Auf Schäferspuren über die Schwäbische Alb

Wandern mit Schäfer (Wandern durch Urzeit, Eiszeit und Kultur Der Albschäferweg auf der Schwäbischen Alb) - (c) Heiko Grandel

Am nordöstlichen Ausläufer der Schwäbischen Alb führt der Albschäferweg in der Heidenheimer Brenzregion auf 158 Kilometern über ausgedehnte Wacholderheiden, durch dichte Wälder, vorbei an Schafhöfen, Zeugnissen der Erdgeschichte und kulturellen Denkmälern von Weltrang.

Wer die Landschaft im schwäbischen Landkreis Heidenheim einmal näher kennenlernt, wird ihrem Charme sicher erliegen. Der typische Wechsel von Wäldern und Wacholderheiden auf sanften Hügeln, ist mit ein Ergebnis von Jahrhunderten der Wanderschäferei.

Ihren Spuren folgt der Albschäferweg (www.albschaeferweg.de) auf zehn Etappen. Der vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnete Qualitätswanderweg führt auf naturnahen Wegen zu Schafhöfen, über weitläufige Heiden, artenreiche Kalkmagerrasen und in die prächtigen Mischwälder der Schwäbischen Alb. Mit etwas Glück findet man sich bald inmitten einer Schafherde und im Gespräch mit einem der etwa ein Dutzend hauptberuflichen Schäferinnen und Schäfer.

Die sogenannten „Zeitspuren“ ergänzen den Albschäferweg als Tages-Rundwege und bieten die perfekte Möglichkeit, die abwechslungsreiche Landschaft der Heidenheimer Brenzregion abschnittsweise zu erkunden. Jede Zeitspur hat ihren ganz besonderen Reiz und erzählt Geschichten aus Urzeit, Eiszeit und Kultur.

Die Route des 158 Kilometer langen Albschäferwegs startet in Giengen an der Brenz, der Geburtsstadt von Margarete Steiff, wo sich Groß und Klein auf ein spannendes Museum über die Geschichte der Steiff-Tiere freuen können. Die Wanderer folgen den Brenzauen, passieren das Hürbetal, streifen prächtige Wälder und überqueren duftende Heiden. Erster Zielpunkt ist der Vogelherd im UNESCO Welterbegebiet „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“. Auf dem Weg nach Anhausen, dem Endpunkt der zweiten Etappe, lädt der Blick vom Falkenstein auf das Eselsburger Tal ebenso ein, wie ein Besuch der Charlottenhöhle, der längsten begehbaren Schauhöhle der Schwäbischen Alb.

Einen faszinierenden Blick in die Urgeschichte bietet das Kliff bei Heldenfingen auf der Gerstetter Alb, wo vor Jahrmillionen die Küstenlinie des Molassemeeres lag. Über die weitläufige Albhochfläche geht es an den Rand des Steinheimer Beckens. Vor etwa 15 Millionen Jahren schlug hier ein Meteorit ein und prägte die heute einzigartige Flora am Kraterrand.

Über das wildromantische Wental mit seinen schroffen Felsen gelangt man durch dichte Wälder nach Königsbronn, wo am Brenzursprung klares Quellwasser die müden Beine erfrischt. Schloss Hellenstein, das Wahrzeichen der Kreisstadt Heidenheim, erlaubt weite Blicke ins Brenztal, wo sich Natur und Siedlung noch die Waage halten.

Traditionsreiche Schafzüge führen im Anschluss auf das so herbe wie landschaftlich reizvolle Härtsfeld, in dessen Mitte sich die Abtei Neresheim erhebt. Die von Balthasar Neumann errichtete Abteikirche gilt als einer der bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarocks. Weniger opulent, aber mit echten Rittercharme ausgestattet, ist die Stauferburg Katzenstein bei Dischingen. Die alte Burganlage lädt ebenso wie der nahe gelegene Härtsfeldsee zu einer ausgiebigen Pause ein.

Auf dem letzten Abschnitt durch das Egautal und die angrenzenden bayerischen Wälder eröffnen sich schon wieder Blickachsen in Richtung Donautal, bevor die Wanderer schließlich zurück zum Ausgangspunkt in Giengen kommen.

Weiter Informationen finden Sie hier...

Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.