Der Mittelrhein und der Wein gehören untrennbar zusammen. An kaum einem anderen Ort breiten sich die Weinberge so majestätisch vor dem Auge des Betrachters aus wie am Bopparder Hamm. Der königliche Charakter zeigt sich beispielsweise auf der sechsten Etappe des RheinBurgenWegs, von dem aus man anmutige Adelshäuser inmitten von Weinreben bewundern kann. Der Name Hamm leitet sich wohl vom lateinischen Wort „hamus“ ab, was so viel wie Haken bedeutet und auf die S-Form der berühmten und größten Rheinschleife anspielt. Vom Traumpfad Rheingoldbogen aus hat man hierauf einen herrlichen Blick und kann auch noch das Rheinplateau, die Marksburg und das Kloster Jakobsberg bewundern.
Die Weinberge des Bopparder Hamm dominieren die ausladende Rheinbiegung und begründen den Ruf Boppards als Heimat ausgezeichneter Weingüter. Die Südlage hat einen idealen Neigungswinkel zur Sonne, nutzt die Wasserfläche des Flusses als Wärmespeicher und ist sowohl von Westen als auch von Osten gut geschützt. Das begünstigt das Kleinklima und schafft beste Voraussetzungen für den Anbau hochwertiger Weine. Wer in freier Natur etwas über den Weinanbau vor Ort erfahren möchte, wird auf dem Weinlehrpfad Bopparder Hamm nicht nur mit Wissen, sondern auch mit herrlichen Panoramablicken über die Rebenmeere belohnt.
Größte zusammenhängende Rebfläche am Mittelrhein
Mit rund 75 Hektar ist der Bopparder Hamm, der sich wiederum in hochklassige Einzellagen aufteilt, zugleich die größte zusammenhängende Rebfläche am Mittelrhein. Unbestrittener Star unter den angebauten Reben ist und bleibt der Riesling, der hier aufgrund des tiefgründigen, schieferhaltigen Verwitterungsgesteins einen ganz eigenen Charakter entwickelt. Typische Aromen von Apfel, Minze und diversen Gewürzen bescheren dem Riesling eine unverwechselbare Note. Ohne das Können und die Leidenschaft des Winzers kann jedoch auch die beste Lage keine guten Tropfen hervorbringen. Das Tagwerk der Winzer in den Steillagen des Bopparder Hamms ist von Handarbeit geprägt.
Schon die Römer bauten hier Wein an. In Boppard wurde 370 nach Christus ein römisches Kastell errichtet, in dem der Wein Teil der Truppenverpflegung war. Urkundlich erwähnt wird der Weinbau in Boppard erstmalig im Jahr 643. Einen Höhepunkt der Weinbergserkundungen mit ausgesprochen kulinarisch-vinologischem Charakter stellt am letzten Aprilsonntag der „Mittelrheinische Weinfrühling“ dar. Rund ein Dutzend Bopparder Winzerbetriebe bieten in Abwechslung mit feinen kleinen Speisen ein ganz besonders sinnliches Rhein- und Weinerlebnis an. Ende September folgt das größte Bopparder Weinfest auf dem historischen Marktplatz. Über das Jahr verteilt gehören die gemütlichen Gaststätten, die lauschigen Hoffeste und die Weinproben direkt in den Weingütern zu der aromatischen Rebenspur, der Einheimische und Gäste gleichermaßen gern folgen.
Karte und Detailbeschreibung zur Wandertour...
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.