West-Colorado – Land für Entdecker

West-Colorado – Land für Entdecker - (c) Gabi Dräger

 

Die ganze Landschaft ist Gelb eingefärbt, das kommt vom größten zusammenhängenden Espenwald am Kebler Pass der zum Ort Crested Butte führt. Die Straße ist nicht asphaltiert und wird im Winter geschlossen. Im Auto wird man ordentlich durchgeschüttelt. Der Ort Crested Butte liegt zu Füssen des gleichnamigen Berges, das zu den Rocky Mountains gehört. Der Goldrausch und Silberabbau haben den Ort einst berühmt gemacht. Doch noch vor der Jahrhundertwende schlossen die meisten Silberminen, da es zu einem erheblichen Preisverfall des Edelmetalls auf dem Weltmarkt kam. Mit der Eröffnung des Skigebiets 1962 konnte der Niedergang von Crested Buttes gestoppt werden und es kam zu einem neuen Aufschwung.

Im Restaurant „Marchitelli’s Gourmet Noodle“ in Crested Butte wird die Pasta noch nach den Originalrezepten der italienischen Großmutter zubereitet. Die Pasta ist köstlich, man glaubt in Italien zu sein. Rum in Colorado? Ja, Rum wird nicht nur in der Karibik gebraut, sondern auch in Crested Butte. Die Destillerie Montanya wird von Karen Hoskin geführt. Sie stellt den Rum aus frischem Colorado Bergwasser, Hefe, Zuckerrohr und ganz wenig Berghonig her. Das genaue Rezept verrät sie natürlich nicht. Ihr Rum wird in 34 Staaten in der USA und Übersee verkauft. Der Cocktail „Maharadja, der König der Hindis, ist mit Rum, Ingwer, Kardamom, Cinar, Nelke, Limone und Zimt gemischt und schmeckt göttlich wie ein Urlaub in Asien. Die Montanya Destillerie hat inzwischen acht Goldene und zehn Silberne Medaillen für ihren exzellenten Rum erhalten. Ja West-Colorado ist vielfältig.

Downtown Crested Butte – Wo Füchse zu Besuch kommen

Die Häuser im Zentrum von Crested Butte haben viktorianische Fronten und vermitteln dadurch den Eindruck einer Filmstadt. Denn nur die Front ist prächtig und das eigentliche Haus dahinter ist eher schlicht gehalten. Der Farmersmarkt ist sehr belebt. Obst und Gemüse der Saison, vor allem riesige Kürbisse werden hier angeboten. Die Anwohner treffen sich auf einen kleinen Plausch und kommen meistens mit einem Pickup oder Van. Kekse, Brownies und Zimtrollen sind etwas für Schleckermäuler und werden gerne mit nach Hause genommen. Es ist kalt, bis die Sonnenstrahlen über den Bergen den Ort erreichen, dann wird es schnell 20 Grad warm. Eine Bank lädt zum Verweilen und zum Beobachten des Treibens im Zentrum ein. Bob Low, ein Einheimischer kommt vorbei und erzählt, dass jeder der hier wohnt, sportlich ist. Vor allem wohnen in Crested Butte gute Skifahrer, denn das Skigebiet ist anspruchsvoll. Er ist Rentner und fährt 125 Tage im Jahr Ski. Im Sommer tauscht er die Ski mit dem Mountainbike um fit zu bleiben. Bob Low war Skirennfahrer und Drachenflieger-Tester. Als Börsenmakler hat er viel gearbeitet und gut verdient, sodass er schon mit 50 Jahren in den Ruhestand gehen konnte. Bob Low erzählt eine Crested Butte Wintergeschichte. Ein Fuchs kam in einer kalten Winternacht auf die Veranda seines Hauses und schaute ins Wohnzimmer. Er hat den Fuchs in sein Wohnzimmer gelassen, der blieb zwei Stunden und ist dann wieder gegangen und anschließend 35 Nächte wiedergekommen. Er ist gespannt, ob der Fuchs in diesem Winter wiederkommen wird. „Wenn es einen besseren Platz zum Leben als Crested Butte gibt, dann würde ich sofort hinziehen“ erzählt Bob Low. Das haben auch schon Bill Murray, Tom Hanks und der Avatar Filmemacher James Cameron erkannt. Außer Sport kann man bei einem Stadtrundgang Kunst entdecken. Es gibt viele kleine Galerien wie zum Beispiel Shaun Horne oder Shirley Novak, sie zeigen Bilder mit Landschaftsmotiven der Rocky Mountains im Sommer und im Winter und vor allem den Herbst mit dem Gelb der Espen.

Der Standort des modernen „Elevation Hotels“ liegt perfekt zu Füssen des Mount Crested Butte. Die mit Blumen übersäten Wiesen beginnen direkt vor der Tür des Hotels, nicht umsonst ist Crested Butte die Bergblumenhauptstadt Colorados. Der Skilift vor dem Hotel wird im Sommer von Mountain Bikern genutzt, die mit ihrem Bike bequem bergwärts fahren um dann ins Tal zu stürmen.

Die schwarze Schlucht

Ortswechsel zum Black Canyon des Guninison National Parks. Die Felswand hat ein Muster wie ein Marmorkuchen, er ist so schmal und tief, dass das Sonnenlicht selten den Grund des Canyons erreicht. Die Schlucht ist mit 822 Metern doppelt so tief wie das Empire State Building hoch ist und damit die tiefste Felsenschlucht in Colorado. Der Canyon ist nicht breiter als 335 Meter und 48 Meilen lang, das ist das Werk des Gunnison Rivers, der sich mit seiner Kraft über Millionen von Jahren in das Gestein eingefressen hat.

Telluride – Butch Cassidy – Banküberfall statt Skifahren

In Telluride spürt man noch den Charakter der damaligen Minenstadt. 1889 überfiel Butch Cassidy mit Sundance Kid und seiner Bande in Telluride die erste Bank. Zwischen 1896 und 1901 raubten sie Banken und Züge aus. Butch Cassidy und Sundance Kid flohen zusammen mit dessen Frau Etta nach Argentinien. Dort lebten sie einige Jahre als Farmer auf einer Ranch in Patagonien. Nachdem Etta 1905 in die Staaten zurückgekehrt war, begannen Butch Cassidy und Sundance Kid wieder mit ihren Überfällen. In Bolivien wurden sie 1908 angeblich von Soldaten erschossen, aber dafür gibt es keine Beweise. Es wird vermutet, dass sie unter falschem Namen in Amerika lebten. Ihr Leben wurde 1969 in „Zwei Banditen“ mit Paul Newman und Robert Redford verfilmt.

Rib Eye Steak und Wein aus Kalifornien

Heute ist Telluride sportlich und trendig und steht doch im Schatten von Aspen und Vail. Dafür ist es ruhig und nicht so überlaufen und doch luxuriös. Die „Free Gondola" fährt kostenlos bis Mitternacht und verbindet die Stadt Telluride im Tal mit der Mittelstation Mountain Village, in dem die meisten Hotels liegen, mit der 3211 Meter hohen Gipfelstation in der es das Restaurant Allred’s gibt. Hirschgeweihe, rohe Steine und alte Holzbalken zeichnen das Design des Restaurants aus und man hat einen Einblick in die Showküche. Zuerst muss man sich bei einem Aperitif in der Bar die Aussicht auf Telluride unten im Tal und die umliegenden mächtigen Berge ansehen. Dann beginnt das Menü mit gerösteten roten Beten, darauf folgt ein Rib Eye Steak und Wein aus Kalifornien. Mit der „Free Gondola“ geht es wieder zur Mittelstation zurück. Tom Cruise und Daryl Hannah kann man in Telluride sehen, sie haben sich hier Villen gekauft.

Hotel The Peaks – Lässig und sportlich

Von außen ist das Hotel „The Peaks“ auf den ersten Blick zuerst nicht beeindruckend. Wenn man jedoch eingetreten ist und in der Lobby steht, eröffnet sich ein großartiger Panoramablick durch die großen Fenster auf die schneebedeckten Berge, die Espenhaine und den Golfplatz. Die Terrasse ist perfekt für einen Sun-Downer. Die Gäste des Hotels sind sportlich und lässig, man muss sich nicht aufstylen, es gibt keinen Dresscode, außerdem kommt man sehr schnell mit den anderen Gästen ins Gespräch.

Jeeptour zu einer Geisterstadt

Warm angezogen auf der Ladefläche des Jeeps geht es die alte mit Schlaglöchern durchsetzte Minenstraße – die Tomboy Straße bergauf. Eine rote Felsen Tour an atemberaubenden steilen Abhängen entlang. Am Steuer sitzt Peter aus Minnesota mit Spitznamen Roma. Er hatte einmal eine Bar mit dem Namen Roma.

Roma deutet auf eine Kiste im Auto. Er sagt, er hat einen Dachs in der Kiste, der ein gebrochenes Bein hatte, jetzt wieder gesund ist und den er wieder aussetzen möchte. Mit einem lauten Schrei „yuha“ warnt Roma vor großen Schlaglöchern, so dass man sich festhalten kann. Seit mehr als 1000 Jahren lebten hier die Ute Indianer bis 1850 das erste Silber gefunden wurde. 500 Bergleute lebten in der Minenstadt, die verheirateten Männer sind abends mit der Gondel zu ihren Familien ins Tal gefahren. Es gibt ein paar Holzhäuschen in denen Protestuierte lebten und sie hatten den einzigen Tunnel auf der Strecke, den „Social Tunnel“ als regenfreien Arbeitsplatz. 1927 wurde die Mine geschlossen und der Ort zerfällt seitdem zu einer Geisterstadt. Es schadet ja nicht zu suchen, vielleicht findet man noch ein bissen Silber oder Gold. Einer in der Gruppe findet Bergkristalle. Dann will Roma den mitgebrachten Dachs aussetzen. Ein Stück des Dachsschwanzes hängt etwas aus der Kiste heraus. Er öffnet den Deckel und mit Schwung schießt kein Dachs, sondern nur ein Stück Fell gegen einen Teilnehmer, worauf schallendes Gelächter ertönt. Auf der Rückfahrt hält Roma plötzlich das Auto an und meint, dass der Motor Probleme mache. Wenn das Auto nicht mehr fährt, wäre es ganz schön weit zurück zu laufen, aber immerhin es würde bergab gehen. Roma holt eine Blechkiste aus dem Kofferraum und lässt sie von einem Teilnehmer öffnen. In der Kiste waren Scons, eine Art kleine süße Brötchen, die seine Frau gebacken hatte und die wunderbar schmecken.

Resort Gateway Canyon

Nach der holprigen Abenteuertour ist der Luxus im Hotel Resort Gateway Canyon besonders angenehm. Das Hotel ist von roten Felsen umgeben. Der markante Felsen „Palisade“ dominiert das Tal. Das Hotel bietet Luxus und Abenteuermöglichkeiten gleichermaßen. Die Temperaturen sind sommerlich und laden zum Baden in einem der Pools ein. Im Restaurant „Entrada“ ist es ein Genuss auf der Terrasse mit Blick auf den roten Felsen „Palisade“ zu speisen. John Hendricks, der Besitzer, hat vor etwa 20 Jahren an der Kreuzung Gateway eine Tankstelle mit einem Lebensmittelladen gebaut. Mit dem Erlös hat er gleich nebenan angefangen ein Hotel zu bauen. Über die Jahre ist es zu einer großen luxuriösen Anlage angewachsen. Es ist eine im Südwest-Stil gebaute Guest Range dien mit ihren warmen Farben perfekt mit der roten Landschaft harmoniert. Die Zimmer haben Kamine und sogar auf den großen Terrassen gibt es für kühle Abende Kamine oder Hot Pots. Und das Beste ist, man hat immer einen Blick auf den „Palisade“, den roten Felsen, der wie ein großes Stück Torte in der Landschaft steht. Außer Squads werden auch Mountain Bike-, Reit-, Luxusautos- und Heli-Touren angeboten.

Squad-Tour im Canyon

Helm und eine Flasche Wasser mitnehmen und dann geht es mit den Squads los. Es geht bergauf im Canyon und immer hinter Nick, dem Guide hinterher. Es macht Spaß mit den kleinen Fahruntersätzen durch den Canyon zu brausen. Vom Aussichtspunkt „Rattlesnake“ gibt es einen Panoramablick auf den Ort Gateway. Man könnte Bären, Elche, Berglöwen oder Wild sehen, wenn man Glück hat, aber nicht wenn man mit dem lauten Squad durch die Natur fährt.

Frühstück im Restaurant „Entrada“ auf der Terrasse mit einer offenen Feuerstelle. Das geräucherte Büffelfleisch wird gekocht und dann mit Bratkartoffeln, Rühreiern, Guacamole und eingelegten Zwiebeln serviert. Zum Nachtisch geht es ins Automuseum. Etwas ganz Besonderes ist die Leidenschaft für Oldtimer von John Hendricks. In seinem Gateway Automuseum stehen die verschiedenen Automarken wie Cadillac, Duesenberg, Auburn, Cord, Packard, Auburn, Cunningham, Packard und Pierce Arrow. In der Ausstellung schlagen Männerherzen höher bei den mit Lack und Chrom glänzenden Oldtimern, sie können sich kaum trennen.

Colorado National Monument – Ein Meisterstück der Erosion

Bei Gran Junction erstreckt sich unterhalb der Grand Mesa und den Boolcliffs eine trockene Ebene. Eingegraben in die diese Ebene ist ein großes Naturschutzgebiet, das durch seine großartigen Felsformationen berühmt ist. Sogar vom Auto aus kann man die elf verschiedenen Canyons bestaunen, das ist bequemes Autowandern auf der Straße um die Canyons. Die Straße schraubt sich kurvenreich in der roten Felslandschaft hoch. John Otto hatte 1907 den Canyon entdeckt und hatte die Idee, diesen Canyon zum National Park erklären zu lassen. Er hat fünf Jahre lang dafür gekämpft, indem er immer wieder Briefe an die Regierung schrieb. Er lebte im Canyon und baute Wanderwege aus und wurde als verrückt beschimpft. Sein Traum wurde wahr als 1911 Präsident Taft den National Park genehmigte. Im Wedding Canyon vor dem Independence Rock hat er Beatrice aus Boston geheiratet. Felsen wie Pilze oder Fabelwesen ragen in die Höhe. In einem anderen Canyon steht ein „küssendes Paar“ aus Fels.

Auf dem Schlangenweg ins Tal

Mehr Spaß macht es natürlich auf einem der Historic Trails zu wandern. Auf dem „Serpents Trail“ geht es zurück ins Tal, die Wanderung abwärts ist ein Genuss. Es geht an farbige Felsformationen vorbei, die von Wasser, Wind und Frost schon seit Millionen Jahren geformt werden. Hier haben früher Indianer gelebt, das bezeugen gefundene Zeichnungen im Fels. Gegenüber liegt die mächtige Gran Mesa, ein mächtiger bewaldeter Tafelberg, der längste in der Welt. Er erstreckt sich in etwa 64 Kilometer Länge mit seiner höchsten Erhebung von 3.454 Metern Höhe zwischen dem Colorado River und dem Gunnison River. Zu Füssen der Gran Mesa wird Wein angebaut, bekannte Kellereien produzieren hier exzellente Weine.

Grand Junction

Der Ort Grand Junction ist klein und übersichtlich, und traditionell im Western Stil gebaut. Es gibt kleine Boutiquen, Antiquitätengeschäfte, Cafés und mehr als 100 Skulpturen im historischen Zentrum vermitteln eine künstlerische Atmosphäre. In der „Bin 707 Foodbar“, dem modernen In-Restaurant werden Colorado Lamb Tenderloin mit Apfel, Fenchel und Blumenkohl-Püree serviert, dazu gibt es Fingerlings, das sind krosse Bratkartoffeln. Die Speisekarte konzentriert sich auf Produkte der Saison. 70 Prozent wird von Farmern in der Region gekauft, und das Bier kommt selbstverständlich aus Colorado.

Fazit:

Früher kamen Goldsucher, Siedler und Pioniere, heute kommen im Winter Skifahrer und Boarder und im Herbst die Wanderer und Biker. Die schneefreie Zeit dagegen ist ruhig und deshalb sehr erholsam. Wanderungen, Reiten, Angeln, Rafting, Biken und Jeeptouren werden angeboten. Colorado ist wilder und fünf Mal größer als die Schweiz.


Anreise: Mit United www.united.com nach Denver.

Kontakt: Get it Across Marketing & PR für Colorado Tourism Office , Neumarkt 33, 50667 Köln, Tel.: 0221-2336-406, info@getitacross.de, www.getitacross.de

Reiseveranstalter:

Faszination Fernweh GmbH, Manuela Dübler, Wintergasse 14, 69469 Weinheim, Tel. 06201 – 2580880, m.duebler@faszination-fernweh.de, www.faszination-fernweh.de

Rocky Mountain Adventure, Mario Möbius, Waldecker Str. 11a, 99444 Blankenhain b. Weimar, Tel. 036459.634.360, info@rockymountainadventure.de, www.rockymountainadventure.de

Colorado, www.colorado.com

Crested Butte: www.visitgcb.com, www.gunnisoncrestedbutte.com

Hotel Elevation, Crested Butte: www.elevationresort.com

Marchitelli’s Gourmet Noodels, Crested Butte, www.marchitellisgourmetnoodle.com

Montanaya Destillers-Rum, Crested Butte: www.montanyarum.com

Telluride: www.visittelluride.com, www.tellurideskiresort.com

Telluride Outside: www.tellurideoutside.com

Hotel Peaks Resorts & Spa, Telluride: www.thepeakresort.com

Gateway: www.coloradowest.org, www.gatewaycanyons.com

Hotel Gateway Canyon Resorts, Gateway, www.gatewaycanyons.com

Grand Junction, www.vistigrandjunction.com

Marriott Hotel, Grand Junction: www.marriott.com

Bin 707 Foodbar, Grand Junction: www.bin707.com

Über den Autor*Innen

Gabi Dräger

Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.