Viele Tiere bleiben in der kalten Jahreszeit im Nationalparkgebiet oder suchen dieses sogar aktiv auf – etwa gefiederte Wintergäste aus Nordosteuropa. Im Gegensatz zu jenen Arten, die in warme Erdteile ziehen oder sich in Winterschlaf begeben, trotzen diese Wildtiere bestens angepasst den unwirtlichen Bedingungen und finden ausreichend Nahrung. Bei einer Wanderung im winterlichen Auwald oder an der Donau kann man einige von ihnen beobachten. Doch selbst wenn sie sich nicht zeigen, lassen sich Hinweise auf ihre Aktivität entdecken. Dazu zählen nicht nur Fährten im Schnee, der sich aktuell wieder als weiße Decke über die Au breitet. Auch im Ufersand oder an den Bäumen finden wir spannende Spuren.
Wer hat hier Holzschnitzel fabriziert? – Diese Frage stellt sich, wenn wir offensichtlich intensiv bearbeitete Stämme erspähen. Sehen wir sanduhrförmige Nagespuren und reichlich Holzsplitter am Boden in Ufernähe, war wohl der Biber am Werk. Bei Löchern in höheren Bereichen haben hingegen die Spechte gezimmert! Abgezogene Rinde wiederum deutet auf Reh- und Rotwild hin.
Interessant sind auch die Abdrücke, welche Vögel in Schnee, Eis oder Schlamm hinterlassen: Dort lassen sich Schwan, Ente oder Reiher leicht als Verursacher benennen.
Finden sich hingegen Fährten von Zehenballen oder Klauen, stellt sich die Frage: War das der Biber, das Wildschwein oder der Hirsch? Kam hier der „schnürende“ Fuchs oder der hoppelnde Feldhase vorbei? Neben solchen „Fußabdrücken“ können weiters auch Nahrungsreste und Losung sowie Bauten mit etwas Übung leicht diversen Säugetieren zugeordnet werden.
Wie wäre es also mit einem Familienausflug in den Nationalpark Donau-Auen zum Fährtenlesen und Spurensuchen entlang des gut beschilderten Wegenetzes? Erfolgserlebnisse und viel Spaß für alle sind hier nahezu sicher!
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.