Die Water Sports Area ist auf der OutDoor 2018 wieder gewachsen. Für die ausstellenden Firmen nicht wirklich verwunderlich, gehört doch das Element Wasser eigentlich ebenso zu Outdoor wie die Bergwelt. Vor allem durch die neuen Outdoortrends wird das Thema in den Fachhandel gespült. Das machte sich auch auf der OutDoor in Friedrichshafen von 17. bis 20. Juni 2018 bemerkbar.
Outdoor wandelt sich. Der Spezialist, der lediglich einer Aktivität nachgeht, ist eine aussterbende Spezies. "Der Bergsportler heute sitzt morgen auf dem Mountainbike und übermorgen nimmt er sein Reiseboot um paddeln zu gehen. Gerne wird das auch miteinander kombiniert - wann und wo auch immer", beobachtet Steffen Sator, einer der Geschäftsführer der Out-Trade aus Ulm. Sator und Kompagnon haben auf das richtige Pferd gesetzt. Ihr Pferd heißt Faltboot. Sie haben mit Nortik eine eigne Marke gegründet: Made in Germany - vom Packsack bis zum Gestänge, vom Paddel bis zur Bootsoberhaut.
Seitdem das Thema Water Sports auf der OutDoor eine Renaissance erfahren hat, sind die Schwaben dabei. Die Leitmesse in Friedrichshafen ist für kleine Marken ein "Türöffner", weiß Sator.
Dass er auf der Erfolgswelle schwimmt, liegt aber auch am Thema. Die Outdoortrends wie Lightweight, Microadventures, Urban Outdoor haben mehr mit Wasser als mit Berg zu tun. Dazu kommt der Wunsch der Kunden nach hoher Mobilität. Die Lösung: Faltboote und Pakrafts. Auf der OutDoor stellt Nortik das neue CityRaft vor. "Es ist speziell für den Einsatz in Ballungszentren gemacht", erklärt Sator. Mit 2,8 Kilo hat es das Packmaß eines Schlafsackes und ist so schnell einsatzbereit, dass man in der Mittagspause schnell eine Runde Paddeln kann.
Diesen Ansatz teilt auch der belgische Hersteller Onak. Sie haben das Boot in die Stadt und den Alltag geholt. Gefaltet ist das "Onak" ein Koffer mit Rädern und ermöglicht so ganz neue Abenteuer. "Unser Produkt ist von Anfang an um die Idee des Microadventures entwickelt worden. Wir schaffen es durch das Konzept neue Kundengruppen für das Thema Kanu zu begeistern," berichtet Verkaufsleiter Dominique Laane. Davon profitiere letztlich auch der Handel. "Wir haben mit unserem Origamiboot in unserer belgischen Heimat schon etliche Bergsportspezialisten dazu gebracht, in das Abenteuer vor der Haustür zu springen."
Water Sports auf der OutDoor umfasst aber mehr als Boote. Gerade die Vielzahl an Zusatzausrüstung und Accessoires zeigt, dass Water Sports ein Thema ist, das bei vielen Outdoor-Begeisterten angekommen ist. Florian Hieber, Geschäftsführer von MyInVision, spricht von etwa 1,4 Millionen "Wassersport Begeisterten in Deutschland, Tendenz steigend", und damit meint er nur Outdoor Wassersport ohne die 300.000 Motorboot Besitzer. Auch Hieber sieht Water Sports voll im Trend: "Jedes Microadventure beinhaltet fast immer das Grundelement Wasser, daher berühren wir den Trend nicht, sondern sind mittendrin". Mit MyInVision konzentriert er sich auf das hochwertiges Zubehör - vom Drycase für die unterschiedlichsten elektronischen Geräte die der urbane Outdoorer mit auf das Wasser nimmt und am SUP, Boot oder Kanu befestigen will, bis zum kühlenden Handtuch. Auf der OutDoor präsentiert MyInVision das faltbare Paradise Pad, ein revolutionäres Schaumwasserkissen - unsinkbar. Das neue Pad ist Ehebett groß, kann aber mittels integrierter Klettbänder um weitere Abschnitte ergänzt werden. Jeder Abschnitt trägt dabei 125 Kilo.
Wichtig ist bei Water Sports das Thema Sicherheit. So kommt Restube mit zwei neuen Versionen des Rettungsschlauches. "Mit der Restube Ready Schnittstelle kann unser kleines Back-up fürs Wasser einfach und angenehm in andere Produkte, wie Neoprenanzüge, Trapeze oder Badehosen integriert werden", betont Marketingmanagerin Laura Rösberg. Ganz aktuell ist der Restube Automatic aus der Drohnenrettung. Dieser kann ferngesteuert und punktgenau von Einsatzkräften "abgeworfen" werden um Wassersportler schnell und effektiv einen Rettungsschlauch zu bringen. Auch Restube sieht Water Sports als Zukunftsthema Outdoor: "Es gibt so viele Seen und Flüsse zum Entdecken, man muss einfach ein paar wenige Dinge einpacken und kann die Natur in der näheren Umgebung genießen", findet Rösberg. Diese Erkenntnis ist dabei nicht neu: Schon im englischen Klassiker "Der Wind in den Weiden" des Schotten Grahame von 1908 heißt es: "Es gibt nichts, wirklich nichts, das nur halb so viel Spaß macht als einfach in Booten herumzuspielen". Auf der OutDoor 2018 wurde deutlich, dass das Thema nicht nur Spaß macht, sondern ein wichtiger Trend geworden ist.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.