„Der Fuchs ist über´s Land gelaufen“, so sagt man im Großarltal, „und hat das einst satte Grün der Almwiesen in harmonische Rot-, Gelb- und Brauntöne verwandelt.“ Unzählige Tautropfen glitzern morgens im Sonnenlicht wie schillernde Kristalle. Die wärmende Sonne tut richtig gut nach den kühlen Nächten. Die klare Luft in den Bergen sorgt für eine schier endlose Fernsicht und der Wanderer kann das einzigartige Bergpanorama der Hohen Tauern bewundern. In den Bergen wird es ruhig, wenn selbst das Gebimmel der Kuhglocken von Tag zu Tag weniger, da das Vieh bereits zum Überwintern ins Tal getrieben wird. Die Farbenpracht der Wälder und der erste Schnee auf den höchsten Gipfel, all das macht den Herbst zur vielleicht schönsten Wanderzeit im Jahr.
Seit Oktober 2010 darf sich das Großarltal als erste Region im österreichischen Bundesland Salzburg mit dem Österreichischen Wandergütesiegel schmücken. Vergeben wird das Gütesiegel von der ‚Vereinigung zur Qualitätssicherung für Wandern in Österreich‘. Dabei muss man zahlreiche Richtlinien erfüllen. So wurden die Bergwege durch Neubeschilderung im Sommer 2006 noch sicherer. Alle Wege im Tal wurden neu beschildert, damit sich Wanderer und Mountainbiker auf ihren Wegen noch besser orientieren können und so sicher und mühelos an ihr Ziel kommen. Neben Wanderziel und Schwierigkeitsgrad gibt es auf den neuen Tafeln auch Infos über Gehzeit und GPS-Daten. An besonderen Stellen wurden übersichtliche Schautafeln errichtet. Und im Tal wurden 4 Lauf- und Nordic-Walking-Strecken mit einer Länge von je 6 – 10 km beschildert. Auf der Website des Tourismusverbandes finden Wanderer über 100 Tourentipps zu den beliebtesten Wanderrouten im Tal der Almen, gegliedert nach Länge und Schwierigkeitsgrad.
Das Großarltal mit seiner Nationalparkgemeinde Hüttschlag und dem Europadorf Großarl nennt sich mit Stolz und zurecht ‚Tal der Almen‘. Denn knapp 40 Hütten versorgen die Wanderer entlang der rund 400 km markierten Wanderwege mit selbst gemachten Köstlichkeiten. Hier, wo die Sennleute im Sommer alle Hände voll zu tun haben, um aus der köstlichen Milch glücklicher Kühe frische Butter und herrlichen Käse zu bereiten, herrscht im Herbst eine wunderbare Ruhe. Doch in den geöffneten Almen und Hütten kann man sich mit geräuchertem Speck, frischem Bauernbrot und traditionellen Hauswürsten stärken. Eine Besonderheit ist der für das Tal so typischen "Sauerkäse" – eine Art Graukäse, der nur hier im Tal gemacht wird. Und natürlich darf auch das berühmte Stamperl vom "Selber Brennt´n" nicht fehlen. Nicht alle dieser Almen und Hütten sind im Herbst noch geöffnet, doch hier findet man eine täglich aktualisierte Liste der geöffneten Almen.
Abwechslungsreich sind die Wandermöglichkeiten im Großarltal. Das Wanderdorf Großarl mit seinen sanften Almen und Grasbergen punktet bei Genusswanderern und Familien besonders mit seinem neuen Sport- & Freizeitzentrum mit Erlebnisschwimmbad und der „Gaudi-Alm“ – Salzburgs größtem Almenspielplatz. Das hochalpine Bergsteigerdorf® Hüttschlag hingegen lockt mit Adrenalin pur mit einigen herausfordernden Gipfeltouren wie etwa auf den Keeskogel (2.884 m, Bild unten) und den Weinschnabel (2.756).
Und für alle, die es noch sportlicher mögen, gibt es verschiedene Klettersteige. Ein Mythos wurde gebrochen: Galt die „Hüttschlager Wand“ bis dato auch für geübte Kletterer als schier unpassierbar, so führt nun seit dem Sommer 2009 der gesicherter Klettersteig „Kupfergeist“ durch die imposante Wand. 150 m senkrechter Fels, Schwierigkeitsgrad C – E. Das sind die beeindruckenden Eckdaten des Klettersteiges in Hüttschlag. Für Anfänger gibt es parallel einen etwas kürzeren und einfacheren Übungsklettersteig mit Namen ‚Gletschergoaß‘ (Schwierigkeitsgrad A – C, Länge: 150 m, Höhe: 50 m). 2012 neu dazugekommen ist der Klettersteig ‚Franzl‘ (benannt nach seinem Erbauer Richard Franzl) mit einer Länge von 400 Metern und einer Höhe von 210 Metern, Schwierigkeitsgrad: C – D. Weitere Klettermöglichkeiten im Großarltal bietet der Klettersteig ‚Bella Cascinaia‘ am Saukarkopf (2.048 m) und gleich ca. 10 unterschiedlich schwierige Kletterrouten am Schuhflicker (2.214 m) und dessen Vorgipfeln.
Für Fragen und weitere Informationen steht der Tourismusverband Großarltal gerne zur Verfügung.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.