Die italienische Insel vor Latiums Küste ist eine perfekte Mischung zwischen Natur und Ursprünglichkeit: ideal auch für kleine Wanderungen.
Schon bei der Einfahrt in die Hafenbucht Ponzas wird man vom besonderen Reiz dieser kleinen Insel eingefangen: Die pastellfarbenen Häuser und das rege Treiben am Hafen bezaubern Touristen und Einheimischen. Es reichen wenige Stunden, um sich in den sanften Rhythmus, das wunderschöne Meer, das Dolcefarniente auf der Piazzetta Pisacane – dem pulsierenden Herzen Ponzas – oder in die unvermeidlichen Spaziergänge auf die Flaniermeile der Stadt, den Corso Pisacane, zu verlieben. Die Insel besticht nicht nur wegen des außergewöhnlich klaren Meeres und der abwechslungsreichen Küste, sondern auch wegen des vielfältigen Binnenlandes mit unberührter Natur.
Heute ist das richtige Wetter zum Wandern: Die Sonne strahlt, und ein frischer Wind weht von Norden. Mein Wanderweg beginnt am Grottone di Pascarella, einem charakteristischen Durchgang zwischen den alten Gebäuden am Corso Pisacane. Er führt von der Hauptstraße aus bis zum Monte della Guardia, der Ortschaft Il Fieno und zum Bagno Vecchio (Alten Bad). Über die Via Corridoio und Via Umberto I steigt man die Treppen zum Stadtteil Scotti di Basso hinauf. Ab und zu öffnet sich unerwartet der Blick zwischen den Häusern hindurch auf die Bucht. Ich folge dem Schild zur Trattoria Monte Guardia und gelange ins Viertel Scotti Alto. Hier krallen sich die Häuser an den Hügel. Hinter jedem Haustor entdecke ich duftende Gemüsegärten, während wunderschöne Bougainvilleen die Wände der Häuser schmücken.
Nach ungefähr einer Viertelstunde erreiche ich Via della Guardia, die mich mit ihren pittoresken Ecken und ihrer wunderbaren Aussicht aufs Meer überrascht. Die Straße wird am Ende zu einem Weg, der sich zwischen trockenen Mauern und üppiger Macchia hindurch schlängelt. An der ersten Kreuzung weist ein Schild nach links Richtung Bagno Vecchio hin.
Es dauert eine weitere Viertelstunde, bis ich eine große Tafel aus Holz finde, auf der der Weg zum Leuchtturm beschrieben ist. Der Weg nach Bagno Vecchio geht jetzt nach unten. Ab und zu trifft man auf Feigenkakteen, bis sich plötzlich ein atemberaubendes Panorama auf das offene Meer und die darunter liegenden Felsen öffnet.
Ich muss jetzt aufpassen, weil der Weg schmäler wird und der Hügel steil ins Meer hinunter abfällt. Un-ten sehe ich schon den Strand aus weißen Kieselsteinen. Es riecht nach Salzwasser. Das Meer ist so türkisblau und durchsichtig, dass man auch von hier oben bis zum Meeresgrund sieht. Ich höre nur meine Schritte und das Geschrei der Möwen. Über mir strahlt die Sonne im wolkenlosen blauen Himmel. Nach ungefähr einer halben Stunde erreiche ich den Strand: Einfach wunderbar! Und jetzt ab, in das kristallklare Wasser von Ponza!
Informationen über Ponza:
www.ponzaviaggi.it (auch auf Deutsch)
von Nicoletta de Rossi
Über den Autor*Innen
Nicoletta De Rossi
In Venedig geboren, arbeitete sie nach ihrem Studium der Fremdsprachen als Redakteurin in Mailand. Seit 2000 lebt sie in Nürnberg, wo sie als freiberufliche Journalistin und Autorin für verschiedene italienische und deutsche Medien tätig ist. Ihre Schwerpunktthemen sind Reisen, Design/Einrichtung, Mode und Food/Gastronomie – mit Fokus auf Italien.