Klettern zwischen den Bäumen

Mitten im Wald versteckt liegt der Kletterpark Brand. Ich bin mit meiner Tochter hier und da wir nach unserer Wanderung am Tag vorher die Abkühlung im Alvierbad bevorzugt haben. Sind wir heute direkt nach dem Frühstück aufgebrochen, um uns diesen Kletterpark mal näher anzuschauen und natürlich den ein oder anderen Parcours zu klettern.

Frank, ein Holländer, der seit der Wintersaison 2012/13 im Brandnertal arbeitet, im Winter als Skilehrer und im Sommer als Kletterpark-Guide empfängt uns, stattet uns mit Helm und Sicherungsequipment aus und geht mit uns zum Trainingsparcours.

Er erklärt uns in einem fantastischen Deutsch, was er erst seit einem halben Jahr lernt, wie wir die Karabiner des Sicherungssets einsetzen sollen, erklärt uns die Benutzung der Rollen für den Flying Fox und erzählt uns etwas zum Klettergarten.„Wir haben hier 4 verschieden schwere Parcours“, so Frank, „Grün ist der einfachste, dann kommt wie bei einer Ampel Gelb und Rot. Für alle, denen das noch nicht reicht, haben wir noch unseren schwarzen Parcours. Bei uns dürfen Kinder ab 8 Jahren und einer Körpergröße von mindestens 110 cm in den Kletterpark. Habt Ihr noch Fragen? Nicht, dann ab zum Klettern.“

Wir starten mit dem grünen Parcours, gemütlich und konzentriert auf unsere Sicherung bedacht geht es von Station zu Station. Alles ist etwas wackelig und ungewohnt, doch es macht uns beiden sehr viel Spaß. Meine Tochter strahlt über das ganze Gesicht. Ob kletternd oder wie eine Seiltänzerin über ein Stahlseil, sie überwindet jede Station spielerisch. Ich kletter hinter ihr, um sie im Auge zu behalten, doch schnell meint sie mir erklären zu müssen, wie ich den Bereich, den sie gerade überwunden hat, angehen sollte. Auch den gelben Parcours gehen wir noch und Sandra möchte dann noch einmal den Grünen alleine machen. So sicher sie klettert und so souverän sie mit der Sicherung umgeht habe ich überhaupt keine Bedenken. Ich schaue zu und mache Bilder.

Plötzlich läuft Frank im Galopp an mir vorbei: „Ich muss jemanden vom schwarzen Parcours abseilen.“ Jetzt sehe ich es auch, auf einer etwa 14 m über dem Boden befindlichen Plattform steht ein Bub, vielleicht 12 Jahre alt und es geht nicht mehr vor noch zurück. Der Mut hat ihn komplett verlassen, doch die Situation ist, da er entsprechend gesichert ist, nicht wirklich gefährlich. Schnell ist Frank bei ihm, er fliegt förmlich über die einzelnen Abschnitte. Beruhigend spricht er auf den Bub ein, erklärt ihm mit aller Geduld, was er jetzt mit ihm vor hat und man spürt selbst vom Boden aus, wie das Kind zur Ruhe kommt. Das Seil wird angelegt, jetzt kommt der Punkt an dem der Junge die Plattform verlassen muss, doch das Vertrauen in Frank scheint unerschütterlich und so ist er nach wenigen Sekunden auf dem sicheren Boden.

Inzwischen ist auch meine Tochter mit ihrem „Alleingang“ durch und wir beschließen uns auf den Weg zu machen. „Papa beim nächsten Mal starten wir gleich mit Gelb und gehen dann noch den roten Parcours.“ Es scheint Spaß gemacht zu haben.

Infos im Tourismusbüro – Tel. 0043 (0) 5559 555
oder unter www.kletterpark-brandnertal.at

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