OutDoor zeigt Rucksacktrends
Sich den Rücken freihalten, ist mit den neuen Modellen der Rucksackhersteller 2015 nicht mehr nötig: Das Gepäck für den Wanderausflug wird leichter, kleiner, bunter und stärker auf sein Einsatzgebiet abgestimmt. Damit spiegeln sich im Rucksackmarkt vor allem die veränderten Freizeitaktivitäten der Verbraucher wider. Für 2015 erwarten die Hersteller weitere Zuwächse. Die neuesten Trends und Innovationen zeigt Europas Leitmesse OutDoor von 10. bis 13. Juli 2014 in Friedrichshafen nur für den Fachhandel.
Auf dem Markt für Rucksäcke und Reisegepäck bewegt sich etwas: Der Schweizer Hersteller Mammut geht in unterschiedlichsten Segmenten mit neuen Modellen an den Start. Produzent Gregory hofft, seinen Erfolg aus 2014 mit einem Wachstum von 54 Prozent mit in die nächste Saison zu nehmen. Bei Vaude machen die Lastenträger fast 30 Prozent des Gesamtumsatzes aus: "Wir erwarten ein moderates Wachstum und versuchen unsere Marktanteile 2015 weiter zu erhöhen", kündigt Pressesprecher Benedikt Tröster an. Vor allem auf dem internationalen Markt sehen die Tettnanger noch größeres Potenzial.
"Der Trend geht weg von langen und extremen Touren und hin zu kürzeren Wanderungen und Genusstouren", heißt es von Hersteller Vaude. Dies ist eine bereits länger zu verfolgende Entwicklung. Der amerikanische Rucksack-Spezialist Gregory bringt noch eine weitere Variable mit ins Spiel: Der Rucksack ist gesellschaftsfähig geworden. "Der anhaltende Trend zu Outdoor-Aktivitäten über alle Altersgruppen hinweg lässt in diesen Bereichen weiteres Wachstum erwarten", erklärt Gregory. Bei den einzelnen Kategorien sieht der amerikanische Hersteller Multifunktion und Hiking ganz vorne. Auch bei Jack Wolfskin ist Multifunktion gefragt: "Der Kunde sagt uns klar, dass er seinen Rucksack nicht nur für eine spezielle Aktivität verwenden will, sondern ein möglichst breites Spektrum an Interessen abdecken möchte." Für 2015 gilt generell: Bunt darf es sein. Rucksäcke sind nicht nur reine Funktionsprodukte, sondern vielmehr gesellschaftsfähige Lifestyle-Elemente.
Ein Trend zu kleineren Rucksäcken sei dagegen laut Gregory speziell in Europa erkennbar. Die Amerikaner führen dies auf leichtere und innovative Materialien sowie auf eine gute Infrastruktur in den Outdoor-Gebieten zurück.
Auch bei Mammut beobachtet Maximilian Lenk, Produktmanager Backpacks die Verkleinerung des Marschgepäcks und kennt den Grund dafür: "Der klassische Backpacking Pack hat heute sicher im Schnitt 20 Liter weniger Volumen als früher. Die Leute wollen und müssen nicht mehr so viel mitnehmen, weil die Ausrüstung immer kleiner und besser wird." Der langjährige Lightweight-Trend hat damit sowohl direkt als auch indirekt Einflüsse auf den Rucksackmarkt. Mammut setzt zudem Alpine-Schwerpunkte im Rucksack-Segment. Aus der Firmenzentrale in Sion heißt es: "Alpine ist das Kerngeschäft von Mammut und im Bereich Hiking sind die größten Zuwächse zu erwarten." Dass bei Mammut Alpinrucksäcke höher im Kurs stehen als bei Wolfskin oder Gregory liegt an der Alpennähe. Solche regionalen Gegebenheiten zeigen sich beispielsweise auch beim Absatz von großen Trekkingmodellen in Skandinavien oder in Amerika. Die Schweden von Haglöfs präsentieren zur OutDoor 2014 mit: "Nejd", einen neuen Rucksack, der mit einem Volumen von 50, 65 und 80 Litern deutlich über dem Volumenschnitt für Hiking oder Multifunktion liegt.
Nicht nur Rucksäcke, sondern auch das Reisegepäck erlebt einen Aufschwung: Nachdem im Vorjahr Pacsafe mit einer neuen Trolley-Kollektion den Anfang gemacht hat, folgt nun der schweizerische Rucksackspezialist Bach. Er zeigt in Friedrichshafen ein komplett neues Rollgepäck mit Formsperrholzrücken und Tragesystem. Voll im Trend bleiben auch die Taschen aus schwerem Tarpaulin. Tatonka verpasst seiner kompletten Linie ein "Facelifting" und ergänzt sie durch eine lässige Alternative: Den klassischen Seesack "Seaman" aus robustem Planenmaterial.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.