Am Abend des 9. Mai 1869 traf sich in München eine kleine Gruppe deutscher und österreichischer Bergsteiger und gründete im Gasthaus „Zur blauen Traube“ den Deutschen Alpenverein. Der Grundstein war gelegt für den heute fünftgrößten Sport- und größten Naturschutzverband Deutschlands. Schon zum Jahresende 1869 gab es 16 Sektionen in Deutschland mit bereits 702 Mitgliedern. 1870 wurde das Edelweiß zum Erkennungszeichen der Alpenvereinsmitglieder. Zusammen geht es besser 1873 verschmelzen der DAV und OeAV zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuOeAV).
Hütten und Wegenetz
Im späten 19. Jahrhundert war es trotz der hohen Attraktivität für die allermeisten Menschen nicht vorstellbar, die Alpen auf eigene Faust zu entdecken. Der DAV machte es möglich, das Hochgebirge zu besuchen. Er legte im Laufe der Jahre ein umfangreiches Hütten- und Wegenetz an, lieferte Kartenmaterial, veröffentlichte Tourenbeschreibungen und organisierte das Bergführerwesen. Heute unterhält der Deutsche Alpenverein 323 öffentlich zugängliche Hütten mit über 20.400 Schlafplätzen und pflegt rund 30.000 Kilometer Wanderwege.
Bergführer als Beruf
Seit 1882 gibt es den „behördlich autorisierten Bergführer“ als Beruf und das Bergführerabzeichen. Auf der Zugspitze baute der Alpenverein 1898 eine meteorologische Station.
Schutz und Pflege der Alpenpflanzen
1900 wird der „Verein zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen“ als Zweigverein des Alpenvereins gegründet.
Jugend im Visier
„Jugendalpenfahrten“ werden ab 1913 gefördert und Jugendliche erhalten Ermäßigungen auf Schutzhütten.
Bergwacht
In München wurde 1920 die Bergwacht und später der Gebirgsunfalldienst (GUD) gegründet. 1946 wurde die Bergwacht, der GUD und die Gebirgsgruppe des Bayerischen Roten Kreuzes zu einer Organisation, der Bergwacht im Bayerischen Roten Kreuz, verschmolzen.
Winterräume
1907 wurden Winterräume in Hütten eingerichtet.
Alpines Museum
Eröffnung des Alpinen Museums auf der Münchner Praterinsel im Jahre 1911 zu Information und Weiterbildung.
Neustart
Wiedergründung einzelner Sektionen ab Winter 1945/46.
Juristische Geburtsstunde des DAV 1948
Die Landesarbeitsgemeinschaft Bayern wird als „Alpenverein e. V.“ ins Vereinsregister eintragen.
100-jähriges Jubiläum
1969 hatte der DAV bereits 240.000 Mitglieder.
Saubere Berge
Mit der Aktion „Saubere Berge“ forderte der DAV seine Mitglieder ab 1972 auf, ihren Müll mit ins Tal zu nehmen. Gleichzeitig werden Abwasser- und Abfallprobleme auf den Hütten in Angriff genommen.
Keine neuen Skigebiete
DAV verabschiedete 1977 das Grundsatzprogramm zum Schutz der Alpenwelt, das beinhaltet, dass keine neuen Skigebiete mehr gebaut werden dürfen.
Hüttenschlafsack und Kletterwettbewerb
1988 wurde der Hüttenschlafsack eingeführt. Mit dem DAV-Summit Cup in Köln fand der erste internationale Kletterwettbewerb in Deutschland statt.
Jubiläum
Zu seinem 125-jährigen Jubiläum hatte der DAV rund 570.000 Mitglieder.
Kletterhalle
1999 wurde die Kletterhalle in Thalkirchen gebaut. Das war der Start für viele Kletterhallen, die von den Sektionen gebaut wurden.
Naturschutzverband
2005 erhielt der DAV die bundesweite Anerkennung als Naturschutzverband.
Bouldern
Im Jahre 2010 fand der erste Boulder World Cup im Münchner Olympiazentrum statt. Bis heute ist dies einer der Höhepunkte der jährlichen Kletterwettkämpfe.
InterAktiv
Unter www.alpenvereinaktiv.com wird das Toureninformationssystem im Internet installiert.
Keine Olympischen Spiele in München
Der Alpenverein sprach sich 2013 gegen Olympische Winterspiele 2022 in München aus. Außerdem kämpfte der DAV gegen die Erschließung des Riedberger Horns.
Olympische Disziplin
Das leistungsbezogene Bergsteigen rückte bereits seit dem Ersten Weltkrieg in den Mittelpunkt. Heute liegen die Schwerpunkte des DAV zusätzlich im Sport- und Wettkampfklettern. In vielen Sektionen wurden im Laufe der Jahrzehnte künstliche Kletteranlagen fernab der Berge gebaut, heute sind es rund 210 im gesamten Bundesgebiet. Das IOC beschloss am 4. August 2016, dass Sportklettern ab 2020 in Tokio eine olympische Sportart sein wird.
DAV heute
Der Alpenverein ist finanziell gut aufgestellt, er gibt nie mehr aus als er einnimmt. Heute gibt es 356 Sektionen mit 1,3 Millionen Mitgliedern. Der DAV besitzt 323 Hütten und 207 Kletteranlagen.Josef Klenner ist der Präsident des DAV.
150-jähriges Jubiläum im Jahre 2019
Ein großer Festakt und die Jahreshauptversammlung standen im Fokus des 150-jährigen Jubiläums des DAV. Der Münchner Olympiaturm und das Alpine Museum wurden anlässlich des Jubiläums mit grünem Scheinwerferlicht, der Farbe des DAV, bestrahlt. Der Eintritt in das Alpine Museum war frei.
Kontakt
www.alpenverein.de
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.