Beim diesjährigen Langen Tag der StadtNatur wird es extrem. Der Schwerpunkt widmet sich der teilweise hoch spezialisierten Vielfalt in der Flora und Fauna der Metropolregion Hamburg. Doch nicht nur die Stadtnatur ist extrem – die Vielfalt der diesjährigen Veranstaltungen für alle Altersklassen ist es auch. Das Programm mit über 200 Veranstaltungen ist jetzt online.
Wir sind umzingelt, im besten Sinn. Täglich begegnen wir den vielen Spezialistinnen aus Flora und Fauna, mit denen wir unseren Lebensraum teilen. Am Langen Tag der StadtNatur stehen sie im Fokus – Spezialisten, die im Verborgenen blühen, die Kunststücke des täglichen Überlebens praktizieren, die zur großen Vielfalt des Daseins beitragen, deren Anpassungsfähigkeit an eine sich rapide verändernde Lebenswirklichkeit verblüfft.
Wer teilnehmen möchte, kann bei den Veranstaltungen den Kräften der Natur nachspüren, die sich selbst an den unwirtlichsten Orten durchsetzen. In der gesamten Metropolregion Hamburg führen Exkursionen zu Pflanzen und Tieren, die in Pflasterfugen und Mauerritze in Innenstädten leben, eine heiße und trockene Wanderdüne bewohnen, pitschnass im Wasser oder auf Moorwiesen überleben oder auf Brachflächen wie einem alten Schießplatz ein Zuhause finden. Und an öde Orte, wo bisher nichts wächst, können die Jüngsten selbstgerollte Wildsamenkugeln platzieren.
Am Langen Tag der StadtNatur laden die Loki Schmidt Stiftung, die Metropolregion Hamburg und über hundert Organisationen dazu ein, die Natur vor der Haustür neu zu entdecken. Naturhungrige jeden Alters finden Anregungen, die ihre unmittelbare norddeutsche Umgebung bereithält. Auf Entdecker-Touren, entspannten Spaziergängen, Ausflügen für die ganze Familie und Exkursionen mit speziellem Forschungsanliegen geht es an beiden Tagen in die grünen Winkel der Metropolregion Hamburg.
Das Angebot umfasst Führungen zu Land und zu Wasser, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Boot, Aktionen für Kinder und Familien, für Kreative und Wissensdurstige. Achtsamkeits-Veranstaltungen helfen, die Sinne zu schärfen, Harmonie zu erfahren und den feinen Stimmen der Natur – dem Wind im Gras, der Biene im Flug, dem Zwitschern in den Baumkronen – zu lauschen.
LANGER TAG DER STADTNATUR HAMBURG „Extreme Vielfalt“
Samstag, 15. und Sonntag., 16. Juni 2023
Das ganze Programm und die Anmeldemöglichkeit finden Sie auf www.tagderstadtnaturhamburg.de und in der App Natürlich Hamburg!
Beispiele aus dem Programm
Bei der Führung Vom Schießplatz zum Naturerlebnis geht es in Vierhöfen im Landkreis Harburg durch einen besonderen Ort mitten im Forst - das Naturerlebniswerk. Auf dem ehemaligen Übungsschießgelände des Bundesgrenzschutzes erobert sich die Natur die alten Anlagen zurück. Zum Programm |
Die Exkursion Pflasterfuge und Mauerritze in die Lüneburger Innenstadt führt zu einem Lebensraum, der oft nicht wahrgenommen wird. Die Entdeckungstour führt zum verschiedenartigen und angepassten Bewuchs unserer Wege und Mauern und zeigt, welche Pflanzen sich hier ansiedeln. Zum Programm |
Blumen erfreuen nicht nur Augen und Nase. Sie sind auch wichtige Nahrungsquellen für Schmetterlinge und Bienen. Deshalb bringen wir die Stadt zum Blühen! Aus Samen, Ton und Erde entstehen Wildblumen in Kugeln im Museum Lüneburg, die wir hinterher an öden Orten platzieren. Zum Programm |
Neugierige lernen auf der Rangertour Leben am Limit Naturwunder der Elbtalaue kennen. Hier auf der Stixer Wanderdüne ist es im Sommer heiß und trocken, das Laaver Moor oft nass und nährstoffarm - extreme Bedingungen, die nur wenige, dafür aber hochspezialisierte Arten ertragen können. Zum Programm |
Um im Wasser stehend durchzuhalten, brauchen Bäume und Sträucher spezielle Überlebensstrategien. Wie diese aussehen können, erfährt man beim Rundgang Extremstandorte im Wasser um den See im Arboretum Ellerhoop. Zum Programm |
Hier geht es zu den Moortypischen Pflanzen im Himmelmoor. Nur Hochmoorspezialisten wie Torfmoos, Wollgras, Rosmarienheide, Moosbeere und Sonnentau können hier überleben. Aber auch die Randbereiche bieten für viele Pflanzen wichtige Rückzugsgebiete. Hierzu zählen Sumpfcalla, Binsen und Seggen Zum Programm |
Bei der 12 Kilometer langen Radtour Watt und Marsch, Kies- und Klei, Amphibien- und Vogelschutz durch die Wedeler Au geht es entlang verschiedener Extremstandorten, wie ehemaligen Kieskuhlen, der Marsch, Schachblumenwiesen, Süsswasserwatten und der NABU-Vogelstation, einer ehemaligen Kleientnahmestelle. Zum Programm |
Mit der Bahn bis Büchen und mit dem Rad entlang des Elbe-Lübeck-Kanals in das Extremökotop Kieswerk - eine Wüste vor den Toren Hamburgs, wo ein Mix aus verschiedenen Flächen eine Vielzahl an Extremstandorten bietet. Zum Programm |
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.