Hinab zur tosenden Partnachklamm
Der Eckbauer bei Garmisch ist ein Aussichtsberg mit fulminantem Blick auf Zugspitze, Alpspitze, Wettersteinwand und das Karwendelgebirge. Von der Bergstation der Eckbauerbahn aus wandern wir zum Berggasthof Eckbauer und von dort in Serpentinen zum Forsthaus Graseck hinab. Über Almwiesen und durch den Wald geht es hinunter zur Partnach. Wir durchqueren die spektakuläre Felslandschaft der Klamm und erleben ein besonderes Naturschauspiel. Diese Wanderung bietet viele großartige Ausblicke auf das Wettersteingebirge und eine sehr abwechslungsreiche Landschaft.
Talort: Garmisch-Partenkirchen, 708 m.
Ausgangspunkt: Gebührenpflichtiger Parkplatz an der Eckbauerbahn beim Olympia-Skistadion in Partenkirchen, 730 m.
Anfahrt: Mit dem Auto von München kommend auf der A 95 Richtung Garmisch-Partenkirchen, ab Autobahnende bei Eschenlohe auf der B 2 bis Garmisch-Partenkirchen. Nach dem Tunnel bei Farchant in Richtung Partenkirchen / Mittenwald. Der Beschilderung zum Skistadion folgen (Navi: Wildenauerstraße / 82467 Garmisch-Partenkirchen). Mit der Bahn ab München Hbf. Stündliche Verbindung nach Garmisch-Partenkirchen Bhf. (ca. 1.30 Std. Fahrzeit). Vom Bahnhof mit dem Bus Richtung Klinikum bis zur Haltestelle Skistadion.
Eckbauerbahn: Betriebszeit täglich 9.00–16.30 Uhr, Tel. 08821/3469, www.eckbauerbahn.de.
Gehzeit: 2.00 Std.
Distanz: 6 km.
Höhenunterschied: Gut 500 m im Abstieg.
Anforderungen: Diese Wanderung führt ausschließlich bergab. Bis auf eine etwas steilere Passage von 1000 m nach dem Gasthof Eckbauer ist das Gefälle moderat. Bei Knieproblemen empfiehlt es sich, die Tour in entgegengesetzter Richtung zu gehen. Allerdings ist für den Aufstieg eine gute Kondition von Vorteil. Die Route führt über gepflegte Wander- und Almfahrwege sowie zahlreiche Treppenstufen. In der Klamm ist der Boden oft nass und es ist etwas Vorsicht geboten.
Rast: Unterwegs immer wieder Bänke zum Rasten und Genießen der Aussicht sowie drei Einkehrmöglichkeiten.
Einkehr: Berggasthof Eckbauer, 1237 m, geöffnet von Mai bis Oktober, Mittwoch Ruhetag, Kiosk jedoch geöffnet, Tel. 08821/2214, www.eckbauer.de. Forsthaus Graseck, 900 m, ganzjährig geöffnet, Betriebsferien im November, Tel. 08821/943240, www.forsthausgraseck .de. Wettersteinalm, 900 m, ehemaliger Viehhof aus dem 16. Jh., kleine Brotzeiten, wetterbedingte Öffnungszeiten.
Kinder: Auf dieser Tour wird es Kindern nicht langweilig. Dafür sorgt eine Fahrt mit offenen Zweier-Gondeln, ein Spielplatz am Gasthof Eckbauer und das tosende Wasser der Partnachklamm. Es besteht die Möglichkeit, die Tour durch eine zweite Gondelfahrt und eine Kutschfahrt abzukürzen.
Touristeninformation: Stadt Garmisch-Partenkirchen, Richard-Strauß-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel. 08821/180700, www.garmisch-partenkirchen.de.
Wir schweben mit den nostalgischen Zweier-Gondeln der Eckbauerbahn (1) aus dem Jahr 1956 auf knapp 1230 Meter Höhe. Während der Bergfahrt können wir im Norden den Wank und im Süden prominent das Wettersteingebirge sehen. An der Bergstation (2) begrüßt uns die Alpspitze. Wir wandern auf diese zu und erreichen rund 150 Meter später den Berggasthof Eckbauer (3). Von dort haben wir einen eindrucksvollen Blick auf Zugspitze, Alpspitze, Wettersteinwand und das Karwendelgebirge.
Wir gehen hinter dem Haus herum hinab zum Kinderspielplatz und folgen dem Wegweiser in Richtung Graseck. Der Weg führt uns in Serpentinen in den Wald und schlängelt sich zunächst etwas steiler, aber dann moderat bergab. Wir wandern durch dichten Nadel- und Mischwald mit vielen Rastmöglichkeiten am Wegrand. Nach rund 20 Minuten wird der Weg kurz steiler und geht dann in Treppenstufen über. Nun lichtet sich der Wald und wir können immer wieder auf die Alpspitze, die Zugspitze und die Nordseite des Kreuzecks sehen. Nach rund 30 Minuten Gehzeit erreichen wir einen breiten Fahrweg und biegen nach rechts in diesen ein. Leicht Richtung Partnachklamm und Forsthaus Graseck. Zu unserer Linken können wir erste Blicke in die Partnachschlucht werfen. Das Rauschen des Wassers begleitet uns jedoch nur kurz, denn bald schon verlassen wir den Wald und gehen über Almwiesen auf den vor uns liegenden Gasthof Graseck (4) zu. Dabei haben wir eine schöne Aussicht auf die Kramerspitze und hinab ins Tal. Am Gasthof können wir rasten oder die Tour verkürzen und bequem mit der Graseck-Bahn ins Tal fahren.
Für den Rückweg zu Fuß gehen wir links am Haus vorbei und folgen der Beschilderung zur Partnachklamm. Kurz darauf erreichen wir über Almwiesen die idyllische Wettersteinalm (5), die hausgemachte Kuchen und kleine Brotzeiten anbietet. Anschließend kommen wir wieder in den Wald und steigen über viele Treppenstufen hinab zur Partnach. Wir folgen ihrem Lauf bis zum Eingang der Klamm (6). Ein in den Fels gehauener, fast ebener und gut gesicherter Weg führt uns durch ein Tunnelsystem am Wasser entlang. Es bietet sich ein faszinierendes und einzigartiges Naturschauspiel: Über uns türmen sich überhängende Felsen auf und neben uns tost und schäumt die Partnach. Nach etwa 15 Minuten verbreitert sich die Schlucht und wir erreichen das Kassenhäuschen. Der Obulus von 3,50 Euro lohnt sich wirklich. Danach kommen wir an der Pitzner Hütte vorbei und folgen dem asphaltierten Wanderweg entlang dem Fluss bis zum Gasthof Partnach.
Wer müde Beine hat und die letzten 30 Minuten bis zum Parkplatz nicht mehr gehen möchte, kann hier mit etwas Glück eine der Kutschen ergattern, die zwischen dem Gasthaus und dem Skistadion verkehren. Andernfalls gehen wir an der Talstation der Graseckbahn vorbei und folgen der asphaltierten Fahrstraße entlang der Partnach. Wir kommen am E-ON Umspannwerk Ost und an der Lenzenhütte vorbei und erreichen nach 30 Minuten das Skistadion und unseren Parkplatz.
Mit freundlicher Genehmigung des Rother Bergverlages
Rother Wanderbuch Leichte Wanderungen von Carmen Egelhaaf ISBN 978-3-7633-3048-5
Über den Autor*Innen
Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.