Die Weinregion rund um das Liebliche Taubertal blickt auf eine lange Tradition und auf eine kuriose Besonderheit im Weinbau. Bereits aus den 1090er Jahren stammen aus Igersheim und Markelsheim erste urkundliche Erwähnungen des Weinbaus. Eine besondere Rolle des Weinbaus spielt dabei das 1151 gegründete Zisterzienserkloster in Bronnbach. In der Hohen Schule des Weinbaus wurden hier bereits zu dieser Zeit Weine von hoher Qualität produziert. Die Bronnbacher Weinfuhren bis nach Köln sind damals schon bekannt.
Die Historie und nicht zuletzt die Reblaus-Plage, ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, führten zunächst zu einem Niedergang des Weinbaus an der Tauber und zu einer Kuriosität im Weinbau. Gehört die Weinregion inzwischen nach dem Deutschen Weinrecht zu drei Weinbaugebieten, Franken am Oberlauf der Tauber, Württemberg mit dem Teilbereich Kocher-Jagst-Tauber und das nördliche Taubertal, das wiederum zum Anbaugebiet Baden gehört. Und um es richtig konfus zu machen gehört dieser badische Bereich als Tauberfranken zu der Region, in der klassisch für Franken im Bocksbeutel abgefüllt werden darf.
Was für die Vermarktung des Weines aus dieser Region nicht immer einfach ist, bietet dem Weinliebhaber eine große Vielfalt an wunderbaren Tropfen und besonderen Rebsorten wie dem Tauberschwarz. Besonders gut kann man die Weinregion bei Wanderungen entdecken, erleben und begreifen. Zahlreiche Wanderwege setzen sich dabei mit dem Thema Wein auseinander.
Aushängeschild ist der 130 km lange Panoramaweg Taubertal von Rothenburg o.d.T. bis Freudenberg am Main. Dieser ist mit dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet, eine Bestätigung des Wandervergnügens im Taubertal. Naturbelassene Wege und eine durchgängige Markierung führen auf fünf vorgeschlagenen Tagesetappen durch das Tal der Mühlen, zu Schlössern, durch Waldgebiet und Weinberge. Die Terrassen der Weinberge im Bundsandstein bieten ein besonders schönes Landschaftsbild, so wie es der Name der Region verspricht, das Liebliche Taubertal. Genaue Wegbeschreibungen finden Sie hier 1. Etappe Rothenburg o.d.T. - Creglingen, 2. Etappe Creglingen - Bad Mergentheim, 3. Etappe Bad Mergentheim - Tauberbischofsheim, 4. Etappe Tauberbischofsheim - Wertheim, 5. Etappe Wertheim - Freudenberg. Fast selbstverständlich bei der übersichtlichen Planung des Panoramaweg Taubertal, man kann jede Etappe auch einzeln wandern und kommt mit Bus und Bahn wieder an den Ausgangspunkt. Natürlich begleiten den Wanderer nicht nur die Weinberge, die Gastronomie und Weingüter am Wegrand laden zum Verweilen und Einkehren ein. Auch die Besenwirtschaften (Besentermine hier) und Wein/Hoffeste (Weintermine hier) machen das Wander- und Weinerlebnis komplett.
Neben dem Panoramaweg Taubertal locken zwei Weinwanderwege Wein- und Wanderfreunde ins Liebliche Taubertal. Der Themenweg WASSER.WEIN.WEITE (LT6) ist ein abwechslungsreicher Rundwanderweg durch Wald und Wiesen mit gemächlichen Steigungen und herrlichen Aussichten auf Weinberge und die Städte des Lieblichen Taubertals. Seit 2018 ist dieser Wanderweg ein Qualitätswanderweg „Wanderbares Deutschland“. (Weitere Infos zum LT6)
Auch der Wanderweg ‚Wein und Glaube‘ (LT3), der in Wertheim startet und vorbei an Streuobstwiesen und Trockenmauern zu den sagenumwobenen 14 Steinkreuzen und durch den Weinberg Satzenberg mit herrlichem Blick hinunter auf das Kloster Bronnbach führt ist ein sehr schönes Wandererlebnis im Lieblichen Taubertal. Die Wanderung endet am Kloster Bronnbach, wo eine Besichtigung ein Muss ist. Von dort geht es mit dem Zug zurück nach Wertheim. (Weitere Infos zum LT3)
Weitere Informationen zu Weinerlebnissen im Lieblichen Taubertal finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Lieblichen Taubertal finden Sie hier.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.