Sanfte Hügel, mittelalterliche Städte, Weinberge, Olivenhaine, Zypressen und Schirmpinien, so stellt man sich die Toskana vor. Dazu kommen Kunst und Kultur in einer unglaublichen Fülle.
Bei einer Busreise lernt man viele mittelalterlichen Orte kennen und das Beste ist, man muss sich um nichts kümmern. Der Reiseleiter organisiert alles, die Besichtigungstour, die Stadtführungen, das Essen in Restaurants und dazu gibt es noch Einkauftipps.
Siena
Der Dom, der nicht fertig wurde
Der Auftakt der Toskana-Tour beginnt in Siena. Mit dem Bus geht es von Montecatini, dem Standort der Reise, auf der verheißungsvollen „Autostrada de Sol“ nach Siena und natürlich scheint die Sonne. Mit dem eleganten italienischen Stadtführer Paolo geht es in die 1226 erbaute Dominikanerkirche San Domenico. Katharina die Schutzpatronin der Dominikaner, überzeugte Papst Gregor XI., der damals im Exil in Avignon lebte, nach Rom zurückzukehren. Dafür wurde sie heiliggesprochen. Ihr Schädel wird in einem Marmortabernakel in einer Seitenkapelle aufbewahrt. Am Piazza Salimbeni hatte 1472 die älteste noch funktionierende Bank der Welt „Monte dei Paschi“ ihren Ursprung. Vor dem Renaissance Gebäude, des Palazzo Spannocchi von 1470, kann man wenn man den Kopf in den Nacken legt, unterhalb des Daches 18 überlebensgroße Köpfe aus Terrakotta bewundern, die zu den Menschen auf dem Platz herabschauen. Der Bauherr Ambrogio Spannocchi, der Freund des Papstes Pius II war, hat sich oben unter dem Dach neben antiken römischen Imperatoren und Kaisern verewigt.
Der Dom in weiß schwarz, in den Farben der Stadt
Auf dem höchsten Hügel von Siena steht der marmorverkleidete Dom Santa Maria Assunta. Schon 1210 wurde mit dem Bau begonnen, der immer wieder erweitert wurde. Es war geplant die Kirche zu verlängern, sie sollte die größte in Europa werden. Der Bau musste jedoch abgebrochen werden, da 1348 die Pest ausbrach. Nach der Pest wurde aus Geldmangel von der enormen Vergrößerung Abstand genommen. Im damals geplanten Seitenschiff, das nicht fertig wurde, ist heute das Dommuseum untergebracht. Die Fassade des Doms ist marmorverkleidet in den Farben schwarz und weiß, den Farben Sienas, gehalten. Giovanni Pisano hat die prachtvolle Fassade entworfen. Das berühmte Fußbodenmosaik im Dom ist weltweit der schönste Marmorfußboden.
Pizza und Pferderennen
Viele Bars, Cafés, Pizzerien, Eisdielen und das Rathaus mit seinem gewaltigen Turm, dem höchsten der Stadt, umrahmen den Piazza del Campo. Den Mittelpunkt des muschelförmigen Platzes krönt ein Brunnen. Eine Mittagspause ist fällig, das Ristorante Bandierino ist im Vergleich zu den anderen Restaurants und Bars am Platz bezahlbar und die Küche ist auch noch gut. Man sitzt unter Sonnenschirmen mit einem Blick auf den gesamten Piazza del Campo. Einmal im Jahr findet hier ein Pferderennen statt. Damit sich früher die Zünfte nicht untereinander verprügelten, wurde 1147 „Palio di Siena“, das spektakulärste Pferderennen der Welt, eingeführt. Zweimal im Jahr, am zweiten Juli und 16. August, kämpfen auf der Piazza del Campo die 17 Stadtteile gegeneinander. Jeder Stadtteil stellt einen Reiter und ein Pferd. Die Pferde werden ungesattelt geritten und Reiter wie Pferd tragen die Farben und Wappen des Stadtteils. Nach dem Start geht das Rennen dreimal um den Piazza del Campo.
Espresso im Café der Rockröhre
Nach dem Essen treibt die Neugier einen in das Café, über dem in großen Buchstaben „Gianna Nannini“ steht. Viele kennen die italienische Sängerin mit der rauen Stimme. Wer einen Espresso im Stehen trinkt kommt an der Theke schwer vorbei. Die kleinen Teilchen dort sind verführerisch und köstlich. Durch eine Landschaft mit Zypressen und Schirmpinien geht es am Weingut Antinori, das perfekt in einen Weinberg eingebaut wurde, an der Gucci-Zentrale vorbei und wieder zurück nach Montecatini, dem Stützpunkt der Toskana-Rundreise.
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Florenz
Stadt der Medici mit Dom, David und Glücksschwein
Der Bus wird mit der Bahn von Montecatini nach Florenz getauscht. Die Stadt mit ihren einzigartigen Bauwerken und ihren Kunstschätzen wird zu Recht als das Kulturzentrum Italiens bezeichnet. Gut, dass es eine Stadtführung gibt, es ist die Tochter Serena aus dem Funnemann Team. Mit der Familie der Medici kam im 15. Jahrhundert nicht nur die Familie, sondern auch die Stadt Florenz zu Macht und Reichtum. Die Medici waren 300 Jahre lang Kaufleute, machthungrige Bankiers, skrupellose Politiker aber auch bedeutende Kunstmäzene. Sie förderten berühmte Künstler und ließen grandiose Bauwerke errichten. Im 15. Jahrhundert wurden die meisten Paläste in Florenz gebaut. 1982 erklärte die UNESCO die Altstadt von Florenz mit ihren einzigartigen Baudenkmälern aus Gotik und Renaissance zum Weltkulturerbe. Nach dem Aussterben der Medici übernahmen die Habsburger die Herrschaft.
Glücksschwein und Kutteln
Wenn man am Neuen Markt, am Brunnen mit der Wildschweinstatue aus dem 17. Jahrhundert, eine Münze auf die glänzende Schnauze legt, diese runterfällt und ins Gitter rollt, dann hat man Glück, dann kommt man wieder nach Florenz. Es reicht auch wenn man an der immer glänzenden Schnauze reibt. An einem Verkaufsstand wird Trippa, das sind in Streifen geschnittene Kutteln in einer Semmel, angeboten. Trippa ist eine kleine Zwischenmahlzeit der traditionellen florentinischen Küche.
Brücke über den Arno für Selfies
Die Ponte Vecchio ist noch die einzig erhaltene Brücke über den Arno aus dem 14. Jahrhundert. Hier drängeln sich die Touristen um Selfies zu schießen. Auf der Brücke bieten Juweliere ihren Schmuck an. Früher hatten hier Metzger ihre Geschäfte, das wurde verboten, weil sie ihre Abfälle einfach in den Arno geworfen haben und so den Fluss verdreckten haben und der dann auch noch unangenehm roch.
Die Uffizien – exzellente Gemäldesammlungen
Das einstige Büro- und Amtsgebäude der „Galleria degli Uffizi“ beherbergt die größte Gemäldesammlung Italiens. Meisterwerke in der Sammlung sind die „Geburt der Venus“ von Sandro Botticelli, „Die Anbetung der Könige“ von Leonardo und „Bacchus“ von Caravaggio, „Venus von Urbino“ von Tizian und „Madonna del Cardelino“ von Raffael. Man muss unbedingt Eintrittskarten unter www.firenzemusei.it vorbestellen, denn die Warteschlangen sind elendig lang.
Rathaus mit David und Herkules
Vor dem Rathaus dem Palazzo Vecchio am Piazza della Signoria steht eine Kopie von Michelangelos berühmtem David. Diese David-Kopie ist eine Hauptattraktion von Florenz, hier trifft man Touristen aus der ganzen Welt. Unverdrossene Radfahrer schlängeln sich noch durch die Menge und Sightseeing-Gruppen machen sich den Platz streitig. Neben David steht Herkules von Baccio Bandinelli, der die Stärke von Florenz repräsentiert. Der original David steht in der Galleria dell’Accademia.
Dom mit roter Kuppel
Man kommt um die Ecke und ist überwältigt von der Pracht und Größe des Doms „Santa Maria del Fiore“. Es ist nicht möglich den Dom mit seiner roten Kuppel, dem Kampanile und der Taufkirche auf ein Foto zu bannen. Die rote Kuppel ist die erste selbsttragende Kuppel in dieser Größe und sie ist das Wahrzeichen von Florenz. Die Fassade des Doms ist ein Meisterwerk, das im 13. Jahrhundert begonnen wurde. Gleich daneben stehen Kampanile und Taufkirche, die um 1000 gebaut wurde. Im Innenraum des Doms überwältigt die Größe von 153 Meter Länge und 38 Meter Breite und das goldene Kuppelmosaik mit Christus als Weltherrscher.
Florenz Lifestyle
Florenz bietet nicht nur Gotik und Renaissance, sondern auch Lifestyle mit Mode und den Köstlichkeiten der toskanischen Küche. Edelmarken wie Armani, Dolce & Gabbana, Gucci, Prada, Louis Vuitton und Valentino findet man auf und um die Via de’ Tornabuoni herum. In Florenz kann man Lederwaren, Stoffe, Schmuck und Delikatessen einkaufen. Die weltlichen Genüsse kommen in Florenz nicht zu kurz, in der Markthalle wird alles angeboten, was in der Toskana produziert wird. Im ersten Stock kann man gleich die verschiedenen Gerichte der toskanischen Küche probieren. Man holt sie sich an einem der Stände Pizza. Pasta, Salate, Käse. Kuchen und Getränke und setzt sich an die Tische und Stühle in der Mitte. Die Mediterrane Küche mit Olivenöl, Tomaten, Fisch, Pasta und Gemüse ist gesund und zudem noch Weltkulturerbe.
Tipp: Das Kaufhaus Rinascente hat auf dem Dach ein Café mit einem Panorama-Überblick über die Altstadt.
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Pisa
Schiefer geht`s nicht
Vom Busparkplatz geht es an unzähligen Souvenirständen entlang und dann steht man plötzlich vor dem Platz der Wunder, der Piazza dei Miracoli mit Kathedrale, dem Schiefen Turm und der Taufkirche. Alle Bauten sind mit weißem Carrara-Marmor verkleidet, was sie perfekt vereint. Fotos werden von vielen Touristen vom schief stehenden Turm geschossen, sie strecken die Arme aus, so als ob sie den Turm stützen. Fast jeder kennt den weltweit bekannten Turm. Warum steht der Turm eigentlich schief? Schon kurz nach Baubeginn 1173, als das dritte Stockwerke fertiggestellt wurde, neigte sich der Turm nach Süden, denn er wurde auf sandigem und lehmigen Boden, auf Schwemmland gebaut. Beim Weiterbau wurde auf der Nordseite schwereres Baumaterial verwendet. Aber als der siebte Stock fertiggestellt wurde, musste der Bau 1278 wieder gestoppt werden. Erst 100 Jahre später konnte der Glockenturm fertig gestellt werden. 1993 mussten auf der Nordseite 600 Tonnen Bleibarren als Gegengewicht und Stahlbeton eingebaut werden. Der Erdboden wurde an der Nordseite abgetragen, damit sich die Schieflage verringert und Stahlseile wurden um den Turm gespannt. Nun steht der Kampanile noch immer schief, ist aber nicht mehr einsturzgefährdet. Natürlich wollte man als Ergebnis keinen geraden Turm. Nach 294 Stufen im Turm hat man vom 55 Meter hohen Turm einen guten Blick über die Altstadt von Pisa. Der Schiefe Turm von Pisa ist seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe.
Der Dom - Santa Maria Assunta
Im 11. Jahrhundert war Pisa eine Hafenstadt am Meer und eine mächtige und reiche Seefahrer Republik. Durch den Seesieg über die Sarazenen haben die Pisaner in Sardinien reiche Beute gemacht und sie für ihren Dombau verwendet. Dazu gehören auch die mächtigen Säulen in der Mitte, des fünfschiffigen Doms. Sie wurden von Sardinien auf Galeeren nach Pisa gebracht. Die Highlights im Dom sind die Marmorkanzel von Giovanni Pisano, das Mosaik in der Apsis mit Christus zwischen Maria und Johannes und das Grabmal von Kaiser Heinrichs VII. Die Taufkapelle mit ihren 54 Meter Höhe und einen Umfang von 107 Metern. sie ist eine der größten Taufkirchen der Christenheit. Auch sie steht schief, da sie so mächtig ist, fällt es aber nicht so auf, wie bei dem Kampanile.
Altstadt von Pisa
Das Leben in Pisa wird vor allem auch durch die Touristen, die aus aller Welt kommen und den rund 40.000 Studenten bestimmt. Die Altstadt ist Fußgängerzone, nur Pferdekutschen, einige Lieferautos und Fahrradfahrer drängeln sich zwischen die Besucher der Stadt. Alle Cafés und Restaurants haben Tische und Stühle unter Sonnenschirmen in der Fußgängerzone platziert. Die Piazza dei Cavalieri, der Platz der Ritter, beeindruckt mit ihren Bauten aus der Renaissance, sie ist einer der schönsten Plätze der Renaissance in Europa. Hier haben die Medici, die nicht nur in Florenz, sondern auch in Pisa regiert haben, ihre Macht demonstriert. Der Palazzo Cavalieri wurde im Auftrag der Medici als Sitz für die Ritter des Stephansordens umgebaut. Die Ritter hatten die Aufgabe die Sarazenenüberfälle abzuwehren und außerdem sollten sie die Macht der Medici-Fürsten in Pisa sichern. Heute ist in dem mit Wappen geschmückten und mit Sgrafitti dekorierten Haus eine Eliteuniversität untergebracht, die Napoleon einst ins Leben gerufen hat. Hier studieren 200 begabte Studenten, davon müssen 150 aus Italien sein, die nach einer Aufnahmeprüfung kostenlos studieren dürfen.
Spaziergang zum Arno und ins Ristorante
Am Uhrenturm vorbei geht es für einen Abstecher zum Arno, zum Garibaldi Platz. Garibaldi war Freiheitskämpfer, er hat 1861 Italien vereint. Das Ristorante mit seinem schattigen Garten ist der nächste Stopp. Es gibt zuerst eine Zucchinisuppe, Lasagne und Pasta mit Steinpilzen. Der Hauptgang ist Fritto Misto aus Tintenfischen und Scampis und als Nachtisch wird ein leckeres Tiramisu-Eis serviert. Natürlich kommt zum Abschluss ein Espresso. Nach dem opulenten Mahl gibt es noch genug Zeit um auf eigene Faust Pisa zu entdecken, dann geht es mit dem Bus wieder nach Montecatini zurück.
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Lucca
Stadtmauer und Amphi-Theater
Lucca ist genauso wie man sich eine toskanische Stadt vorstellt. Der mittelalterliche Stadtkern ist vollständig mit einer gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert umgeben. Betritt man Lucca muss man durch eines der Stadttore gehen. Hier geht alles einen Zacken ruhiger zu als in Florenz, Pisa oder Siena. Die vier Kilometer lange Stadtmauer wurde mit Bäumen bepflanzt und lädt zum Spazieren gehen, joggen oder Fahrrad fahren ein. Am meisten Spaß macht es jedoch durch die Gassen zu schlendern und Kirchen, Paläste, Türme und Plätze zu entdecken. Zwischendurch kann man immer wieder einen Stopp in einer der vielen Pasticcerias einlegen für die Lucca so bekannt ist. So kann man bei einem Espresso zum Beispiel in der Pasticceria Pinelli eine der vielen süßen Köstlichkeiten testen. Am Piazza Napoleone residierte Elisa Baciocchi, die Schwester Napoleons im Palazzo Ducale. Sie war nicht sehr beliebt in Lucca. Maria Louisa von Spanien, Herzogin von Lucca, dagegen war sehr beliebt. Ihr zu Ehren steht In der Mitte des Platzes ein Denkmal.
Am Platz der Ketten und Puccinis Geburtshaus
Der Piazza Michele wird auch Kettenplatz genannt, hier ist das lebendige Zentrum im Herzen der Altstadt von Lucca. Es ist der Lieblingsplatz der Lucceser, hier zeigt man sich und hier trifft man sich. Die Kirche San Michele Foro auf dem Platz ist aus dem 15. Jahrhundert. Ihre weiße und reich verzierte fünfstöckige Fassade, wird von einer großen Erzengelstatue gekrönt, sie sieht aus wie Zuckerbäckerei. Gleich in der Nähe können Puccini-Fans noch einen Blick auf sein Geburtshaus werfen. Puccini hat die weltberühmten Opern wie Tosca, La Bohème und Madam Butterfly komponiert. Im Museum sind Möbel, Noten und sein Pianoforte zu sehen.
Den Römern auf der Spur
Am Piazza del Anfiteatro spürt man den Hauch der Geschichte. Hier stand in römischer Zeit ein Amphitheater, das heute noch die ovale Form des Platzes zeichnet. Der Platz ist mit Wohnhäusern mit grünen Fensterläden umgeben, die im Mittelalter über den Mauern der Arena Häuser errichtet wurden.
Ein Kreuz geht auf Reisen
Man kommt nicht umhin noch einen Blick auf den Dom San Martino zu werfen. In einem Marmortempel ist das berühmte Holzkruzifix „Volto Santo“ aus dem 11. Jahrhundert zu sehen. Eine Legende erzählt, dass das Kreuz vom heiligen Nikodemus geschnitzt wurde und im 8. Jahrhundert vom Orient auf einem unbemannten Boot nach Italien gebracht worden ist. Es wurde in der Toskana an den Strand gespült und wurde von dort auf einem führerlosen Ochsenkarren nach Lucca gebracht.
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Castellina
Festungsgang und Weinbars
Auf einem Hügel umrahmt von Weinbergen liegt Castellina mit seiner kleinen trutzigen Burg und einer Festungsanlage von 1402. Durch die „Via delle Volte“ in der düsteren Festungsanlage kann man gehen. In dem Gang sind sogar ein paar urige Weinbars in den Berg eingehauen. Der Marktplatz vor dem Rathaus ist sehr idyllisch. Man hat einen guten Ausblick auf die hügelige Landschaft mit Wald und Weinbergen. In der Hauptstraße gibt es, da es ja eine Weingegend ist, viele Weingeschäfte und Bars. Die zum Wein passenden Produkte, wie Schinken, Käse, Salami, Pasta, Oliven, Obst, Gemüse und Gewürze, werden in kleinen Delikatessgeschäften angeboten. Natürlich kann man auch die üblichen Souvenirs kaufen. Hier hat man Zeit für ein ausführliches Gespräch bei einem Espresso oder einem Gläschen Chianti. In der Bergwelt kann man einfach die Ruhe auf sich wirken lassen.
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Greve
Torso eines nackten Mannes
Der große dreieckige Marktplatz, der Piazza Matteotti, ist wohl einer der schönsten Marktplätze der Toskana, man betritt ihn und fühlt sich gleich ist angekommen. Der ganze Platz wird von Häusern mit Arkaden umrahmt. In der Mitte steht das Denkmal des Giovanni da Verrazzano. Er wurde 1485 in der Nähe von Greve im Castello Verrazzano geboren. Er war ein italienischer Seefahrer und Entdecker und erkundete die Küste Nordamerikas, die New York Bay, Long Island, Maine, Rhode Island, Neuschottland und Neufundland. Eine weitere Reise führte ihn nach Brasilien, von seiner dritten Reise in die Karibik kehrte er nicht mehr zurück. Es heißt, er wollte von der Insel Guadeloupe Wasser holen und wurde von kannibalischen Indianern gefangengenommen und wurde wahrscheinlich verspeist.
Die Arkaden, die sich um den Marktplatz reihen spenden an heißen Tagen Schatten und bei schlechtem Wetter ist man dort beim Einkaufen vor dem Regen geschützt. Im Süden schließt die eher schlichte Kirche von Santo Croce aus dem 19. Jahrhundert den großen Platz ab. Zahlreiche Läden bieten eine große Auswahl an Weinen, Keramik und Nahrungsmittel an. Dazwischen gibt es viele Cafés in denen man einen Espresso oder „Café“, wie der Italiener kurz sagt, für einen Euro im Stehen trinken kann. Wer mag kann sich einen Cantuccini, einen knüppelharten Mandelkeks bestellen, den man allerdings im Vino Santo eintauchen muss. Doch das Beste sind die vielen Bänke von denen man kostenlos das Treiben auf dem Platz verfolgen kann. Viele Schwalben fliegen hektisch am Himmel über dem Platz herum. Nur die Schwalben sind hektisch, sonst ist hier alles ruhig und beschaulich. Jeden Samstagmorgen findet auf dem Platz ein großer Markt statt. Das Angebot reicht von Obst und Gemüse bis hin zu Kleidung, Werkzeug und Küchenutensilien.
Torso nackter Mann und Markttag
Vor dem Gebäude der Stadtverwaltung steht eine moderne Bronzeskulptur des polnischen Bildhauers Igor Mitoraj. Der Torso eines nackten Mannes ist sehr begehrt für Fotos und Selfies, manchmal muss man um ein Foto zu machen sogar anstehen. Die Stadtverwaltung war sehr fortschrittlich und mutig, dass sie diese moderne Skulptur ankaufte und aufstellen ließ.
Ein Tipp ist die Metzgerei „Macelleria Falorni“ für Fenchelsalami und Schinken.
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Chianti
Wein mit schwarzem Hahn
Waldige Hügel, Olivenhaine und Weinberge kennzeichnen das Chianti-Classico-Gebiet. Unweigerlich hat man das Lied: „Ja, der Chianti Wein...“ auf den Lippen. Als in den 50er Jahren die VW-Käfer aus Deutschland über die Alpen zum Camping rollten, gab es für zwei Mark einen Chianti in der Bauchflasche mit Bast, das war ein elendiges Gesöff. Heute gibt es strenge Weingesetze und noch strengere Kontrollen. Schon 900 vor Christus haben die Etrusker Wein gekeltert, mit Wasser verdünnt und mit Honig angereichert. Die Römer haben den Wein süß und stark hergestellt und auch der musste beim Ausschenken mit Wasser verdünnt werden. Außerdem kultivierten sie den Weinanbau, indem sie Weinberge anlegten.
Als klassisches Chianti-Gebiet darf nur die Toskana bezeichnet werden. Das dokumentiert ein schwarzer Hahn auf gelbem Feld auf der normalen Weinflasche, der Bordeaux-Flasche. Heute gibt es kaum noch Korbflaschen.
Il Gallo nero
Florenz und Siena waren soweit man denken konnte schon immer verfeindet, denn es gab erhebliche Grenzprobleme. Im 13. Jahrhundert entschieden sich nun die zwei Städte die Grenzprobleme zu lösen. In jeder Stadt solle beim ersten Hahnenschrei ein Reiter starten und zur gegnerischen Stadt reiten, der Treffpunkt der beiden Reiter sollte die neue Grenze markieren. Die Sieneser verwöhnten ihren weißen Hahn, sodass er fett und faul wurde. Die Leute in Florenz dagegen fütterten ihren schwarzen Hahn nicht und sperrten ihn in einen dunklen Raum. Der Hahn war so ausgehungert, sodass er schon lange vor Sonnenaufgang, nachdem eine brennende Kerze in seinen Raum gestellt wurde vor Hunger krähte. So konnte der Reiter aus Florenz früh starten. Kurz vor den Toren Sienas stießen die Reiter aufeinander und markierten damit die neue Grenze. So kam es, dass seit 1270 Florenz ein größeres Weinanbaugebiet hat als Siena. Seit 1924 wird der schwarze Hahn als Garant für die Chianti Classico Wein Qualität benutzt. Unter dem Siegel des Schwarzen Hahns darf man nur eigene Trauben keltern. Das Chianti-Gesetz aus dem 19. Jahrhundert legte 70 Prozent Sangiovese, 20 Prozent Canaiolo und 10 Prozent Malvasia, eine weiße Traube fest.
Alles über den Chianti Classico erfahren Sie hier...
Chianti
Weinprobe im Castello
Das Castello de Verranzzano aus dem 11. Jahrhundert liegt im Chianti-Gebiet 350 Meter hoch idyllisch auf einem Hügel. Die Aussicht geht so weit das Auge reicht über sanfte Hügel, Wälder und Weinberge. Eine Führung im Schloss und Weingut gibt eine Aufklärung über Chianti-Wein, den man am Ende auch probieren kann. In der Parkanlage, die zum Schloss gehört, gibt es ein großes Fischbecken, Kirschbäume und Zitronenbäume in Terrakottatöpfen.
Die Schatzkammern im Schloss sind die historischen Kellergewölbe mit großen Eichenfässern voll mit Chianti-Wein. Hier wird schon seit dem 12. Jahrhundert Chianti-Wein gekeltert. Im Raum in dem der Vin Santo getrocknet wird, sieht man im Frühling und Sommer nur leere Stangen. Eine große Kiste mit eingestaubten Weinflaschen, mit dem Geburtsjahrgang des Chefs, Luigi Giovanni Cappellini steht in einem der Gewölbe. Keiner darf den Staub wegwischen.
Giovanni Verrazzano
Ein Anker am Haus zeugt von der Geschichte eines berühmten Vorfahren, Giovanni Verrazzano. Er war im 16. Jahrhundert Entdecker- und Seefahrer. Auf seinen Reisen entdeckte er viele Küstengebiete in Amerika, er war der erste Europäer, der die Halbinsel Manhattan sah. Von seiner dritten Reise kam er nicht mehr zurück, denn kannibalische Indianer hatten ihn in der Karibik gefangen genommen, als er Wasser holen wollte.
Chianti Weinprobe
Zur Weinprobe gibt es eine deftige Brotzeit mit Wildschweinschinken, Salami, Schweinskopfsülze und Käse. Kleine toskanische Bratwürste aus Wild- und Hausschwein vom Grill sind perfekt zum Chianti. So ist man gestärkt für die Weinprobe. Zuerst wird ein Rosso Verrazzano, ein Chianti Wein aus Sangiovese, Merlot und Trebbiano serviert. Er schmeckt nach Beeren. Er lagert mindestens acht Monate in Eichenfässern und noch weitere Monate in der Flasche. Als Zweites kommt ein Chianti Classico DOCG, er ist der klassische Rotwein, hauptsächlich aus Sangiovese-Trauben. Er ist rubinrot und schmeckt nach Kirsche und roten Beeren. Er reift mindesten 18 Monate in Eichenfässern und vier Monate in der Flasche. Dann wird ein Chianti Classico Riserva DOCG kredenzt. Der Wein wird nur aus den besten Jahrgängen hergestellt und besteht aus Sangiovese und andern roten Trauben. Seine Farbe ist rubinrot und er schmeckt nach Früchten. Er lagert 24 Monate in Fässern aus Eiche und sechs Monate in der Flasche. Den krönenden Abschluss der Weinprobe macht der Vin Santo oder Vino Santo, die Trockenbeerenauslese, der aus weißen Trebbiano-Trauben gekeltert wird. Er ist bernsteinfarben und schmeckt nach Honig, Walnuss und Trockenobst. Er trocknet etwa drei Monate an Stangen und 36 Monate in Castello Fässern und 12 Monaten in der Flasche. Und wie immer gibt es einen Espresso zum Abschluss. Das Weingut Castello Verrazzano stellt auch noch Olivenöl, Weinessig, Grappa und Honig her.
Weitere Informationen zum Weingut Castello Verrazzano finden Sie hier...
Volterra
Alabaster und Gelati
Die Fahrt führt von der Autobahn auf der Landstraße nach Volterra an Weinbergen, Olivenhainen, Zypressen und an Wiesen vorbei. In den Wiesen blühen Margeriten und Klatschmohn. Volterra ist eine alte Etrusker Stadt, in der man noch ein paar Reste eines Stadttores, das „Porta all’Arco“ sehen kann.
Quirliges Zentrum
Auf dem Piazza dei Piori mit dem ältesten Rathaus in der Toskana, pulsiert das Leben. Es gibt Haken am Rathaus um Pferde anzubinden und das Maß, die Elle, ist eingeritzt, dies sind noch Zeugnisse der Vergangenheit. Viele prachtvolle Palazzi aus dem Mittelalter, reihen sich um den Platz, sie sind eine schöne Szenerie für eine Pause in einem der Cafés. Da fällt einem der hohe Turm, „Torre del Podestà“ auf, der „Porcellino“, Schweinchenturm von den Einheimischen genannt wird, weil er von einem Alabasterschwein im Gesims geziert ist. Am Piazza Priori beginnen viele Straßen mit Geschäften und Restaurants, hier kann man herrlich bummeln und shoppen. Wer eine Pizza, Pasta oder eine Kleinigkeit essen möchte, der geht am Besten in kleine Nebenstraßen, dort ist alles ein bisschen preiswerter.
Madonna mit dem goldenem Schuh
Beim Eintritt in den Dom „Santa Maria Assunta“ fällt einem zuerst die prachtvolle Kassettendecke auf. Am Ausgang steht eine Madonnenfigur, deren linker Schuh golden glänzt, weil er schon so abgerieben ist. Es soll Glück bringen, wenn man über den Schuh streicht.
Teatro Romano
Von Volterra aus hat man eine gute Aussicht auf das tieferliegende „Teatro Romano“, das im 1. Jahrhundert n. Chr. entstand. Teile der Tribüne, die Bühne und die Ruinen der Thermen sind noch erhalten. Man kann sich gut vorstellten, wie damals ein Theaterstück aufgeführt worden ist. Oberhalb des römischen Theaters haben sich viele Juweliere angesiedelt, die edlen Schmuck im Stil der Etrusker herstellen.
Alabaster
Etwas ganz besonderes in Volterra sind die vielen Alabaster Werkstätten. Schon die Etrusker haben den Alabaster verarbeitet. In den Werkstätten in Volterra darf man zusehen wie die Handwerker den Alabaster zu Vasen, Schalen, Lampen und Skulpturen verarbeiten. Da gibt es Obst aus Alabaster, das täuschend echt aussieht. Der Alabaster wird in der Nähe im Tagebau abgebaut. Der glatte und seidig glänzende Alabaster stand schon immer für Schönheit und Ästhetik. Der Ausspruch „Eine Haut wie Alabaster“ kommt von daher.
Gefängnis in der Fortezza
Ein kurzer Spaziergang führt zum Park, in dem an vielen Stellen Ausgrabungen stattfinden. Die Burg von Volterra, die Fortezza, ließ Lorenzo de’ Medici 1472 bauen. Die Festung wird schon seit langem als Gefängnis genutzt.
Tipp 1: Das Etruskische Museum „Museo Etrusco Guarnacci“ in Volterra ist sehenswert mit vielen Exponaten der Etruskerzeit wie Graburnen, Goldschmuck, Bronzefiguren und Votivfiguren.
Tipp 2: Eine „Volterra Twilight Tour“, ist eine Führung der anderen Art. Es geht auf den Spuren des Twilight Buchs „New Moon“ von Stephenie Meyer und der Verfilmung durch Volterra. Der Vampirfürst Volturi soll hier im Pallazzo Viti gewohnt haben. Der Uhrenturm, die Stadtmauern und der Eingang des Palazzo Viti gehören zum Rundgang mit vielen Informationen über die Schritte von Edward und Bella. Im Tourismusbüro gibt es eine extra Twilight-Karte.
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San Gimignano
Stadt der Türme
Im Mittelalter war die Toskana Schauplatz blutiger Kriege und Eroberungen. Als sich ab dem 12. Jh. republikanische Stadtstaaten gründeten, verlagerten sich die Schlachten der rivalisierenden Adelsfamilien in die Gassen innerhalb der Stadtmauern, deshalb wurden die Palazzi wie Festungen gebaut. Wer den anderen überlegen sein wollte, baute hohe befestigte Türme. Wer viel Geld hatte, baute einen höheren Turm, als der Turm des feindlichen Nachbarn, der falls er angreifen wollte, mit kochendem Pech und Felsbrocken überschüttet oder mit Pfeil und Bogen beschossen wurde. 72 Türme gab es noch am Ende des Mittelalters in San Gimignano. Das vollkommen erhaltene Stadtbild hat heute immerhin noch dreizehn Türme. Nicht umsonst wird San Gimignano das „Manhattan des Mittelalters“ genannt. 54 Meter war das Maß aller Dinge, das wurde 1311 mit dem Bau des Rathausturms „Torre Grossa“, der dicke Turm, festgelegt. Es durfte kein Turm höher sein, als der Rathausturm. Nach dem Ausbruch der Pest 1353 wurden keine Türme mehr gebaut und San Gimignano wurde von Florenz regiert.
Fina, die Schutzpatronin
Eine große Freitreppe führt zur romanischen Kirche Maria Himmelfahrt am Plaza del Duomo. Sehenswert in der Kirche sind vor allem die Fresken mit Szenen aus dem alten und neuen Testament aus dem 14. Jahrhundert eines Seneser Künstlers. Die Schutzheilige der Stadt ist die Bauerntochter Fina, der Wunder nachgesagt werden. Sie war ein frommes Waisenkind, das schwer krank war. Acht Tage vor ihrem Tod im Alter von fünfzehn Jahren sah sie Papst Gregory als Vision. Acht Tage vor ihrem Tod im Jahre 1253 läuteten von alleine die Glocken und malvenfarbene Blumen blühten in San Gimignano. Ein blinder Chorknabe hatte die Füße Finas berührt und konnte wiedersehen und eine Krankenschwester hat eine Hand Finas berührt und ihre Lähmung verschwand. Der Sarkophag der Fina steht in einer Seitenkapelle, die ein Meisterwerk der Renaissance.ist.
Das beste Eis weltweit
Der „Piazza della Cisterna“, mit dem Ziehbrunnen aus dem 13. Jahrhundert, ist der Mittelpunkt in San Gimignano. Zuerst fällt einem eine Menschenschlange auf, sie stehen vor der besten Eisdiele der Welt „Gelateria Dondoli“. Obwohl die Schlange fast bis zur Zisterne reicht, geht es schnell bis man sein Eis bekommt, denn sechs Verkäufer bedienen blitzschnell. Manche sagen Schokolade ist die beste Sorte, andere behaupten Grapefruit mit Champagner ist unschlagbar, aber das muss man einfach selber ausprobieren. Die Via San Giovanni ist die Einkaufsstraße für Souvenirläden, Delikatessenläden, Eisdielen und Cafés.
Tipp: Im Bazar dei Sapori kann man Wildschweinsalami kaufen, entweder mit Knoblauch oder Fenchel.
Bazar dei sapori, Via San Giovanni, 8, 53037 San Gimignano, Italien, Tel.: 0039-0577-942021, www.bazardeisapori.it
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Montecatini
Hotelbasis und Thermenort
Vom Hotel Toretta im Kurort „Montecatini Terme“ werden täglich Ausflüge mit dem Bus und einmal mit dem Zug in die Toskana unternommen. Der Thermenort ist der bekannteste in Italien. Die Etrusker vor 3.000 Jahren und anschließend die Römer haben schon von der Heilkraft der Quelle gewusst und sie genutzt. In Montecatini gibt es neben Thermalbädern und Fango, die berühmten Trinkkuren. Eine Quelle hilft bei Leber- und Gallenleiden und die andere Quelle bei Magen- und Darmleiden. Der Kurgast trinkt zumeist am Morgen in den schönen Wandelhallen auf nüchternen Magen das Wasser in kleinen Schlucken. Um die Jahrhundertwende kam die mondäne Gesellschaft und der Adel nach Montecatini. Die Kuranlage mit ihrem großen Kurpark hat einen schlossähnlichen Charakter. 22 Mal war Giuseppe Verdi im Urlaub in Montecatini und hat seine Oper „Othelllo“ hier beendet. Pucchini komponierte in Montecatini 1895 die Oper „La Boheme“.
Montecatini Alto
Mit der Standseilbahn „Funicolare“ geht es bequem in zehn Minuten nach Montecatini Alto. Die Bahn ist von 1898, die Holztüren werden noch per Hand geschlossen. Oben angekommen hat man einen genialen Ausblick auf Montecatini und die weite Ebene. Man glaubt, die Zeit ist im Mittelalter stehengeblieben. Das vermitteln die Festungsanlage, mehrere mittelalterliche Türme und die Kirche aus dem 12. Jahrhundert. Außerdem ist Montecatini Alto autofrei. Es gibt ein paar Cafés, Restaurants und ein kleines Theater. Besonders schön ist es den Sonnenuntergang in Montecatini Alto zu genießen.
Weitere Informationen zu Montecatini Alto finden Sie hier...
Hotel Torretta
Man spricht deutsch
Das Hotel Torretta in Montecatini, der Thermenort in der Toskana, hat einen schönen Garten, große Terrassen, ein Schwimmbad und einen Whirlpool. 1963 wurde das Hotel von Dante Simoncinis Großvater gebaut. Das Hotel liegt zentral in der Toskana und ist ein idealer Stützpunkt für tägliche Besichtigungstouren. Der Großvater sprach schon deutsch, da er in den 30er Jahren eine Zeit in Berlin in einem italienischen Restaurant gearbeitet hatte. Zuerst kamen Kurgäste, heute dageben kommen mehr Kultur- und Wandergäste. Seit 1978 leiten in der zweiten Generation die Geschwister Dante und Simonetta Simoncini mit ihren Ehepartnern das Hotel. Der Sohn Gabriel ist schon die dritte Generation und arbeitet auch schon im Hotel. Dante spricht auch perfekt deutsch, er hat es in der Schule gelernt und in Köln studiert. Man fühlt sich wohl im Hotel, weil fast das ganze Personal deutsch spricht und schon seit Jahrzehnten im Haus arbeitet.
Vito kocht toskanisch
Der Chefkoch Vito Conenna ist schon seit 23 Jahren im Hotel. Er kocht überwiegend toskanisch, es ist also zumeist eine leichte mediterrane Küche mit kaltgepresstem Olivenöl und den Weinen der Region. Die Toskana liegt am Meer und ist im Landesinneren bewaldet, so ist die Küche sehr abwechslungsreich. Zur Begrüßung im Hotel Torretta gab es einen Schaumwein aus der Fass-, statt aus der Flaschengärung, deshalb darf er nicht Prosecco genannt werden, sondern Frizzante. Die Auswahl beim Frühstück ist grandios. Es gibt Rühreier, Schinken, Salami, verschiedene Käsesorten, Marmelade, Honig, Müsli, Tomaten, Croissants, frisch gebackenen Kuchen und sogar Vollkornbrot. Es ist herrlich nach einer Besichtigungstour im Garten des Hotels einen Frizzante vor dem Abendessen zu trinken. Das Abendessen besteht aus einem Salat- und Antipasti-Buffet, danach wird eine Suppe serviert. Beim Hauptgang hat man immer die Wahl zwischen Fleisch, Fisch oder vegetarisch. Der Nachtisch wird am Tisch serviert und Käse gibt es wieder am Buffet. Einen Espresso oder Grappa kann man sich an der Bar gönnen. Manchmal serviert Dante einen Vin Santo, einen Dessertwein aus der Toskana. Zum Hotel gehören Olivenhaine mit 400 Bäumen, so wird das eigene Olivenöl in der Hotelküche verwendet.
Hotel Torretta: www.hoteltorretta.it
Funnemann das Reiseführer-Team
Als Stadtkind hat Raimund Funnemann schon als kleiner Junge immer von einem Bauernhof geträumt. Während seiner Bundeswehrzeit hat er an einem Wochenende Freunde in Krefeld besucht. Dort hat er die Italienerin Angela kennengelernt, die gerade ein Praktikum in Deutschland absolvierte. Das war Liebe auf den ersten Blick. Raimund Funneman hatte eigentlich vo Geschichte zu studieren, doch sein Fernweh machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Er arbeitete einige Jahre als Produkttester bei namhaften Reiseveranstaltern, bevor er sein eigenes Büro veröffentlichte.
Seine Themen waren Alaska und Kanada. Inzwischen hatte er auch Angela geheiratet und Serena eine Tochter bekommen. Doch dann kam der Wunsch nach einem Bauernhof wieder, doch die Bauernhöfe im Allgäu waren zu teuer. Da seine Frau Italienerin ist und Raimund Funnemann die Gegend um Florenz und Siena durch viele Urlaube schon zu schätzen wusste, hat er dort einen Bauernhof gesucht. In Vinci, im Geburtsort von Leonardo da Vinci, hat er einen 250 Jahre alten Bauernhof gefunden. Zum Bauernhof gehören heute Olivenbäume, Weinberge, Schafe, Hühner, Enten und Tauben. Ja, natürlich hat er einen Hund und eine Katze. Er liebt das gesunde Leben auf dem Land. Morgens holt er die frischen Eier aus dem Hühnerstall und ab und zu wird ein Huhn geschlachtet, das biologisch gehalten wurde. Das eigene Olivenöl und der eigene Wein runden die biologische Landküche ab. Raimund Funnemann hat als staatlich geprüfter Touristik-Dolmetscher eine Firma in Italien gegründet. Er, seine Frau und seine Tochter machen Reiseleitungen und Städteführungen in deutscher Sprache in der Toskana. Zweimal im Jahr fährt Raimund Funnemann nach Deutschland, um Verwandte und Freunde zu besuchen und um auf Messen Vorträge über die Toskana zu halten, wie zum Beispiel auf der Messe f.re.e in München bei Geldhauser, dem Münchner Busunternehmer.
Organizzazione Funnemann, www.toscanareisenfunnemann.com, r.funnemann@gmail.com
Tel.: 0039-335372891
Fazit: Geschichte und Kunst gibt es in der Toskana in einer unglaublichen Vielfalt. Dazu kommt die typische Landschaft mit mittelalterlichen Städten und Dörfern, sanften Hügeln mit Weinbergen, Olivenhainen, mittelalterlichen Dörfern, Zypressen und Schirmpinien. Die toskanische Küche und der Chianti-Wein machen den Aufenthalt zu einem lukullischen Erlebnis.
Kontakt:
Veranstalter Geldhauser Busreisen www.geldhauser.de
Hotel Toretta in Montecatini, www.hoteltoretta.it
Berühmte Persönlichkeiten der Toskana
Pinocchio, die Holzfigur mit der langen Nase
Die wohl weltweit bekannteste Persönlichkeit der Toskana ist wohl Pinocchio, die Holzfigur mit der langen Nase. Der italienische Autor Carlo Collodi, eigentlich Carlo Lorenzini, der 1826 in Florenz geboren wurde und 1890 in Florenz starb, hat die Figur erfunden. Sein Pseudonym kommt vom Dorf Collodi, in dem er einen großen Teil seiner Kindheit verbrachte. Den Erfolg seines Romans hat er leider nicht mehr erlebt. Der Tischer Antonio wollte eine Figur aus dem sprechenden Holzstück schnitzen. Doch Antonio war das Stück Holz nicht geheuer und er schenkt es seinem Freund, dem Holzschnitzer Geppetto. Als dieser die Puppe fertig geschnitzt hatte, erwacht sie zum Leben und reißt aus, macht nur Dummheiten und geht nicht zur Schule.Eine Fee verspricht Pinocchio, dass er ein richtiger Junge aus Fleisch und Blut werden kann, wenn er ein ehrlicher und verantwortungsbewusster Junge wird. Nach vielen Abenteuern und der Einsicht Verantwortung zu übernehmen, wachte Pinocchio eines Tages auf und wurde ein richtiger Junge.
Medici Die Familie der Medici aus Florenz bildete vom 15. bis 18. Jahrhundert eine einflussreiche Dynastie, aus der Großherzöge der Toskana, Päpste und zwei Königinnen von Frankreich, hervorgingen. Die Medicis sind mit Texthandel zu Geld und Reichtum gekommen, außerdem gründeten sie ein modernes Bankwerden. Lorenzo de’ Medici, lebte von 1449 bis 1492, er förderte die Literatur, Malerei und Bildhauerei, darunter die Werke von Sandro Botticelli und Michelangelo. Unter den Medicis wurde Florenz als bedeutende Kunststadt zur Wiege der Renaissance.
Dante Alighieri, ist der Autor der „Göttlichen Komödie“ „La Divina Commedia“. In diesem aus insgesamt hundert Gesängen bestehenden Werk schildert er das Leben nach dem Tod und behandelt dabei jedoch auch aktuelle Themen seiner Zeit. Dante Alighieri wurde 1265 in Florenz geboren und starb 1321 in Ravenna. Er hat sich in Florenz politisch engagiert und war Mitglied des Stadtrats. Durch die Konflikte zwischen verschiedenen Adelsgruppen wurde er zum Verlassen seiner Heimatstadt gezwungen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im norditalienischen Ravenna, wo er auch die „Göttliche Komödie“ vollendete.
Leonardo da Vinici wurde 1452 in Vinci geboren. Er war Maler, Bildhauer, Baumeister, Zeichner und Naturforscher, und gilt als der Meister der Renaissance. Von 1482 bis 1499 arbeitete er in Mailand. In dieser Zeit ist „Das letzte Abendmahl“ entstanden. Leonardo da Vinci befasste sich auch mit der menschlichen Anatomie, dem Vogelflug, Geologie und Botanik sowie mit Mathematik und Physik, das bezeugen viele technische und naturwissenschaftliche Zeichnungen. Von 1501 bis 1508 lebte er in Florenz und malte dort sein bekanntestes Werk, die „Mona Lisa“. Bis zu seinem Tod 1519 lebte er auf Einladung von Franz I. von Frankreich, drei Jahre im Schloss Clos Lucé bei Amboise in Frankreich. Bis zu seinem Tod war sein Bild Mona Lisa immer in seinem Besitz.
Niccolò Machiavelli wurde 1469 in Florenz geboren. Er war Politiker, Staatstheoretiker, Philosoph, Dichter und Schriftsteller. Von 1498 bis 1512 war er Mitglied der Stadtkanzlei in Florenz und unternahm viele Reisen ins Ausland. Durch die Medicis verlor er 1512 seine Ämter und wurde noch zu einer Haftstrafe verurteilt, Der Grund soll ein Komplott gegen die Medicis gewesen sein. Er zog sich 1513 auf sein Landgut zurück, wo er sein bekanntestes Werk „Il principe“, „Der Fürst“ verfasste. Seine Texte, die sich mit den Themen Macht und politische Herrschaft beschäftigen, hatten einen nachhaltigen Einfluss auf das politische Denken bis in die Neuzeit. Niccolò Machiavelli starb 1527 in Florenz.
Michelangelo Buonarroti wurde 1475 in Caprese geboren und starb 1564 in Rom. In Florenz wurde er zum Maler und Bildhauer ausgebildet. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Renaissance. Außerdem war er Architekt und Dichter. In Rom schuf er die Statue „La Pietà“. 1502 bis 1504 lebte Michelangelo erneut in Florenz, hier entstand der weltberühmte „David“, eine über vier Meter große Marmorskulptur. Anschließend ging er wieder nach Rom und malte die weltbekannten Fresken an der Decke der Sixtinischen Kapelle.
Galileo Galilei wurde 1564 in Pisa geboren und starb 1642 in Arcetri. Er war Mathematiker, Physiker, Astronom und Philosoph. Er wurde trotz seines fehlenden akademischen Abschlusses Mathematikprofessor. Man sagt, dass er am schiefen Turm von Pisa bereits die Fallgesetze entdeckte. Anschließend widmete er sich anschließend der Sternenbeobachtung. Aufgrund seiner Forschungen bestätigte er die Theorie von Kopernikus, dass die Sonne als Zentrum gilt, um das sich die Planeten und die Erde bewegen.1633 wurde er, nachdem er die Kopernikus Theorie veröffentlichte, von der katholischen Kirche angeklagt und zu unbefristetem Hausarrest verurteilt. Außerdem musste Galilei seiner Lehre abschwören. Er soll jedoch nach dem Prozess den berühmten Satz geäußert haben „Und sie bewegt sich doch“.
Giacomo Puccini wurde 1858 in Lucca geboren und starb 1924 in Brüssel. Er komponierte mehrere weltweit bekannte Opern, wie „Manon Lescaut“, „La Bohème“, „Tosca“ und „Madame Butterfly“, die heute noch viel aufgeführt werden. Seine letzte Oper “Turandot“ konnte er nicht mehr beenden, sie wurde erst im Jahre 1926 nach seinen Skizzen von dem Komponisten Franco Alfano vollendet.
Über den Autor*Innen
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.