„Baum des Jahres 2026“ Zitterpappel

Die Zitterpappel, auch Espe oder Aspe - (c) Hans via Pixabay

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt sich erfreut über die Ernennung der Zitterpappel zum „Baum des Jahres 2026“. Als Mitglied im Kuratorium für den Baum des Jahres unterstützt der BUND diese Entscheidung ausdrücklich. Die Zitterpappel, die auch unter den Namen Espe oder Aspe bekannt ist, zählt zu den einheimischen Baumarten und gilt als widerstandsfähiger Pionier, der auf offenen Flächen eine natürliche Wiederbewaldung fördert. Dank ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedenste Bodenarten, Wasserverhältnisse und Temperaturschwankungen wird sie als bedeutender Baum für die Zukunft angesehen, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel. Zitterpappeln bieten zudem einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Arten und gelten als Hotspots der Biodiversität. Sie spielen eine zentrale Rolle für das ökologische Gleichgewicht, da sie vielen Insekten, Vögeln, Fledermäusen und weiteren Tieren als Lebensgrundlage dienen.

Pionier für Wiederbewaldung, Klimafolgen und Artenvielfalt

  • Pionierbaum Zitterpappel für natürliche Wiederbewaldung von Kahlflächen
  • Robuste Zitterpappel kommt mit Hitze, Trockenheit und Staunässe zurecht
  • Zitterpappel von großer Bedeutung für Artenvielfalt

Der Zitterpappel eine neue Bedeutung geben
Nicola Uhde, Waldpolitik-Expertin beim BUND, erklärt: „Wir begrüßen es sehr, dass mit der Zitterpappel eine einheimische Baumart zum Baum des Jahres 2026 gekürt wurde. Gerade angesichts von Klimawandel und Artenverlust sollte dieser Baum künftig eine wichtigere Rolle spielen. Die Zitterpappel ist ein echter Hoffnungsträger für Klima und Artenvielfalt – wir sollten ihr wieder mehr Platz in unseren Wäldern einräumen.“

Daher appelliert der BUND an Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, natürlich vorkommende Zitterpappeln nicht zu entfernen, sondern sie wegen ihres ökologischen Nutzens im Bestand zu belassen und wachsen zu lassen.

Warum die Zitterpappel ein Baum der Zukunft ist: Drei überzeugende Argumente
Zitterpappeln sind wahre Pioniere, die kahle Flächen schnell besiedeln können. Sie verbessern dabei sowohl den Boden als auch das Mikroklima und schaffen so günstige Bedingungen für andere Baumarten. Zudem sind sie äußerst anpassungsfähig und trotzen verschiedensten Standortbedingungen – ob Hitze, Trockenheit, Starkregen oder andere Wetterextreme, die durch den Klimawandel zunehmen. Ihre Blätter dienen seltenen Schmetterlingsraupen wie dem Großen Eisvogel oder dem Kleinen Schillerfalter als Nahrung. Die weichen, dicken Stämme bieten Spechten, Fledermäusen und zahlreichen Insekten sowohl Unterschlupf als auch Futter.

Natürliche Wiederbewaldung als Leitbild
Uhde betont: „Die Zitterpappel ist unser natürlicher Partner bei der Wiederbewaldung. Sie kann große, kahle Flächen, etwa nach dem Zusammenbruch von Fichtenmonokulturen, in einen stabilen, zukunftsfähigen Mischwald verwandeln. Damit steht sie sinnbildlich für die natürliche Wiederbewaldung, die deutschlandweit zur Regel werden sollte. Wir als BUND fordern, dass die natürliche Wiederbewaldung von Kahlflächen als verbindliche Vorgabe ins Bundeswaldgesetz aufgenommen wird.“

Hintergrundwissen
Die Zitterpappel ist die am schnellsten wachsende Baumart Mitteleuropas und bildet durch ihr weiches Holz schon früh zahlreiche Baumhöhlen – ein wertvoller Lebensraum für viele Tiere. Als Pionierbaum erreicht sie ein Alter von etwa 100 Jahren. Da sie als Lichtbaumart im Laufe der natürlichen Waldentwicklung von anderen Bäumen wie der Rotbuche überwachsen wird, stellt sie keine Konkurrenz dar, sondern trägt vielmehr zur Vielfalt und Stabilität des Waldes bei.

Weitere Informationen zur Zitterpappel finden Sie hier…

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.