Sommer, Sonne, Südtirol. Einfach ausspannen, wandern, genießen – das war bislang jedes Jahr im Juni unser Motto. Und dann kam die Coronakrise. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, auch dieses Jahr in unsere Lieblingsbergregion zu fahren und uns ein eigenes Bild von der Lage zu machen.
Die Anreise von München über den Brenner ist eigentlich wie immer – keinerlei zusätzliche Kontrollen, alles läuft reibungslos, nur dass eben außer den LKWs kaum Autos unterwegs sind. In knapp vier Stunden sind wir am Ziel: im Quellenhof Luxury Resort Passeier. Das 5-Sterne-Wellnesshotel ist ein Vorreiter in Sachen Hygiene und hat sogar eine eigene Corona-Taskforce ins Leben gerufen. „Der Schutz unserer Gäste und Mitarbeiter ist unser oberstes Gebot. Dafür tun wir alles, was vorgeschrieben ist und noch darüber hinaus“, so Inhaber Heinrich Dorfer. Die notwendige Weitläufigkeit für Social Distancing hat das Resort allemal. Noch vor dem Check-in erfasst eine Wärmebildkamera die Temperatur der Gäste, Plexiglasscheiben sorgen an der Rezeption für Schutz. Dank des angeschlossenen Medical Centers können sich die Gäste einem PCR-Test und Corona Antikörpertest unterziehen. Dieser ist etwa vor dem Gang in die Finnische Sauna angeraten (Dampfbäder und Niedrigtemperatursaunen bleiben vorerst geschlossen) – ein zusätzlicher Schutz zum vorgeschrieben 1-Meter-Abstand und den virentötenden hohen Temperaturen. Die Zimmer werden hier mit hochmodernen einem ERSA-System desinfiziert, im Spa-Bereich tragen die Mitarbeiter Visier und Maske sowie bei diffizilen Anwendungen Schutzmäntel. Andernfalls wechseln sie dreimal täglich die Kleidung. Im Restaurant stehen die Tische großzügig, Handschuhe für die Bedienung am Buffet liegen bereit. Die Gäste, viele darunter Stammgäste – mit Einwegmaske, FFP2 oder bunten genähten Modellen – befolgen die Maßnahmen ohne Murren. Die Einschränkungen sind bestens zu verkraften – wenn man dafür endlich wieder im Südtiroler Lieblingsresort urlauben kann.
DIE Alternative: Apartment und leckere Frühstückspakete für den eigenen Balkon
Nach dieser ersten positiven Erfahrung geht unsere Reise weiter nach Kaltern am See. Hier haben wir uns in einem Apartment eingemietet, dem Gius La Diffusa, einem schicken Boutique-Aparthotel direkt am Ortseingang. Mit Maske werden wir von der jungen Eigentümerin Vera begrüßt, vor und im Hotel stehen reichlich Desinfektionsspender bereit. Wir fühlen uns sicher und gewöhnen uns daran, dass hier viele Menschen auch im Freien Anfang Juni noch Masken tragen. Dies war bis 11. Juni Pflicht, wenn der Abstand unter einem Meter betrug. Die Abstandsregelung besteht weiter, Maskenpflicht gilt nun nur noch im Inneren öffentlicher Gebäude und Verkehrsmitteln, in Läden (in vielen Lebensmitteln werden zusätzlich Einweghandschuhe ausgegeben) sowie in (Hotel)restaurants und Gaststätten am Buffet und beim Toilettengang. In den Design-Apartments des Gius kommt das Thema Maske gar nicht zum Tragen, werden doch zum Frühstück und am darauffolgenden je eine riesige Box voller Südtiroler Leckereien ganz kontaktlos in die Wohnung gebracht. Wir genießen diesen Service und machen es uns auf dem großzügigen Balkon mit Panoramablick auf den Kalterer See gemütlich. Herrlich, hier ist es wieder, unser Südtirol. Am nächsten Morgen gilt es dem in Coronazeiten angesammelten Speck den Kampf anzusagen: Von der Bergstation der Mendelbahn wandern wir auf einfachen Steigen in rund dreieinhalb Stunden hinauf zum Roen. Gut 800 Höhenmeter sind zu überwinden, bis wir schließlich am Gipfel mit einem fantastischen Rundblick auf die Dolomiten und den Ortler belohnt werden. Den Rückweg treten wir mit der Mendelbahn an. Auch hier stehen, wie wir beruhigt feststellen, an Ein- und Ausgang Masken, Handschuhe und Desinfektionsmittel bereit.
Alpenrosen, Kühe, Schafe – und jede Menge Freiheit hoch über Schenna
Das gleiche Bild bietet sich uns, als wir einige Tage später von Schenna aus mit der Taserbahn hinauffahren, um die Ifinger Hütte zu besteigen. Wir sind allein auf weiter Flur, wie leider auch der Hüttenwirt, der sich sehr über uns als seine ersten Tagesgäste freut. Ausgerüstet ist auch er bestens – selbst im Inneren stehen die Tische über das notwendige Maß hinaus voneinander entfernt. Die Liegestühle vor der Hütte, umgeben von blühenden Alpenrosen, bieten neben dem herrlichen Ausblick Privatsphäre De Luxe. Kaum vorstellbar, dass es hier zu einer Ansteckung durch Personen aus anderen Haushalten kommen kann.
Die Weite auf der Seiser Alm lässt die Enge des Lockdown vergessen
Auch auf dem Hochplateau der Seiser Alm fühlen wir uns dank der Weite und Ruhe absolut sicher. Mit Alexander Sattler, dem Juniorchef des Vitalpinahotels Icaro, begeben wir uns auf die gut fünfstündige gemütliche Puflatsch-Rundwanderung. Außer vereinzelten E-Bikern, drei, vier Pärchen und ein paar Kühen begegnet uns niemand. Auf der Arnikahütte und der Tschötschalm arbeiten die Wirte mit Visier und säuberlicher Desinfektion. Und dank der Südtiroler Herzlichkeit und Gastfreundschaft geht eigentlich nichts am gewohnten Wohlfühlurlaub inklusive Hütteneinkehr mit Schlutzern und Kaspressknödel verloren. So auch nicht im Hotel Icaro, wenn man sich nach getaner Beinarbeit mit einer professionellen Sportmassage verwöhnen lässt, kuschelig in einem Knautschsessel auf der weitläufigen Wiese liegt oder nach einem köstlichen servierten Abendmenü auf dem Balkon in den klaren Sternenhimmel schaut. Vor dem Schlafengehen saugen wir noch einmal die frische Almluft ein, lauschen der Stille der Nacht und freuen uns, dass wir nach Südtirol zurückgekehrt sind – denn hier kann man mit Abstand am besten Urlaub machen.
Weiterführende Information:
Unterkünfte
GIUS La Diffusa, Kaltern
Das Design-Aparthotel direkt am Ortsrand von Kaltern bietet sicheren Urlaub, kombiniert mit absoluter Privacy und Wohlfühlatmosphäre in modernen Boutique-Apartments. Die Spezialitätenboxen zum Frühstück oder (reichlichen) Aperitif kommt vom dazugehörigen Café Nonnaglück, wo man auch wahlweise sein Frühstück, etwa auf der schnuckeligen Terrasse in der Altstadt, einnehmen kann. www.designhotel-kaltern.com
Quellenhof Luxury Resort Passeier
Das Luxury Ressort im Passeiertal ist nicht ein absoluter Vorreiter nur in Sachen Genuss und Urlaub auf höchstem Niveau, sondern auch bei der Hygiene in Coronazeiten. Dank einer eigenen Corona-Taskforce hat das Haus einen mehrseitigen Maßnahmenkatalog erarbeitet, den nun die extra geschulten Mitarbeiter bis ins kleinste Detail umsetzen. www.quellenhof.it Eigene Homepage mit Informationen zu Covid-19: www.quellenhof.it/de/covid-19-task-force-massnahmen-in-den-quellenhof-luxury-resorts-/
Hotel Icaro, Seiser Alm
Das Vitalpina Hotel Icaro wird seit den 1930er Jahren von der Hoteliersfamilie Sattler geführt und ist ein kleiner Boutiquehotel-Traum hoch auf der Seiser Alm. Mit Blick auf Schlern, Lang- und Plattkofel atmet der Gast hier die Weite und Freiheit des Hochplateaus. Mit einem bestens durchdachten Hygieneplan, von der Desinfektion der Zimmer mit Wasser- und Meersalzsprühlösung, über kontaktlose Fiebermessung bei der Ankunft, Desinfektionsspender an allen relevanten Stellen sowie natürlich Masken- und Handschuhpflicht am Buffet (beides wird vom Haus gestellt) ist für die Sicherheit des Gastes bestens gesorgt. www.hotelicaro.com
Die Vitalpina® Hotels Südtirol sind eine Hotelgruppe mit 33 familiengeführten Südtiroler Hotelbetrieben im 3S- bis 5-Sterne Bereich, die für einen naturnahen Erlebnis- und Wohlfühlurlaub vom Ortlergebiet im Westen bis zu den Dolomiten im Osten stehen. Eine gesunde Ernährung aus lokalen und regionalen Köstlichkeiten, eine durchdachte Wellness mit heimischen Naturprodukten und ein umfangreiches Angebot an alpinen Wander- und Aktiverlebnissen bilden die Kernbereiche aller Vitalpina®-Gastgeberfamilien. Im Zentrum stehen dabei die Vermittlung des für Südtirol typischen vital-alpinen Lebensgefühls und einer bewussten Lebensweise, die nachwirkt – auch wenn der Urlaub schon lange vorbei ist. Eine gemeinsame Philosophie und geprüfte Qualitätskriterien sichern den sehr hohen Standard und garantieren Urlaub auf höchstem Niveau. www.vitalpina.info
Wandern in Südtirol:
Vorschläge für Wander- aber auch Radtouren sowie gut beschriebene Ausflugstipps bietet die „Sentres App“, die man sich gratis auf das Handy laden kann. Wer gerne weniger auf einsamen Pfaden und mit möglichst wenig Kontakt zu anderen Wanderern in die Berge geht, kann dies mit einem der vielen erfahrenen Wander- oder Bergführer Südtirols tun. Buchbar sind die zertifizierten Führer unter www.wanderführer.it
Aktuelle Informationen zum Thema Covid-19 in Südtirol unter:
www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/aktuelle-daten-zum-coronavirus.asp
Über den Autor*Innen
Susanne Wess
Susanne Wess ist 1968 in München geboren. Nach langjähriger redaktioneller Tätigkeit beim Fernsehen arbeitet sie seit 1999 als freiberufliche Journalistin und Autorin. Ihre Themenschwerpunkte sind Reisen, insbesondere verbunden mit Berg- und Radsport, Wellness und Lifestyle, sowie Food und Wein. Ihre Leidenschaft für edle Tropfen konnte Susanne Wess über die Jahre durch ihre frühere Arbeit im Weinhandel, durch zahlreiche Seminare – und natürlich ‘learning by doing’ – stets vertiefen.