach Boulder, weil sein Auto hier 1991 zusammenbrach und dann ist er geblieben, weil es so schön ist. Er hat mit Chris und Mark Heinritz die Rockfish Brauerei und die „West Flanders Brauerei“ gekauft. Heute ist Brian Braumeister der gemeinsamen Brauereien.

Espentour über den Independence Pass

Kevin der Fahrer aus Montrose fährt die Reisegruppe durch eine in ein gelbes Farbbad getauchte Landschaft. Das Gelb der Espen und die Fliegenfischer in den Flüssen neben der Straße strahlen eine große Ruhe aus. Die Aussicht auf die zwei höchsten Berge Colorados auf den Mount Ebert mit 4.401 Metern und den Mount Massive mit 4.395 Meter ist gigantisch. Bei der Fahrt durch Leadville spürt man die Cowboy Atmosphäre der alten Minenstadt. Sie die höchst gelegene Stadt der USA auf mehr als 3.000 Metern. Die Fahrt geht an den großen Twin Lakes entlang in denen sich die Berge spiegeln. Beim folgenden Independence Pass mit 3.687 Metern wird die Baumgrenze überschritten und die nordamerikanische Wasserscheide überquert.

Aspen – Tummelplatz der Schauspieler und Superreichen

Edel, chic und angesagt und trotzdem traditionell ist Aspen. Im Winter ist Aspen der Hotspot, denn hier residieren die Filmstars und Superreichen wie Mariah Carey, Carmen Diaz, Melanie Griffith, Kate Hudson, Jennifer Lopez, Antonio Banderas, Kevin Costner, Michel Douglas, Harrison Ford und Jack Nicholson, man kann sie gar nicht alle aufzählen. Vom Frühling bis Herbst dagegen geht es in Aspen eher ruhig und beschaulich zu. Alles begann mit dem Silberbergbau 1879, doch als der Silbermarkt einbrach, drohte der Stadt der Ruin. Dem Bau des ersten Skilifts 1947 verdankt Aspen seinen Aufschwung zum mondänen Wintersportort.

120 Cocktails und 200 Bier

Justice Snow’s Restaurant und Bar bietet 120 verschiedene Cocktails an das ist das größte Angebot in Nordamerika. Beim Abendessen ist die Auswahl leichter da entscheidet man sich für ein herzhaftes Steak das für Colorado so typisch ist. „Rocky Mountain High“ von John Denver wird gespielt, der war 1971 nach Denver gezogen. Er ist bei einem Flugzeugabsturz umgekommen und ist auch heute in Aspen mit seiner Musik noch allgegenwärtig. Wie wäre es mit einem Biertest? In „Craft Beer Hops Culture“ kann man 200 verschiedene Biere probieren.

Hotel Jerome in Aspen – Ein Hotel vom Feinsten

Das traditionelle „Hotel Jerome“ in Aspen wurde 1889 von Jerome B. Wheeler für die Gäste und Geschäftsleute der Silbermine gebaut. Das Hotel Jerome hatte damals schon fließendes kaltes und warmes Wasser, eine Heizung und einen Aufzug. Außerdem war es eines der ersten Hotels das Elektrizität hatte. Ein Zimmer kostete damals drei bis vier Dollar für die Nacht. Als der Silberbau ab 1893 rückläufig war, kamen harte Jahre für das Hotel. Für einen Monat zahlte man für ein Zimmer mit Vollpension nur zehn Dollar. Nach dem Ersten Weltkrieg, in der Zeit der Prohibition wurde der „Aspen Crud“ in der J-Bar des Hotels Jerome serviert. Der Drink bestand aus Vanille Eis oder Milchshakes mit viel Bourbon. Die Einheimischen Familien kamen nach der Kirche um das spezielle Getränk zu genießen. Im Jahre 1938 wurde ein einfacher Skilift gebaut und der Wintersport zog langsam in Aspen ein. 1946 kam der Sessellift dazu, Einheimische sagten stolz, dass es der längste in der Welt sei. Aspen wurde ein Ski Resort und ab 1950 kamen die ersten prominenten Gäste wie Lana Turner, Gary Cooper und John Wayne. Von 1960 an wurde Aspen zum Hotspot für Skifahrer und gehört seitdem zu den Top-100 Hotels in den USA und wurde zum Hangout für Promis. Das Hotel ging durch mehrere Besitzer und wurde immer wieder renoviert, aber die traditionelle Eleganz und das Flair sind erhalten geblieben. Das Frühstück ist grandios mit frisch gepressten Orangensaft, Mini-Kürbismuffins und Eggs Benedict und Cappuccino. Das Hotel Jerome ist das beste Hotel in Aspen und hat alles was man als Gast erwartet, ein Restaurant mit einer exzellenten Küche, Pool and Spa, Fitness Zentrum und die traditionelle J-Bar. Außerdem spürt man als Gast überall im Haus den Hauch der Geschichte.

Das Hotel Molly Gibson Lodge im Zentrum von Aspen

Das Hotel ist zentral gelegen und im gemütlichen Landhausstil eingerichtet. Es hat drei Whirlpools und einen beheizten Pool im Freien. Im Sommer und Herbst muss man nicht zu den Superreichen gehören denn dann sind die Preise durchaus bezahlbar.

Wanderung zum Maroon Lake

Wenn man in den Rocky Mountains ist wird man neugierig auf die Natur. Die Wanderung beginnt im White River National Park. Espen mit gelbem Laub, soweit das Auge reicht und nur hin und wieder gibt es grüne Flecken durch die Nadelbäume. Schnee liegt auf den markanten Zwillingsgipfeln der Maroon Bells. Das Blau des Himmels konkurriert mit dem Blau des Maroon Lakes in dem sich die Gipfel klar abzeichnen. Der Aussichtsweg führt am See entlang und steigt langsam an durch den Espenwald. Die Szenerie ist so gewaltig, dass man immer wieder stehen bleiben muss um das Farbspiel von gelb, blau und weiß zu genießen. Tiefer Schnee stoppt den Weg. Ein Amerikaner baut einen kleinen Schneemann. „Have a nice day“ oder „Have fun“ grüßen einen die amerikanischen Wanderer lässig.

Denver – Swinging Downtown

Goldsucher waren die Ersten, die 1858 kamen und eine Zeltstadt gründeten. Heute ist Denver eine pulsierende Stadt auf 1609 Metern Höhe mit einer modernen Hochhaus-Silhouette. Im Zentrum hat man das Gefühl in Europa zu sein. Die 16th Street Mall ist eine lange Fußgängerzone, in der man unzählige Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants findet. Wer nicht laufen mag, der nimmt den kostenlosen Bus, der „Free Mall Ride“, nicht nur, wenn man schon müde ist eine gute Einrichtung. Sehenswert ist die restaurierte Union Station, der historische Bahnhof mit modernen Restaurants und Geschäften in der Bahnhofshalle.

Die Turmkuppel des “Colorado State Capitols”, leuchtet in der Sonne. Hier wurde echtes Gold für die Restaurierung der Kuppel verwendet. Der Bau erinnert stark an das Kapitol in Washington. Die TV-Serie Perry Mason wurde in Denver gedreht. Doch bekannter ist die TV-Serie „Denver Clan“, durch die kennt man schon die moderne Silhouette der Stadt mit ihren Hochhäusern. 1980 wurde Erdöl gefunden, was der Stadt wieder einen Aufschwung gab.

Es macht Spaß, ein Fahrrad zu mieten und damit die Stadt zu erkunden. Es sind nur ein paar Pedaltritte bis zum Convention Center. Wer in den Rocky Mountains keinen Bär gesehen hat, der kann wenigsten den 40 Fuß großen „Blauen Bären“ dort bestaunen und ein Foto schießen. Der Fahrradweg führt am South Platte River entlang an dem sich Häuser im viktorianischen Stil reihen. Dann geht es zum Sportausrüster „REI“, er ist riesengroß und hat für Expeditionen, Wanderungen und Bike-Touren alles was das Herz begehrt.

Biermeile an der Riverfront

Dicht an dicht reihen sich Brauereigaststätten mit Holztischen und Biergartenbänken. Man kann verschiedene Biersorten in kleinen Gläsern testen und eine große „Prezel“ dazu essen. Da es in den Biergaststätten keine Gerichte gibt, stehen gleich nebenan Trucks, die Menüs verschiedener Nationalitäten anbieten. In Denver stehen 60 Trucks über die ganze Stadt verteilt. Ganz in der Nähe gibt es „My Brother’s Bar“, diese Bar hat Jack Kerouac in seinem Buch „On the Road“ beschrieben, es ist die einzige Bar, die er beschrieben hat, die heute noch existiert. Abends tanzt der Bär in Denver. In der Alt- und Neustadt, am Larimar Square und LoDo-Lower Downtown ist viel los in den vielen Straßencafés, Bars und Brauereigaststätten, es wird nie langweilig, dafür sorgen schon die vielen Live-Bands. Aber was macht es schon, wenn man keinen Bären in den Rockies gesehen hat, dafür entschädigt einen die Vielfalt der Natur und Kultur in Colorado.

Fazit:

Colorado liegt nicht am Meer, aber das vermisst man auch nicht, dafür gibt es die Rocky Mountains mit ihrer spektakulären Landschaft und grandiosen Nationalparks. Das Cowboy-, Indianer-, Pionier-, Goldsucher- und Wilder Westen-Gefühl prasseln auf einen ein. Colorado verspricht 300 Sonnentage im Jahr und eine unglaublich trockene Luft. Im Winter ist in den Skigebieten am meisten los. Die schneefreie Zeit dagegen ist ruhig und deshalb sehr erholsam. Wanderungen, Reiten, Angeln, Rafting, Biken und Jeeptouren werden angeboten. Für einen Tourismus der anderen Art hat Colorado gesorgt, indem es Marihuana legalisierte und das seit 2014 frei verkäuflich ist.

Anreise: Mit United www.united.com nach Denver.

Kontakt:

Get it Across Marketing & PR für Colorado Tourism Office, Neumarkt 33, 50667 Köln, Tel.: 0221-2336-406, info@getitacross.de, www.getitacross.de

Reiseveranstalter:

Faszination Fernweh GmbH, Manuela Dübler, Wintergasse 14, 69469 Weinheim, Tel. 06201 – 2580880, m.duebler@faszination-fernweh.de, www.faszination-fernweh.de

Rocky Mountain Adventure, Mario Möbius, Waldecker Str. 11a, 99444 Blankenhain b. Weimar, Tel. 036459.634.360, info@rockymountainadventure.dewww.rockymountainadventure.de

Colorado, www.colorado.com

Denver, www.usatourist.com, www.denver.com

Sheraton Denver Downtown Hotel, Denver, www.sheratondenverdowntown.com

Fahrradverleih in Denver, Denver Bike Sharing, Alex.roth@denverbike.sharing.org, www.denver.bcycle.com

Denver Beer & Co, Denver, www.denverbeerco.com

REI Flagship Store, Denver, www.rei.com

Restaurant Rioja, Denver www.riojadenver.com

Boulder: www.bouldercolorado.com, www.downtownboulder.com

Marriott Hotel, Boulder, www.marriott.com

Mountain Sun Pub & Brewery, Boulder, www.mountainsunpub.com

Buff Restaurant, Boulder, www.buffrestaurant.com

West Flanders Brewing, Boulder, www.wfbrews.com

Crocs: www.crocs.com

Aspen: www.aspensnowmass.com, www.aspenchamber.org

Restaurant Justice Snow’s, Aspen: www.justicesnows.com

Hotel Jerome, Aspen: www.hoteljerome.aubergeresorts.com

Hotel Molly Gibson Lodge, Aspen: www.mollygibson.com

Hopes Culture, Aspen: www.hopesculture.com

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.