Im Wasserreich

Wandern zu Flüssen und Seen in der Steiermark

Wenn die Temperaturen nach oben klettern, bieten tosende Bäche und rauschende Flüsse bei Wanderungen herrliche Gelegenheiten, sich Abkühlung zu verschaffen. Die Steiermark ist ein Wasserreich. Mehr als 300 Bergseen finden sich alleine in den Niederen Tauern, und die Bundeshauptstadt Wien bezieht nicht umsonst vier Fünftel ihres Wassers über zwei je rund 200 Kilometer lange Hochquellenleitungen direkt aus dem wasserreichen Hochschwabgebiet. EinigeTipps, wo wildromantische Klammen, türkisblaue Wildbäche, tosende Wasserfälle und glitzernde Seen in ihren Bann ziehen:

Von glitzernden Seen und klaren Bächen …

Umringt von Steinnelke, Nieswurz, Anemone und der prächtig rotrosa leuchtenden Blüte der Alpenrose erstrahlen die vielen Bergseen des Hochplateaus der Tauplitzalm im Ausseerland in allen Blau-Schattierungen. In 1.650 Metern Seehöhe wandert man bei der Sechs-Seen- Wanderung auf gut markierten Wegen und Pfaden, beschützt von Grimming und Sturzhahn, über die weiten Almflächen. Krallersee, Großsee, Märchensee, Tauplitzsee, Steirersee und Schwarzensee gilt es zu entdecken – und auch, wie sehr sie sich dazu eignen, die strapazierten Füße abzukühlen.

… über Gletscherabflüsse …

Die „Wilden Wasser“ in Rohrmoos-Untertal hat seinen Namen verdient: Erst eine gemütliche Wanderung, verengt sich das Land zu dem vom Gletscher geformtem Trogtal mit seinen steilen Waldhängen, die schier endlos in den Himmel ragen. Einen Katerakt, eine wilde Engstelle im Wald, durch die sich Wasser und Weg zwängen, das tundraartige Tettermoos und den Todeisboden, ein eiszeitliches Überbleibsel mit arktischer Vegetation, bietet die zwölf Kilometer lange Reise entlang des Wassers, die am imposanten, 70 Meter hohen Riesachwasserfall endet. Der ebenso wie die spektakuläre Hängebrücke und der Alpinsteig einen der vielen Fotopunkte dieser Wanderung darstellt.

… zu sprudelnde Quellen …

Enge Schluchten, steinige Hohlbecken und fünf kraftvolle Wasserfälle mit einer gemeinsamen Höhe von 152 Metern machen die Palfauer Wasserlochklamm mitten im berüchtigten Gesäuse zu einem berauschenden Naturschauspiel. Inmitten einer steilen und äußerst schwer zugänglichen Felswand am Südhang des Hochkars befindet sich die mächtige Quellhöhle, die größte wasserführende Höhle in der gesamten Steiermark. Durch die 900 Meter lange geheimnisvoll-romantische Klamm führt eine an die Natur angepasste und auch mit Kindern leicht begehbare Steiganlage mit stabilen Holztreppen und Holzbrücken. In die Palfauer Wasserlochklamm gelangt man über eine sektakuläre Stahlseilhängebrücke, die sich in 20 Meter Höhe 65 Meter über die Salza spannt. Zwei Stunden dauert die phantastische Reise durch diese fremde Welt des Wassers.

… und fallenden Wassern...

Erst durch eine gewaltige Pionierleistung des Grazer Alpenclubs wurde eine der schönsten Felsenklammen Österreichs erschlossen: Die Bärenschützklamm bei Mixnitz im Grazer Bergland ist seit 1978 Naturdenkmal. Der oft nur wenige Armlängen breiten Spalt zwischen den 200 bis 300 Meter hohen Felswänden wurde mit Leitern und Brücken für Familien begehbar gemacht, oberhalb, unterhalb, links und rechts der Wanderer tost das kostbare Nass in ungezählten Wasserfällen zu Tal. Und so tut es nach dem enormen Brausen gut, nach gut zweieinhalb Stunden den ruhigen Teichalmsee zu erreichen, der in Europas größtem zusammenhängenden Almengebiet liegt.

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