Die Heinz Sielmann Stiftung hat in Kooperation mit dem Deutschen Wanderverband den Wettbewerb ‚Naturwunder entlang von Wanderwegen‘ aufgerufen. Eine der acht Naturwunder, die zur Wahl stehen sind die Bergmähwiesen in der hessischen Vulkanregion Vogelsberg. Wer bereits jetzt abstimmen möchte findet unter diesem Link die Möglichkeit.
Doch was sind Bergmähwiesen?
Bergmähwiesen sind in erster Linie eine durch den Menschen geschaffenen Kulturlandschaft. Durch Beweidung und dem Mähen wurden oft bereits seit Jahrhunderten Wiesenflächen in den Mittelgebirgen, aber auch den tieferen Lagen der Alpen geschaffen. Bergmähwiesen findet man ab ca. einer Höhe von 600 m ü. NN. Aber gerade mit der intensiven Bewirtschaftung von Weide- und Mähflächen haben viele dieser Bergmähwiesen verschwinden lassen.
Was macht sie so einzigartig in der Natur?
Bergmähwiesen sind nährstoffarm, viele der typischen Blumen und Gräser können auf gedüngten, intensiv genutzten Wiesenflächen nicht existieren. Auch dürfen Bergmähwiesen maximal 2mal im Jahr gemäht werden. Nur so haben die Pflanzen genügend Zeit zum Aussamen. Die Bergmähwiesen sind ein von Menschen gemachtes Naturwunder. Sie bestechen durch ihre außerordentlich große Vielfalt an Blumen, Kräutern und Gräsern, sie gehören aber auch zu den stark gefährdeten Lebensräumen. Bereits seit Juni 2016 engagiert sich die Nachhaltigkeitsinitiative ‚Nähe ist gut‘ für den Erhalt und Schutz der Bergmähwiesen im Vogelsberg. „Zu den Zielen des Engagements von „Nähe ist gut“ gehören neben dem Erhalt des einmaligen Naturraums Bergmähwiese mit seiner Vielfalt an Pflanzen und Tieren auch die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Bewirtschafter der Bergmähwiesen, damit diese die Bergmähwiesen mittel- und langfristig pflegen können,“ so Günter Berz-List, Vorstand Schwälbchen Molkerei, die neben REWE und der Hassia Gruppe mit dieser Initiative Natur- und Sozialprojekte unterstützen.
Warum sind sie so wichtig für die Biodiversität?
Die Bergmähwiesen bestechen durch ihre große Vielfalt an Blumen, Kräutern und Gräsern. Arnika, Goldhafer, Weicher Pippau, geflecktes Johanniskraut, Trollblume, Berg-Platterbse, nordisches Labkraut, Acker-Witwenblume, zahlreiche Orchideenarten und viele andere Pflanzen sind hier zu Hause. Doch nicht nur die Flora freut sich über die wenig intensiv genutzten Bergmähwiesen, viele seltene Vögel, eine Vielzahl an Schmetterlingen, teilweise vom Aussterben bedrohte Heuschrecken und viele weiteren Insekten leben auf den Bergmähwiesen im Vogelsberg. Auf einer Fläche von 25 qm Wiesenfläche findet man hier bis zu 61 Pflanzenarten. Diese große Artenvielfalt wird in keinem anderen Lebensraum erreicht – das macht die Bergmähwiesen zu einem der wertvollsten Naturräume in Mitteleuropa.
Wo finde ich im Vogelsberg Bergmähwiesen?
Oft sind die Flächen der Bergmähwiesen als Lichtungen zwischen Waldflächen zu finden. Auf den Gemarkungen Herbstein, Grebenhain, Ilbeshausen, Meiches, Breungeshain findet man viele der Bergmähwiesen in der Vulkanregion Vogelsberg. Besonders gut erleben und viele interessante Fakten erhält an den Bergmähwiesen auf der Herchenhainer Höhe. Hier wurde der 8,8 km lange ‚Bergmähwiesenpfad‘ angelegt. Man wandert entlang der hier sehr großen Bergmähwiese und erfährt zusätzlich viel Wissenswertes auf Schautafeln. Diese Wanderung ist ebenfalls sehr gut als Abstecher vom Vulkanradweg einzuplanen. Aber auch auf weiteren Wanderrouten wie der ‚Gipfeltour Schotten‘ führen entlang von Bergmähwiesen.
Unsere Wanderempfehlungen zum Thema Bergmähwiesen
Bergmähwiesenpfad an der Herchenhainer Höhe
Die Gipfeltour Schotten
Die Möglichkeit für das Naturwunder 2024 bei der Sielmann-Stiftung abzustimmen haben Sie hier...
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.