Grünes Band wird von Deutschland als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen

Ein Feuerfalter auf Schafgarbe mit Grenzturm im Hintergrund – (c) Helmut Schlumprecht

Auf diesen Erfolg hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lange hingearbeitet: Das Grüne Band wird von Deutschland der UNESCO als neues Weltnaturerbe vorgeschlagen. Beschlossen wurde dies am Montag, 4. Dezember 2023, auf der Sondersitzung der Kulturministerkonferenz (Kultur-MK) zur neuen deutschen Tentativliste für UNESCO-Welterbestätten. 

Das vom BUND Bayern am 9. Dezember 1989 im oberfränkischen Hof ins Leben gerufene Grüne Band könnte als Welterbe seinen „Außergewöhnlichen Universellen Wert“ für die gesamte Menschheit belegen. Der mit rund 1400 Kilometern längste durchgängige Biotopverbund Deutschlands und Europas könnte für die Ewigkeit bewahrt werden, falls die UNESCO der Anerkennung des Grünen Bandes als Welterbe nach dem umfassenden Nominierungsprozess zustimmt. Bis heute sind bereits über vier Fünftel des Grünen Bandes als Nationales Naturmonument (NNM) durchgängig geschützt, was eine wichtige Voraussetzung für die Anerkennung als Welterbe ist.

Bereits vor einem Jahr beschloss die Umweltministerkonferenz (UMK) einstimmig die Aufnahme des Grünen Bandes als Naturerbe in die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste und nahm die Option zur Weiterentwicklung hin zu einem Kulturerbe mit auf. Die Kultur-MK entschied nun final, dass sie dem Beschluss der UMK folgt und somit das Auswärtige Amt im Januar 2024 das Grüne Band als neues Naturerbe dem UNESCO-Welterbezentrum in Paris vorschlagen wird.

Für die spätere Umwandlung in eine gemischte Stätte ist ein enger Austausch von Verantwortlichen und Expert*innen aus dem Natur- und Kulturbereich aus allen beteiligten Bundesländern und dem Bund erforderlich. Der BUND wird sich weiterhin gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat und dem im Bewerbungsverfahren federführenden Thüringer Umweltministerium für die Nominierung des Grünen Bandes als gemischte Welterbestätte einsetzen. 

Prof. Dr. Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND und BUND-Beauftragter für das Grüne Band: „Mit dem Beschluss der Kulturministerkonferenz wird nicht nur der Naturschutzwert des Grünen Bandes als Hotspot der Biodiversität bestätigt, sondern auch seine Bedeutung als lebendiges Monument und Erinnerungslandschaft der deutschen und europäischen Geschichte. Es ist dem Prädikat Welterbe der Menschheit absolut würdig. Wir begrüßen daher die positive Entscheidung, das Grüne Band Deutschland in die deutsche UNESCO-Vorschlagsliste als Naturerbe aufzunehmen und den Weg für eine spätere Weiterentwicklung zum Kulturerbe zu ebnen. Dieser Beschluss ist ein starkes Signal von den Vertretern der Kulturministerien der Länder, das Grüne Band als erste 'gemischte Welterbestätte' Deutschlands mit Natur- und Kulturwerten in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln.“

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats: „Schon seit einigen Jahren kooperieren der BUND und der Deutsche Kulturrat, um die gemeinsamen Bemühungen einer Nominierung des Grünen Band Deutschland als gemischte UNESCO-Welterbestätte voranzubringen. Als außergewöhnlicher Ort für heutige und kommende Generationen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, ist am Grünen Band Zeitgeschichte unmittelbar erlebbar und Erinnerung möglich. Wir wollen hierzu einen Beitrag leisten und zeigen, dass Natur und Kultur keine Gegensätze sind. Es ist daher sehr erfreulich, dass nach der Umweltministerkonferenz auch die Kulturministerkonferenz die Dialektik von Natur und Kultur als die Stärke des Grünen Bandes erkannt hat.“

Unser Autor Daniel Krezdorn berichtet hier über seine Wanderung entlang des Grünes Band…

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.