Zürich, die Perle am Zürichsee

Zürich - die Perle am Zürichsee (c) Jörg Bornmann

Perlen sind teuer aber wunderschön. Diesen Ruf hat Zürich, die Stadt die wie kaum eine Zweite Aktiv- und Genussurlaub verbindet. Sicherlich zählt Zürich aktuell nicht zu den preiswerten Urlaubszielen, doch auch hier in der Schweiz kann man Urlaub machen, ohne den Geldbeutel zu überstrapazieren und bei dem Preis und Leistung in einem vernünftigen Verhältnis stehen.

Das fängt bei der Anreise an, ob mit Fernbus, Bahn oder günstige Flüge nach Zürich mit Bravofly, aus vielen deutschen Städten ist man in wenigen Stunden für kleines Geld in Zürich. Dies lässt sich bei den Nahverkehrtickets fortsetzen, man findet neben modernen Hotels tolle historische Häuser die ein romantisches Wochenende nahezu garantieren und auch bei der Restaurantauswahl findet man immer wieder wunderbare Überraschungen.

Fangen wir mit dem Nahverkehrsangebot an, der ZürichCard. Die ZürichCard ist das ideale Ticket für Kulturinteressierte und Stadt-Entdecker, die ihren Kurzaufenthalt für wenig Geld in eine Erlebnisreise verwandeln möchten. Wahlweise für 24 oder 72 Stunden bietet sie freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt Zürich und Umgebung, Freier Eintritt oder Ermässigungen in die meisten Zürcher Museen,10 bis 20% Ermässigung in ausgewählten Zürcher-Shops, Kulinarische Überraschung in diversen Restaurants, 50% Ermässigung auf öffentliche Stadtführungen von Zürich Tourismus und viele weitere Vergünstigungen auf diverse Kultur- und Freizeitangebote garantiert die ZürichCard.

So ist bei der ZürichCard auch ein großer Teil der Seeschifffahrt inkludiert. Man kann so mit dem Schiff von Ort zu Ort pendeln und sich die kleinen Schmuckstücke am Ufer des Zürich Sees genauer anschauen. Auch die kleine Seerundfahrt ist in der ZürichCard enthalten. Für Wanderer bietet die ZürichCard die Nutzung der Uetlibergbahn, die einen von Zürich Hbf bis kurz vor den Gipfel des Uetliberges bringt. Von hier kann man unter anderem zu einer wunderbaren Panoramawanderung starten, die einem immer wieder schöne aussichten auf den Zürichsee und die Stadt Zürich bietet. Ziel der Wanderung ist das Felseneck, von wo man mit der Seilbahn wieder ins Tal schweben kann. Auch die Nutzung der Seilbahn ist durch die ZürichCard zu 100% abgedeckt.

Die Preise der ZürichCard liegen für Erwachsene bei 24,- CHF (knapp 22,- € für 24 Std.) und 48,- CHF (knapp 44,- € für 72 Std.), Kinder bis zum 6 Lebensjahr fahren kostenlos mit den Eltern, Kinder von 6-16 Jahren zahlen etwa ein Drittel weniger (Stand Mai 2016). Man muss wirklich sagen, dass die Verbundfahrkarten in den meisten Deutschen Großstädten ohne zusätzliche Angebote im Vergleich zur ZürichCard mit ihren vielfältigen touristischen Angeboten deutlich mehr kosten.

Auch bei der Hotelauswahl findet man passende Angebote entlang des Zürichsees, ein besonderes Verwöhnangebot haben wir im kleinen Örtchen Horgen, etwa 25 Min. von Zürich Hbf mit der S-Bahn zu erreichen, gefunden. Hier bietet das Hotel Schwan ein 'Kulinarisches Wochenende' für zwei Personen pauschal ab ca. 400,- €. In diesem Preis ist die Übernachtung in einem romantisches Doppelzimmer, ein Willkommensdrink und ein 5 Gang-Menü Surprise enthalten. Dieses historische, erst jüngst renovierte Hotel liegt Mitten im mittelalterlichen Stadtkern von Horgen und ist prädestiniert für ein romantisches Wochenende zu Zweit.

Kulinarisch liegt die Schweiz ca. 20-30% über den Deutschen Preisen und Zürich ist dabei auch schweizweit sicherlich in der Spitze angesiedelt. Generell kann man sagen, je weiter man an die Randbezirke der Stadt ausweicht, umso günstiger isst man. Im Stadtzentrum ist es hingegen wie in den meisten anderen Städten am teuersten. Aber ist das wirklich übertrieben, oder sind die Preise nicht eher gerechtfertigt? Wir haben drei Beispiele der umfangreichen Züricher Gastroszene heraus gesucht.

Als erstes Restaurant wäre da das Asiaway. Ein Vietnamesisches Restaurant in dem zu 100% authentische, vietnamesische Küche angeboten wird. Die Köchin wurde in den besten Hotels Saigons ausgebildet und bildet jetzt mit ihrem Bruder das Küchenteam des Asiaway. Bereits beim Betreten des Restaurants ist es auffällig wie viele Asiaten zum Essen hier sind. Dieser erste Eindruck der Zubereitung nach original, vietnamesischen Rezepten spiegelt sich in der Speisekarte wieder und bestätigt sich am Gaumen beim Essen. Dieses wunderbare kulinarische Erlebnis für alle Freunde der Vietnamesischen Küche findet man im Züricher Ortsteil Oerlikon zu Preisen, die absolut auf dem Level vergleichbarer Restaurants in Deutschland liegen.

Das zweite Restaurant, dass wir herausgepickt haben liegt bereits sehr zentral im Stadtzentrum von Zürich. Kaisers Weinlaube ist ein traditionelles Weinlokal, in dem sich bereits Johann Wolfgang von Goethe das ein oder andere Tröpfchen schmecken lies. Und so steht neben dem Kulinarischen natürlich der Wein im Mittelpunkt. Für Züricher Traditionshäuser auffallend leger mit Turnschuhen, schwarzen Jeans und T-Shirts bekleidet, bringen die drei Kellnerinnen eine bemerkenswerte Frische in die alten Mauern. Wir entscheiden uns für die beiden Menüs, eines mit Fisch und Fleisch, das andere vegetarisch und lassen uns von der Inhaberin Beatrix Ehmann durch die Schweizer Weinwelt führen. Die Weinkarte ist umfangreich und es finden sich einige wunderbare, in Deutschland eher unbekannte Schweizer Weine. „Die Schweizer Weinwelt hat in den letzten 10 bis 20 Jahren eine ähnliche Entwicklung erlebt, wie die in Österreich oder Deutschland“, so Beatrix Ehmann, „Allerdings sind die produzierten Mengen so klein, dass wir den Wein fast komplett hier in der Schweiz trinken.“ Das stimmt, die Weine sind hervorragend und man muss agen, dass das Preisniveau absolut angemessen ist.

Unser letztes Beispiel ist alles andere als ein Geheimtipp sondern eine Züricher Institution, die Kronenhalle. Hier gaben sich Maler, Literaten und Theaterleute in den letzten knapp 100 Jahren die Klinke in die Hand und man fragt sich sitze ich jetzt in einem Museum oder in einem Restaurant. Hier hängen Gemälde von Chagall, Mirò, Braque, Matisse und anderen großer Künstler, in den Gästebüchern findet man Einträge von Coco Chanel, Yves Saint Laurent, Pablo Picasso, Alberto Giacometti, James Joyce, Richard Strauss, Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt und vieler anderer bekanntester Gäste. Doch nicht nur die Augen laben sich an dieser Vielfalt, auch der Magen kommt nicht zu kurz. Hier bekommt man von traditionell gekleideten Kellnerinnen und Kellnern am Tisch direkt aus der Pfanne, das vielleicht beste Züricher Geschnetzelte der Welt, auf den Teller serviert. Für alle Zürich Besucher, die Tradition, Kunst und Gaumenfreuden gleichermaßen zu schätzen wissen ein Muss. Und da man das Ambiente immer mit zahlt, sind die Preise absolut gerechtfertigt.

Nur drei von sicherlich mehr als hundert möglichen Tipps. Zürich bietet vielen Urlaubern eine unglaubliche Abwechslung und gehört sicherlich zu den schönsten Städten im Deutschen Sprachraum. Abschließend kann man sagen, dass Zürich sicherlich zu den Low-Budget-Regionen dieser Welt gehört, allerdings lassen sich hier wunderbare Tage und auch danach hat man sicher noch genügend Geld in der Tasche.

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.