Schneeschuhwandern kann jeder. Egal ob groß oder klein, ob jung oder alt, ob leicht oder schwer, sportlich oder untrainiert. Wer gehen kann, kann sich auch mit Schneeschuhen fortbewegen. Was man als Anfänger trotzdem beachten und wissen sollte, erklären die Tiroler Verleiher und ein Video-Tutorial.
Mit sinnvoller Ausrüstung macht es noch mehr Spaß
Wer auf Schneeschuhen durch die Tiroler Winterlandschaft wandert, dem ist ein einzigartiges Naturerlebnis garantiert. Einfach querfeldein, durch den Wald oder auf einen Berg. Dem Schneeschuhwanderer sind in Tirol keine Grenzen gesetzt. Was man vor dem Start beachten sollte: Wasser- und winddichte Outdoorbekleidung verhindert das Auskühlen. Jeans sind eher ungeeignet, da die Hosenbeine im tiefen Schnee nass und kalt werden. Ebenso wichtig: wasserdichte Winterschuhe, schließlich stapft man durch den Schnee. Hilfreich für Halt und Gleichgewicht sind Wanderstöcke. Am besten Teleskopstöcke, die lassen sich je nach Schnee- und Geländebeschaffenheit anpassen. Ein breiter Teller am Stockende verhindert zu starkes Einsinken. Unbedingt Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor benutzen. Die Höhenlagen in Tirol intensivieren die UV-Strahlung – auch bei leicht bedecktem Himmel. Im Rucksack sollte man immer genügend zu trinken dabei haben (bei Kälte verliert man genauso viel Flüssigkeit wie bei Wärme), Mütze und Handschuhe, eine Sonnenbrille und eine warme Jacke.
Im Parallelschritt durch den Tiefschnee
Die Technik beim Schneeschuhwandern ist kinderleicht. Man kann sich in den Tiroler Tallagen ebenso fortbewegen, wie bergauf und bergab. In vielen Hotels können sich die Gäste Schneeschuhe ausleihen und auch an geführten Touren teilnehmen. Nach dem Festschnallen der Schneeschuhe bieten sich folgende Gangarten an: Parallelschritt – im flachen Gelände. Auf einen breitbeinigen Gang achten, da man sich sonst auf die Schneeschuhe tritt. Treppenschritt – für Anstiege. Mit dem Fußballen zuerst auftreten, wie beim Treppensteigen. Die Steigeisen unter dem Schneeschuh geben genügend Halt. Grätschschritt – bei schwerem Schnee. Die Fußspitzen leicht auswärts drehen, so sinkt man bei wärmeren Temperaturen weniger ein und rutscht am Hang nicht so leicht ab. Gleitschritt – für Abstiege. Mit den Stöcken das Gleichgewicht halten und bei jedem Schritt den Schneeschuh ein bisschen mitrutschen lassen und dabei in die Knie gehen. Weiter Tipps finden Sie im Video unten.
Die schönsten Tourenvorschläge für Schneeschuh-Anfänger
Achensee/Pertisau: Schneeschuhtour Rodelhütte. Die gut fünf Kilometer lange, leichte Runde, für die man etwa drei Stunden benötigt, führt unterhalb des Zwölferkopfes durch den verschneiten Wald. An verschiedenen Aussichtspunkten eröffnen sich immer wieder Ausblicke auf den Achensee und den Ort Pertisau. Nach 215 Höhenmetern wartet die bewirtschaftete Rodelhütte für eine gemütliche Einkehr. Extra-Tipp: Nach der Schneeschuhtour eine Spa-Behandlung mit dem ortstypischen Tiroler Steinöl im Hotel Wiesenhof. Wie das Tiroler Steinöl hergestellt wird, erfährt man übrigens am besten im Vitalberg in Pertisau.
Osttirol: Schneeschuhtour Taurer Talboden. Wer die Augen offen hält, kann bei dieser Tour immer wieder Tierspuren erkennen und mit etwas Glück auch die Tiere dazu – Gämsen, Steinbock oder sogar einen Steinadler. Auf dieser leichten, drei Kilometer langen Wanderung muss man nur 50 Höhenmeter überwinden. Achtung: Vorher unbedingt zur Lawinengefahr informieren.
Extra-Tipp: Hauben-Pizzeria Saluti in Matrei – Pizza und andere Speisen auf Sterneniveau. In modernem Tiroler Design übernachtet man im Hotel Hinteregger in Matrei.
Kitzbüheler Alpen: Schneeschuhtour Hagstein. Die fast fünf Kilometer lange Rundtour mit 167 Höhenmetern bergauf ist in etwa 2,5 Stunden zu schaffen. Durch den Fichtenwald geht es hinauf zum Gasthof Hagstein, wo man einen tollen Ausblick in der Bergwelt der Kitzbüheler Alpen hat. Extra-Tipp: ein Besuch auf der Husky-Ranch Angerberg, wo man einen ganzen Tag mit Husky buchen und erleben kann, inklusive Schnupperfahrt mit dem Hundeschlitten. Stylisch übernachtet man im modernisierten 4-Sterne-Hotel und Wirtshaus Post in St. Johann.
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.