Livigno – Traumhafter Familienurlaub in der Lombardei

Livigno – Traumhafter Familienurlaub in der Lombardei

 

 

Schon seit längerer Zeit überlegte ich mit meinem Freund Mark, wo wir mit den beiden Familien einen gemeinsamen Familienurlaub verbringen könnten. Abwechslungsreich soll er sein, ein schönes Hotel, ein See wäre nicht schlecht, bezahlbar muss es natürlich auch sein, Genuss ist ein Muss und natürlich sollte das Urlaubsziel sowohl von München für uns, als auch von Zürich für Marks Familie gut zu erreichen sein.

So setzte ich mich an einem verregneten Wochenende an mein Laptop und startete die Online-Suche. Doch keine der Regionen, die ich finde erfüllt sämtliche unserer Wünsche, bis…. bis ich auf Livigno aufmerksam werde. Gleich die ersten Bilder und Infos nehmen mich gefangen und so habe ich eine Stunde später Mark am Telefon und erzähle ihm begeistert von meiner Entdeckung.

„Livigno, habe ich noch nie gehört“, so die erste Reaktion von Mark, „wo genau liegt denn das?“ Ich erzählte ihm, dass es in Italien in der Lombardei liegt und für beide Familien gut zu erreichen ist. „Von München sind es 275 km und für Euch von Zürich 195 km“, sage ich ihm, „Livigno liegt am nördlichen Ende des Hochtals Sondrio auf einer Höhe von 1.816 m, direkt an der Schweizer Grenze. Die Natur muss traumhaft sein, denn Livigno liegt umgeben vom Nationalpark Stilfserjoch sowie dem Schweizer Nationalpark. Am See von Livigno und im Fluss Spöl können wir Kanu fahren, SUP testen oder mit den Kindern angeln. Es gibt zahlreiche Mountainbike Trails mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und ein tolles Netz an Wanderwegen runden unsere Freizeitmöglichkeiten ab.“

Mein kleiner aber begeisternder Vortrag zeigt seine Wirkung und so beschließen wir, nach Rücksprache mit unseren Familien, den gemeinsamen Urlaub in Livigno zu verbringen. Doch damit begann die eigentliche Arbeit, denn es galt aus 109 Hotels, 25 Pensionen und den über 1.500 Ferienwohnungen die passende Unterkunft zu finden. Schließlich entscheiden wir uns für ein Hotel, das an der Aktion ‚Family Week – Kids Go Free‘ teilnimmt. Hier bieten die teilnehmenden Betriebe von Livigno einen Familienrabatt von 15 %, weiterhin reist das erste Kind kostenlos und das zweite mit 50% Rabatt. In dem Paket sind freier Eintritt in den Kinderclub Lupigno, der im Zentrum von Livigno ein täglich wechselndes Programm bietet und auch der Eintritt in das Wellnesszentrum Aquagranda mit tollem Rutschenbereich ist für die Kids kostenlos.

Auf geht es, die Koffer sind gepackt, die Kinder sitzen im Auto und der Tank ist voll. Nach etwas mehr als 4 Stunden Fahrt kommen wir bereits in Livigno an. Unsere Freunde aus Zürich mussten nur 3 Std. auf der Straße verbringen und warten bereits auf uns. Livignos Slogan ‚Feel the Alps‘ könnte nicht besser getroffen sein, bereits die Anreise hat uns weiteren Appetit auf einen Urlaub in den Bergen gemacht und schnell nehmen uns die Berge, die dieses Hochtal umgeben gefangen.

Das Wetter ist traumhaft und so beziehen wir ganz schnell unsere Zimmer und verabreden uns beim Kanuverleih am See. Dreimal in der Woche, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag gibt es einen Einführungskurs von einer Stunde. Da wir alle schon öfter gepaddelt sind trauen wir uns auch ohne Einführung auf den See und genießen unseren ersten Nachmittag in der Lombardei.

Für den nächsten Tag haben wir uns ein gemeinsames Familienprogramm überlegt. Nach einem ausführlichen Frühstück geht es zur Molkerei Besichtigung, für die wir uns bereits am Vortag angemeldet haben. Die Molkerei von Livigno ist für Touristen zugänglich. Täglich von Montag bis Freitag werden von 8:00 Uhr bis 11:30 Uhr Führungen angeboten, bei denen man live miterleben kann, wie die Bergmilch zu Produkten wie Joghurt, Eis und Käse hergestellt wird. Nach der Führung gibt findet eine kleine Verkostung statt bei der man diese und den „Saron“, einem lokalen Getränk auf Molkebasis genießt. Die Führung ist wunderbar auf Familien zugeschnitten und so haben wir alle Spaß und viel Neues erfahren.

Am Nachmittag geht in den Hochseilgarten ‚Larix‘. Ein tolles Vergnügen für die Kinder und uns Erwachsene. Bereits Kinder ab 3 Jahren dürfen Spaß auf dem leichtesten Parcours haben, uns locken 6 lange Parcours in die Bäume. Wir klettern über Baumstämme, gehen über Nepal-Brücken, schwingen an Lianen und erkunden dabei auch diesen tausende Jahre alten Wald.

Abends genießen wir bereits zum zweiten Mal die regionalen Spezialitäten. Lokale Produkte wie Beeren, Trockenfleisch, Bergkäse, Honig, Pilze, Wild und Spezialitäten aus Buchweizen bilden unser Menü. Begleitet wird dieses für uns Erwachsene mit typischen, regionalen Weinen. Ein wunderbarer Gaumenschmaus für uns Genussfreaks. Ein Vorteil von einem gemeinsamen Urlaub mehrerer Familien, die Kinder beschäftigen sich gegenseitig. Für uns Erwachsene eine willkommene Gelegenheit noch etwas bei den regionalen Weinen sitzen zu bleiben und diese zu verkosten.

Leider ist dies am nächsten Morgen auch unseren müden Gesichtern anzusehen. Doch wer trinken kann, kann auch wandern. Unsere Kinder haben sich für diesen Tag für einen Besuch des Kinderclubs ‚Lupigno‘ entschieden und wir werden die kinderfreie Zeit für eine ausführliche Wanderung zu den Gletschern ‚Ghiacciaio die Forni‘ nutzen und haben uns am Abend vorher bereits dafür angemeldet. Diese geführte Wanderung bringt uns in einer Ring Route in Valfurva und in die Mitte des Stilfserjoch Nationalparks bis zum Gletscher Ghiacciao die Forni. Viel erfahren wir von unserem Bergführer zur Gletscherwelt und wir stoßen auch auf Zeugnisse des ersten Weltkriegs.

Insgesamt ist das Angebot des Tourismusverbandes toll, zahlreiche geführte Wanderungen, Klettersteigtouren, Geocaching, der Besuch des botanischen Gartens oder im Besucherzentrum des Nationalparks Stilfser Joch lassen uns für die nächsten Tage abwechslungsreiche Urlaubstage erleben. Schnell gehen die weiteren Tage ins Land und bevor wir uns versehen ist der Urlaub vorbei. Unsere Kinder und wir sind begeistert von Livigno. Und nachdem Marks Tochter meinte, dass wir im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder zusammen herfahren müssen, haben wir zwei Familienzimmer im Hotel sicherheitshalber schon einmal gebucht.

 

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.